Zeitlinie
2075 – Die Sterne rücken ein wenig näher
Der Morgen am 3. Mai 2075 begann wie jeder andere. Während ihre Mutter sich die morgendlichen Nachrichten ansah, saß Rebecca Childress am Esstisch und malte. Jahre später sagte Rebecca oft, dass es diese Momente waren, die sie am meisten geliebt hatte. Dieser Tag aber würde ihr besonders in Erinnerung bleiben, wie jedem anderen Menschen auf dem Planeten ebenfalls.
Auszug aus Rebecca’s Tagebuch:
Mommy macht heute mal wieder (seufz) Omelettes. Ich habe gerade gemalt, als ich Daddy auf dem Holo sah. Ich schrie nach Mom. Danny begann, schreiend um den Tisch zu laufen. Uh, sowas von nervig. Da war er und er stand neben dem Präsidenten! Sie sprachen über den Weltraum und so’n Zeug. Das war cool, aber er sah so wichtig aus, wie er da stand. Wir haben ihn so lange schon nicht mehr gesehen. Er trägt jetzt einen Bart. Mommy mag das nicht, aber ich finde, es sieht lustig aus. Immer wenn Daddy wegging, fragte ich ihn, warum er immer so viel arbeiten müsse und er gab mir jedes Mal dieselbe Antwort: „Ich werde versuchen, dir die Sterne zu bringen.“
Dr. Scott Childress und sein Team stellten den allerersten autarken Quantenantrieb fertig, der imstande war, dass 1/100fache der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit war es nun möglich, mit beispielloser Geschwindigkeit das Sonnensystem zu erforschen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2113 – Wann gehen wir zu weit
Aus einem Artikel des United Times Archiv Veröffentlicht: 21. August 2113
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„Wann gehen wir zu weit?“ von Hannigan Terrell
Solltest du dich letzte Woche nicht unter einem Rock versteckt haben, hast du ohne Zweifel von dem letzten „Erfolg“ von RSI gehört. Für die Rockkriecher fasse ich es nochmal zusammen: RSI behauptet, dass sie es fertiggebracht haben, eine Maschine zu bauen, welche imstande ist: „ Die Atmosphäre eines Planeten in eine fortwährend mit Sauerstoff angereicherte Umwelt umzuwandeln, die für Menschen bewohnbar ist.“ Kurz gesagt, sie sprechen von Terraforming. Ja ganz genau, das Zeug aus Science Fiction. Ja ich weiß, jeder ist begeistert über die sich bietenden Möglichkeiten und hält diese Entwicklung für ein Geschenk, aber niemand scheint mal einen Moment durchzuatmen und darüber nachzudenken, was das wirklich bedeutet.
Also ist es wieder einmal an mir, die Stimme der Vernunft in dieser Technik Hysterie zu sein. Richtig, liebe Leser, ich werde die Frage stellen, die sich ansonsten wohl niemand zu stellen traut. Seid ihr bereit?
„Wenn wir einen Planeten terraformen können – warum sollten wir es tun?“
Ich gebe euch einen Moment. Denkt mal kurz darüber nach. Ich will es erneut formulieren, nur weil wir etwas tun können – heißt das auch, dass wir es müssen? Ich weiß, die sogenannten „Experten“ bei SSNtv machen mich gerne lächerlich und nennen mich einen Technophobiker, aber ich will euch was sagen, ich hatte nie Probleme mit den Initiativen zum Klonen. Ich hatte ebenso wenig Probleme mit der genetischen Programmierung, um Erbkrankheiten und Behinderungen zu verringern. Diese Errungenschaften helfen, das Leben zu verbessern. Aber wofür ist das nun? Wofür ist das eine Hilfe? An welchem Punkt werden wir zu weit gehen? Ernsthaft, wir reden hier von der strukturellen Veränderung der Luft eines Planeten. Die Planeten, von denen wir hier reden, sind aus einem bestimmten Grund so beschaffen. Wer sind wir zu glauben, dass das Universum auf uns gewartet hat, um die Planeten so zu formen, dass sie uns nützlich sein können? Wir sind keine Götter und mit den fundamentalen Eigenschaften von Planeten zu spielen ist arrogant und gefährlich.
Ich weiß, dass das alles wahrscheinlich auf taube Ohren stoßen wird. Die Welt ist zu aufgedreht, sonnt sich in ihrer eigenen Großartigkeit – aber ich prophezeie euch: Da wird nichts Gutes bei rauskommen!
….Ende der Datei
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2120 – Gebt den Menschen Luft
Nach Jahren der Simulationen und Tests warfen die Regierungen der Erde ihr Wissen und ihre Ressourcen in einen Topf und wagten den ersten Anlauf, einen Planen umzuwandeln.
Das Test-Objekt:Mars
Mehrere Teams aus Landvermessern wurden auf dem Mars abgesetzt, um topographische Landkarten für die beste Platzierung der Atmo-Prozessoren zu erstellen und Tests an der Obefläche des Planeten durchzuführen, ob mögliche Gefahren der Kontamination für die neue Sauerstoffumgebung zu erwarten sind. Da dies die allererste forschungsstärkste Expedition zu unserem am nächsten gelegenen Planeten war, überließen die Regierungen der Erde nichts dem Zufall…
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2125 – Ein schwarzer Tag
Quelle: Sentinel NewsOrg Hochgeladen: Mid-Atlantic Servers @ 7:53EST Autor: Kelsey Forset
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Heute ist ein schwarzer Tag. Im Bestreben den Fortschritt der Menschen voranzubringen, finden sich in den Geschichtsbüchern nur die kühnen Männer und Frauen wieder, denen Erfolg beschieden war. Die Gebrüder Wright, die John Glenns, die Edwin Pierces zeichneten sich selbst aus, weil sie diejenigen waren, die es geschafft hatten, die Erfolgreichen. Aber um das Fundament eines jeden Erfolges liegen jene, die es ebenfalls versuchten, aber scheiterten. Heute ist ein schwarzer Tag und heute gedenken wir den tapferen Männern und Frauen, die ihr Leben ließen in der Tragödie, die sich heute Morgen um 04:38 EST auf dem Mars ereignet hat.
Während die Öffentlichkeit auf eine Stellungnahme von Seiten der Regierung zu dem Vorfall wartet, deuteten unsere Quellen an, dass eine chemische Fehlkalkulation der Atmosphären Prozessoren dafür gesorgt hat, dass die Atmosphäre instabil wurde. „Die Atmosphäre hielt nicht.“, so ein offizieller Regierungsvertreter, der nicht genannt werden will. Der Planet befand sich in der finalen Phase des Terraformings. In den letzten zwei Wochen bestand eine anhaltende Sauerstoffumgebung. Die Wissenschaftler auf dem Planeten waren zwar noch mit den letzten Tests und Sicherheitsüberprüfungen des Systems beschäftigt, aber nur noch zwei Tage davon entfernt, den Planeten offiziell für sicher zu erklären.
Dieses Vertrauen in die Atmosphäre hatte dafür gesorgt, dass keiner der Crewmitglieder mehr die erforderlichen Atemgeräte trug. Technisch gesehen war das ein Verstoß gegen das bestehende Protokoll der Operation, aber uns wurde mitgeteilt, dass es für die Bodencrew keinen Grund mehr zu der Annahme gab, die Atmosphäre könnte etwas anderes als stabil sein. Was auch immer dann passierte, geschah so schnell, dass niemand mehr Zeit hatte, Alarm auszulösen oder das Ventilationssystem der Einrichtungen auf dem Planeten zu versiegeln.
Ohne Zweifel wird diese Tragödie die anhaltenden Diskussionen über Sinn und Zweck von Terraforming wieder neu entfachen. In einem Statement der Präsidentin im Blog von heute Morgen, sprach sie über die Möglichkeit, dass ein internationales Komitee prüfen soll, wie es von nun an weitergehen soll. „Ich verstehe, dass die Idee des Terraformings die Gemüter auf beiden Seiten – für und dagegen – aufwühlt, aber die 4876 Seelen starben, während sie an dem Fortschritt für die Menschen arbeiteten. Darum müssen wir sicherstellen, egal zu welcher Entscheidung wir für die Zukunft kommen und wie wir weitermachen, dass wir das Opfer der Helden des Mars ehren.“
…Ende der Datei
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2140 – Ein Raumschiff in jeder Garage
Während der ersten Herstellung des RSI Quantentriebwerks, die unser Sonnensystem zugänglicher gemacht haben, war es noch ein Privileg der Regierungen, der wachsenden Firmenflotten und der Super-Reichen.
Aber das änderte sich…
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2157 – Blauer Himmel über dem Mars
Nun, nach annähernd 40 Jahren der Versuche und Tragödien, kann der Mars jetzt offiziell als sauerstoffhaltige Welt bezeichnet werden. Nach der offiziellen Bekanntmachung wird eine Gedenkstätte für die Opfer der großen Mars Tragödie im Jahr ’25 durch den Senator Stephen Hguyen enthüllt, welcher als Hauptredner auftritt.
Hier die Niederschrift seiner Rede:
Mein Bruder Sean liebte es, etwas zu erschaffen. Während ich Sport trieb und für den Studentenkongress kandidierte, bastelte er immerzu an irgendwelchen Dingen herum. Bei uns zu Hause war es durchaus nicht seltsam, die DistroBox auseinandergenommen und im Wohnzimmer auf dem Boden verteilt vorzufinden, wenn man nach Hause kam. Oder das Sean in den Belüftungsschächten umher kroch, weil er ein Klicken hörte. Einmal hätte ich schwören können, er kam zur Schachtanlage – beweisen konnte ich es aber nie. Er war zehn, daran muss man denken, zehn Jahre alt und schon so begabt. Aber begabt ist vielleicht das falsche Wort. Es war nicht allein sein Talent, sondern ebenso seine Neugier und der absolute Spaß den er hatte, wenn er Dinge auseinandernahm, um zu sehen, wie die Einzelteile funktionieren.
Während die Jahre vergingen, entfernten wir uns etwas voneinander. Er war nur mein kleiner, nerdiger Bruder, der meine Sachen kaputtmachte. Wir besuchten Schulen an den entgegengesetzten Enden der Welt. Er – keine Überraschung – studierte Maschinenbau und Physik und ich machte mein Ding.
Als Erwachsene sahen wir uns hin und wieder, aber ich kann nicht behaupten, dass wir uns sehr nahe gestanden hätten – eher Bekannte als Brüder. Wir waren einfach zu verschieden. Ich mochte Phoenix 5, er war der Meinung, sie wären nicht originär. Für mich war das neue Programm der Bürgerschaft ein wichtiger Schritt zur Belohnung der Menschen, die aktiv bereit waren, an einer stärkeren Nation zu arbeiten – er fand es elitär. Und so war es das dann.
Als ich vor vielen Jahren mein erstes Amt im Distrikt gewonnen hatte, kam Sean zu der Siegesfeier. Ein Wahlhelfer muss ihn eingeladen haben. Ehrlich gesagt, kam es mir nie in den Sinn, es auch nur zu versuchen. Einer aus meinem Mitarbeiterstab sagte, er hätte ihn in einer Ecke stehen sehen, wo er sich ganz offensichtlich unwohl fühlte, angesichts der vielen Menschen. Er kam nicht mal zu mir, um mit mir zu reden, er schrieb nur eine Notiz, welche er jemandem gab, der sie mir aushändigen sollte. Hier ist, was er mir schrieb:
„Hey Stephen, du musst heute mit so vielen Menschen sprechen, da wollte ich nicht stören. Aber eines wollte ich dir sagen – du bist großartig. Ich weiß, wir diskutieren und streiten, aber es gibt mir Hoffnung, dass jemand in die Regierung geht, der wirklich an seine Überzeugungen glaubt. Es ist wirklich aufregend und ich freue mich sehr für dich. Denk nur immer daran – egal wieviel Hässlichkeit dich umgibt – sei stark und bleib immer du selbst, dann wird es dir gut gehen.“
Mein Bruder Sean. Sean der Zerstörer. Sean der Wiedererschaffer. Sean war eines der vielen Opfer in der Tragödie von 2125. Seit damals habe ich keine seiner ärgerlichen Schimpftiraden über Politik oder langweilige, weitschweifige Reden über Legierungen und Belastungspunkte mehr gehört. Es ist tröstend zu wissen, dass das Projekt, welches das Leben meines Bruders kostete, nun beendet ist. Dieses Monument, nur ein kleiner Trost angesichts des hohen Verlustes dieser Menschen, wird ihre Namen für immer im Gedächtnis der Menschheit und damit am Leben halten.
Wissen Sie was? Vergeben Sie mir meine Ehrlichkeit, aber Scheiß drauf. Ich will die Leute nicht still und kummervoll auf dieses Denkmal starren sehen. Ich will, dass diese in den Fels gemeißelten Namen ein Feuer in Ihnen entfachen – ein Feuer sich selbst herauszufordern, die Menschheit herauszufordern! Ich will, dass diese Namen in diesem Stein ein Kampfruf für uns alle sind, uns selbst zu übertreffen, in das Universum hinauszugehen und unser Schicksal zu finden!
Um es mit den Worten meines albernen, kleinen Bruders zu sagen: Seid alle stark. Seid immer ihr selbst. Dann wird es uns allen gut gehen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2214 – Der Fortschritt marschiert voran
Als die nächste Generation der Fusionsantriebe von RSI angekündigt wurde und sich damit neue hochinteressante Aussichten für Raumreisen eröffneten, war davon nicht jeder begeistert:
Bailey konnte es nicht fassen. 20 Minuten in der Physikstunde und sein Textbuch bekam jetzt erst einen neuen Download. Irgendwas über Antriebstechnik oder etwas in die Richtung sollte heute rauskommen. Als er heute Morgen aufgebrochen war, hatte er kurz einen Blick drauf geworfen, aber die elektronischen Textbücher der öffentlichen Schulen waren so schlecht, dass sie erst jetzt das Update bekamen.
“Mr. Caro erwähnte schon, dass wir darüber abgefragt werden und es lädt erst jetzt?! Das geht gar nicht! So was von gar nicht! Das ist doch bescheuert. Wie soll ich das denn jetzt noch lernen, zur Hölle? Scheiß drauf. Ich werd’s wohl verhauen. Scheiß auf Physik. Scheiß auf die Bürgerschaft. Scheiß auf das ganze System. Ich brauch das alles nicht…”
Als Mr. Caro sagte, dass der Test in zehn Minuten beginnen würde, ließ sich Bailey in seinen Sitz sinken und begann zu lernen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2232 – Der erste Vorstoß
Die Artemis war der wahr gewordene Traum. Als bekannt wurde, dass sich ein Schiff im Bau befand für einen Vorstoß zum nächsten potentiell bewohnbaren Planeten, drehte die Öffentlichkeit durch. Außerirdische Welten und Erstkontakt waren nun nicht mehr länger nur Sci-Fi, sondern wurden spannende Realität.
Das Schiff wurde mit Stasiskammern („Boots“), Ausrüstung zur Terraformung, Hilfs- und Betriebsstoffen und einem KI Kern am Steuerruder ausgestattet. Maximale Kapazität: 5000 Es wurde ein Aufruf gestartet, um Freiwillige zu finden.
Die Risiken wurden von niemandem verheimlicht oder auch nur runter gespielt – und es gab einige. Obwohl mit den modernsten Antrieben ausgestattet, würde die Artemis, bei langsamer Verbrennung, über zweihundert Jahre brauchen, um ihr Ziel zu erreichen. In einer so langen Zeit kann eine Menge passieren. Trotz allem meldeten sich über eine Million Freiwillige. Kommissionen gingen die Listen durch und versuchten eine gute Zusammenstellung zu finden zwischen Fähigkeiten, Fachkompetenz und Wissen.
Im folgenden finden sich Auszüge wieder aus „Chariot to the Stars”, die offizielle Zusammenfassung des Starts, basierend auf zusammengestellten Logs des Flugs, persönlichen Aufzeichnungen der Crew und Aussagen von Zeugen auf der Artemis und ihrem Start.
Zeitstempel: Start = -0d14h38m13s
Unmittelbar vor dem Start der Artemis überprüfte Kapitän Lisa Danvers zum dritten Mal das elektrische System unter der Kommunikationsstation der Brücke.
Techniker Arthur Kenlo saß auf der Armlehne des Kapitänssitzes. Er hatte es aufgegeben herauszufinden, nach was sie eigentlich suchte. Lisa hatte schon immer so ihre Probleme mit großen Schiffen. Klar hatte sie auch vorher schon Transportschiffe geflogen, aber dies hier war etwas ganz anderes. Es gab tausend Dinge, die falsch laufen könnten und damit eine weitere Million Fehlfunktionen auslösen könnten. Darüber nachzudenken, konnte einen verrückt machen und sie verfluchte sich innerlich selbst dafür, dass sie sich so aus der Ruhe bringen ließ.
„Sind sie sicher, dass ich ihnen nicht behilflich sein soll, Kapitän?“, murmelte die körperlose Stimme der KI – hilfreich wie immer – aus dem Dutzend auf der Brücke verteilten Lautsprechern.
„Nein danke, alles in Ordnung.“, antwortete sie, während Kenlo den schon vertrauten Austausch der beiden lautlos mitsprach. Lisa konnte nichts Fehlerhaftes entdecken, nichts, was da nicht hingehörte und auch nichts Verdächtiges an den Leiterplatten. Sie hasste diese Vorflugnervosität. Egal was sie tun würde, dieses Gefühl würde ohnehin nicht verschwinden. Also traf sie eine Entscheidung, riss sich zusammen und brachte das Paneel wieder an. Kenlo sah auf.
„Bist du okay?“ „Ja, ich glaube schon. Hey Janus?“ „Ja Kapitän?“, erwiderte die körperlose Stimme. „Geh noch ein paar Sonderfallroutinen für die Stasiskammern durch.“ „Irgendwelche besonderen Parameter?“ „Nein, benutze einfach deine Vorstellungskraft.“ „Davon habe ich nur ein äußerst begrenztes Verständnis und nur von außen betrachtete Erfahrungswerte.“ „Irgendwas Ungewöhnliches. Irgendwas, was wir noch nicht bedacht haben.“ „Ich gebe mein Bestes.“
Janus, die KI, versuchte in dieser Nacht sich etwas vorzustellen.
Zeitstempel: Start = -0d0h4m21s
An diesem Morgen hielt die Welt den Atem an. Die Freiwilligen warteten auf einer Orbitalplattform. Die Techniker wollten es einfacher machen, als 5000 Startsitze bauen zu müssen, wenn es auch einen anderen Weg gab, so wurden sie bereits seit Wochen in Gruppen auf die Plattform gebracht. Heute sollte nun die Artemis selbst an den Start gehen. Danvers und ihre Crew würden sie hochbringen, um dann auf der Plattform die Zivilisten und letzte Vorräte an Bord zu nehmen. Die Presse war aus allen Ecken der Welt geschlossen versammelt, um den Moment in jedem nur denkbaren Format festzuhalten und ihn auf jeden verfügbaren Bildschirm zu bringen.
Lisa saß bereits angeschnallt auf ihrem Sitz und die Nervosität und Sorgen der letzten Tage wurden mit jeder Minute, die verging, weniger. Sie sah konzentriert auf den Hauptbildschirm, der die Frontansicht des Schiffes abbildete. Noch befanden sie sich in der geschlossenen Startröhre. Sie dachte daran, was dahinter lag – der Himmel. Der Raum, den sie so liebte, wartete auf ihre Rückkehr.
Danvers ging routiniert die Checklisten durch. Sie arbeitete sorgfältig und professionell, aber es ging ihr zu langsam. Die einzelnen Abteilungen der Crew klinkten sich in die Checks ein – grünes Licht auf ganzer Linie. Ein letzter Check up mit der Flugkontrolle. Sie waren bereit.
Zeit zu starten. Außerhalb des Schiffes gingen Sirenen an. Mit einem dumpfen Schlag entsicherten sich die massiven Metalltore der Startröhre.
„Kapitän Danvers, soll ich die Kontrolle beim Start übernehmen?“, fragte Janus. „Nein, das übernehme ich selbst.“ „Sind sie sicher Kapitän?“ „Bin ich.“
Die Tore begannen sich zu öffnen.
„Aber ich habe einen Fehlerquotienten von .002 errechnet Kapitän.“ „Lassen sie mich den Himmel sehen und ich werde uns hinbringen.“
Zeitstempel: Start = +9d5h12m57s
Janus hatte die Kontrolle übernommen, als Crew und Zivilisten sicher in den Stasiskammern waren und flog eine Woche um die Erde, um zu beobachten, ob es eventuell auftretende Anomalien oder Probleme geben würde. Ein effektiv genutzter Trockenversuch, der zeigen sollte, wie das Schiff sich verhalten würde, wenn sie tatsächlich in den Weltraum aufbrachen. Sollten sich hier bereits Probleme zeigen, so könnte die Flugkontrolle – sollte es nötig sein – die Artemis wieder zurückholen. Die Flugkontrolle gab eine finale Einschätzung aller noch durchgeführten Checks ab. Es sah alles gut aus. Der Leiter der Mission, Justin Cobb, ließ seinen Blick über die verschiedenen Gruppen aus Technikern, Wissenschaftlern und Analysten gleiten.
„Alles in Ordnung?“
Allgemeines Nicken.
„Das hier ist eure allerletzte Chance zu sagen, wenn es irgendwelche, auch nur leise, Befürchtungen oder Bedenken gibt. Es interessiert mich einen Scheiß, wie seltsam es sich vielleicht anhört oder wie sehr die obere Etage deshalb ausflippen wird. Wenn es etwas – irgendetwas – gibt, dann will ich es jetzt hören!“
Es blieb still. Cobb gab ihnen einen Moment, bevor er nickte und Kontakt zur Artemis herstellte.
„Guten Abend“ „Wie geht es ihnen Janus?“ „Ich habe Simulationen ablaufen lassen. Mögliche Notfallszenarien. Ein paar Beispiele: verschiedene Energieschwankungen, Kollision mit Fremdkörpern, Kontakt mit nicht bekannten Gasen, Elementen oder feindlichen Organismen und noch ein paar andere.“ „Irgendwelche aufschlussreichen Ergebnisse?“ „Ich denke, wir schlagen uns zufriedenstellend.“ Cobb warf dem nächsten Techniker einen Seitenblick zu, offensichtlich leicht irritiert über die Wortwahl der KI. „Sie denken?“ „Ich kann mir vorstellen, dass alles in bester Ordnung sein wird, Mr. Cobb.“ Zweiundzwanzig Minuten später zündete die Artemis ihre Triebwerke und begann mit der planmäßigen, siebzig minütigen Nachverbrennung. Sie passierte den Rand unseres Sonnensystems, hinein in die Unendlichkeit des Weltraums, in die stille uns ewig umgebende Schwärze.
Und so warten wir hier, träumend von den Dingen, die sie finden werden, hoffend darauf, dass wir eines schönen Tages wieder etwas hören werden, von den tapferen Männern und Frauen, welche die Artemis bestiegen – den Triumphwagen zu den Sternen – und dass sie Eindruck machen, als die ersten Botschafter dieser, unserer vereinten Erde.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2262 – Das Neso – Dreieck
Das All entwickelte sich nach und nach zu einem sehr belebten Raum. Alle Arten von Raumschiffen, staatliche, kommerzielle und private, erkundeten unser Sonnensystem.
Im August befand sich die Goodman, ein Typ-IV Frachtschiff mit acht Mann Besatzung, auf einem routinemäßigen Versorgungsflug zu einer Orbitalplattform am Neptun. In ungefähr drei Stunden Entfernung vom Ziel kollidierte ein Trümmerteil mit dem Steuerbordantrieb und brachte das Schiff vom Kurs ab.
Die Goodman trieb einige Stunden vor sich hin, bevor es gelang, sie soweit zu reparieren, dass sie zumindest wieder im langsamen Tempo manövriert werden konnte. Was nun passierte, wurde von den hellsten Köpfen des Planeten zu analysieren versucht. Im folgenden Audiofile ist die letzte Übertragung der Goodman zu hören – eine Konversation mit der am nächsten gelegenen CommStation.
Untersuchungen an der letzten bekannten Position des Schiffes ergaben nichts – keine Trümmer, kein Wrack – nichts. Die Goodman war verschwunden. Zwei weitere Schiffe verschwanden dort – innerhalb der nächsten zwei Monate – auf dieselbe Art und Weise. Weitere Untersuchungen folgten, aber auch sie konnten nicht feststellen, was dort geschehen war. Letztlich wurde ein Flugverbot für diese Region verhängt.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung:Stardust und Mera Luna
2271 – Ein kleiner Sprung für die Menschheit
JUMPER – Review US/Color/123min von Kevin Lazarus
Als Global/Nexus letztes Jahr ankündigte, eine weitere Filmbiografie des berühmten Astro-Pioniers Nick Croshaw zu machen, erschien es den meisten recht lächerlich. Wirklich jeder kennt inzwischen seine Geschichte – angefangen bei seinen unnachgiebigen Studien der Anomalien des Weltraums, die angeblich Schiffe verschlingen, bis hin zu: „Der erste Mann, der einen Sprungpunkt entdeckte und ihn erfolgreich durchquerte“. Wir kennen das doch alles. Haben es auf Video gesehen, es in einem Lied gehört und ich bin mir sicher, irgendjemand hat es bestimmt auch gemalt, aber das Ding ist…das hier, das ist richtig gut geworden.
Es beginnt mit dem Script des Newcomers Thomas Goss. Dazu kommen Produzenten aus der A-Liste, Talente wie Michael Forbe (Croshaw) und Lima Hannigan (Baxter) und der Regisseur Ariel Kalil (Requiem’s Run). Text und visuelle Umsetzung zeigen eine Wahrheit, ohne dabei herablassend zu wirken. Er setzt an der Dynamik und Dringlichkeit an, die schon immer ein Hindernis in früheren Versuchen an der Geschichte waren: Die frühen Tage. Diese frühere Zeit in Croshaws Leben war eine Zeit, die geprägt war von Versuch und Irrtum. Die Versuche zu verstehen, was die Ursache der Anomalien ist und herauszufinden, was ein beständiger Auslöser zum Öffnen ist, ist ein wirklich trockenes Thema – vor allem, wenn es im Wesentlichen um astrophysische Argumentationsgrundlagen und Krümmungen in Raum/Zeit geht. Aber irgendwie haben die Macher des Films es geschafft, das Ganze zugänglich und verständlich zu machen und eine emotionale Betrachtung zuzulassen, ohne jedoch die intellektuellen und anspruchsvollen Grundbestandteile des Themas zu verlieren.
Bei den Versuchen Croshaws, in denen er zum ersten Mal die Krümmung durchqueren wollte, wird der Film zu einer typischen Abenteuergeschichte, aber da hat der Film schon einen so guten Job gemacht und alles auf eine Karte gesetzt. Man ist bereit für ein wenig mehr rasante Entwicklung, was uns direkt weiterbringt zu der wohl herausragendsten Spannungsszene im ganzen Video. Jeder weiß um die Gefahren, die Reisen durch Sprungpunkte mit sich bringen – als ob man mit gezündetem Nachbrenner durch ein Asteroidenfeld fliegt. Nun, zumindest ist es das, was uns erzählt wird. Hier können wir erleben, wie es sich anfühlen muss. Die blendende Geschwindigkeit, der kriechende Terror, aber auch der Rausch, das Hochgefühl am Abgrund zu balancieren und dann doch am anderen Ende wieder rauszukommen. Und es macht alles noch viel verrückter und unglaublicher, dass es tatsächlich Wirklichkeit ist und passiert.
Die visuelle Umsetzung des Anblicks, der sich Croshaw geboten hat, als er auf der anderen Seite des Sprungpunktes rauskam, ist makellos gelungen und lässt uns einen Blick zurückwerfen, wie das uns heute wohlbekannte Croshaw System vermutlich gewirkt hat, als er es zum ersten Mal erblickte und welches Erstaunen er dabei sicher empfunden hat.
Die technische Umsetzung hat ein hohes Niveau und ist über den ganzen Film hinweg überzeugend. Der Soundtrack von William Kurtz ist gleichzeitig mitreißend und gefühlvoll.
Die Dokumentation wird eine breite Masse ansprechen, Kinder werden allerdings die wissenschaftliche Sprache nicht sehr mögen. Seit dieser Woche ist das Set zu den Standardkosten ul/dl erhältlich.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2380 – Gemeinsam wachsen wir
Die Menschheit sah einer rosigen Zukunft entgegen. Im Croshaw-System waren die Planeten so umgestaltet worden, dass sie bewohnbar waren und ertragreiche Ressourcen lieferten. Drei neue Sprungpunkte waren entdeckt worden (zwei im Croshaw, einer in unserem System), sodass die Möglichkeiten zur Expansion in andere Systeme greifbar wurde. Die führenden Köpfe der Weltregierungen hielten ein Gipfeltreffen ab, um über die weiteren Vorgehensweisen und Schritte im All und auf der Erde zu sprechen. Noch ahnte niemand, dass das der Menschheit eine ganz neue Richtung geben würde…
LRO NewsDiv Protokoll 4.23.80, 6:05 CSET
Angela Brevot: Woche 2 des Gipfeltreffens und es gibt Gerüchte, dass es in Kürze eine Große Ankündigung geben wird. Niemand hat bisher auch nur die leiseste Ahnung, was für eine Ankündigung das sein soll. Es gab schon Spekulationen darüber, dass diese „Ankündigung“ nur ein Trick ist, um die Medien weiterhin bei der Stange zu halten – quasi ein verzweifelter Versuch dieses Treffen weiterhin bedeutungsvoll zu halten.
Also finden sich weiterhin die Teams der NewsOrg jeden Tag um 16:00 Uhr im Zuschauersaal ein und warten. Keinerlei Anzeichen ob da nun diese Ankündigung kommt oder nicht und so geht das nun seit acht Tagen.
4.23.80, 6:28CSET
Angela Brevot: Vor 30 Sekunden betrat ein Helfer den Zuschauersaal, sammelte die Teams der NewsOrg ein und führte uns tiefer in das Gebäude hinein. Vielleicht ist doch mehr dran, als reines heischen um Aufmerksamkeit. Wie Sie sehen können führte man uns in…
Wir sind hier in der Generalversammlung. Sämtliche Abgeordneten aller Weltregierungen sind immer noch hier. Was geht hier vor?
4.23.80, 6:42CSET
[Abgeordneter Ivan Sing steht, zu beiden Seiten von Repräsentanten der weltweiten Supermächte flankiert, auf dem Podium]
Ivan Sang: Ich möchte mich zunächst für Ihre Geduld bedanken. Wir werden beginnen, wenn jeder bereit ist zu übertragen.
[Pause]
Guten Abend. Wir befinden uns in einem spannenden Abschnitt der Menschheitsgeschichte. Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ära, in der die Erforschung und Kolonisierung des Weltraums mehr als nur Möglichkeiten sind – sie sind Tatsachen. Der Fortschritt in der Technologie des Terraformings und der Weltraumplanung erlauben es uns, immer weiter ins All vorzudringen. Im Croshaw-System entdeckten Wissenschaftler jüngst ein weiteres Paar Sprungpunkte, die uns – sobald sie verbunden sind – noch mehr Planeten und Systeme eröffnen werden.
Das Ziel dieses Treffens war es, eine Frage zu stellen. Und es war nicht die Frage: Wohin gehen wir als nächstes? Es war viel mehr: Wie gehen wir weiter? Eine Expansion auf diesem Niveau kann keinen Erfolg haben, solange Bürger, Politiker und sogar kommerzielle Interessen in Konflikt und Konkurrenz miteinander liegen. Unsere persönlichen Diskrepanzen sind bedeutungslos im Angesicht des Umfangs, in dem sich uns der Weltraum eröffnet.
Und genau das ist der Grund, warum alle Vertreter der Erde sich hier zu diesem Gipfeltreffen versammelt haben. Wir haben debattiert und diskutiert, dabei wurde uns allen bewusst, dass, wenn wir da rausgehen in die Weite des Alls, wir das nur als eine vereinte und vereinheitlichte Rasse tun können. Demzufolge kündigen wir an, dass es unsere Absicht ist, eine einzige Regierung zu schaffen für diesen und alle weiteren Planeten, auf denen die Menschen zu Hause sind.
Die Vereinten Nationen der Erde.*
Jeder der bisherigen Staatsoberhäupter wird mit einem Referendum in sein jeweiliges Land zurückkehren. Es liegt nun eine Menge Arbeit vor uns. Viele Punkte müssen noch angesprochen und entschieden werden. Ein langer Weg liegt noch vor uns, eine Regierung in dieser Größenordnung aufzubauen und fest zu verankern, um ein stabiles und dauerhaftes politisches Fundament für unsere neue vereinte Erde zu schaffen. Wir wissen um die Schwierigkeit, aber wir werden es schaffen. Wir werden fair sein. Wir werden vereint sein. Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen noch eine gute Nacht.
Über die nächsten Jahre hinweg fanden hitzige Debatten und Diskussionen zwischen den verschiedenen Regierungen der Länder statt. Dennoch waren sich alle im Klaren darüber, dass es Zugeständnisse geben musste, denn niemand war allein in der Lage, eine beständige Expansion in den Weltraum durchzuführen. Aber erst nachdem die Supermächte sich zur UNE* vereinigten, begannen auch die übrigen Länder, dem neuen Kurs zu folgen.
Die Menschheit hat auch weiterhin ihre Differenzen, aber wenn es um das Universum geht, sind wir jetzt alle vereint.
*[Anm.: United Nations of Earth – UNE]
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2438 – Hallo
United Times/Tribune NewsOrg Archiv Erstveröffentlichung: 12. Juni 2438 von Shelley Field
Wir alle haben uns die Frage immer wieder gestellt. Seit wir in den Weltraum aufbrachen, fühlten wir uns außerordentlich einsam da draußen. Durch alle Entdeckungen von Sprungpunkten und außerirdischen Systemen hindurch fühlten wir uns allein in der Schwärze des Alls. Inzwischen hat sich alles geändert. Jetzt haben wir die Antwort – jetzt wissen wir.
Ungefähr um 3:13 SET, scannte Vernon Tar, ein 36 Jahre alter Forscher, das Davien System auf unentdeckte Sprungpunkte. Nur mit dem Summen seines Langstreckenscanners als Gesellschaft trieb er langsam durch die Schwärze. Unvermittelt hatte Tar einen Treffer.
„Wenn man so lange in der Stille verharrt, erschreckt einen in der ersten Sekunde jedes plötzliche Geräusch.“, erzählte Tar über das Datacom. „Nach dem kurzen Schreck checkte ich meinen Monitor… nun, es war kein Sprungpunkt.“
Es war ein Raumschiff. Im ersten Moment dachte Tar, dass es ein anderer Forscher oder ein verloren gegangenes Schiff war, also kümmerte er sich nicht weiter darum.
„Ich hatte nicht vor, es weiter zu beachten, da ich mir sicher war, dass es sich um einen anderen Springer handeln würde, der nach demselben suchte wie ich.“ Erst als das Schiff immer näher kam, begriff er, was er da vor sich sah: Den ersten Angehörigen einer außerirdischen Rasse. „Als ich meinen ersten Schock überwunden hatte, wurde mir klar, dass dies eine äußerst heikle Situation war. Eine Weile lang starrten wir uns einfach nur gegenseitig an.“
Tar nahm Kontakt mit dem UNE SOC auf und übermittelte seine Koordinaten. Schnell wurde eine Gruppe aus Abgeordneten zusammengestellt und beeilte sich, an den Ort der Begegnung zu kommen. Kräfte des Militärs waren ebenfalls vor Ort für den Fall, dass sich die Rasse feindlich gesinnt zeigen sollte. 40 Minuten dauerte dieses erste Treffen. Die Kräfte des UNE blieben dann wartend auf die Reaktion der Fremdrasse zurück.
Wissenschaftler arbeiten aktuell noch an der Entschlüsselung und entwickeln Programme, welche eine Übersetzung der Sprache und die weitere Kommunikation ermöglichen sollen, aber wir können stolz darauf sein, dass wir unseren ersten Kontakt mit einer fremden Rasse mit dem Fingerspitzengefühl und der Würde einer hochentwickelten Rasse gemeistert haben. Nun wissen wir also sicher, dass es da draußen mindestens eine andere Rasse gibt, eine weitere Zivilisation, mit der wir uns austauschen und weiterentwickeln können.
Ereignisprotokoll Übermittelt an H-SOC Central Verfasser: GEN Neal Socolovich [#45790CO] Nur für autorisierte Personen Re: Kontakt mit der außerirdischen Rasse
Gegen 3:00 am heutigen Nachmittag wurde der Erstkontakt mit der außerirdischen Zivilisation im Davien System festgestellt. Ein Abriss der Ereignisse:
Vernon Tar suchte im System nach Sprungpunkten, als sein Radar eine Meldung machte. Davon ausgehend, dass es ein anderer Forscher war, eröffnete er das Feuer, bevor er realisierte, dass es sich um ein Alien Raumschiff handelte. Er bekam Angst und machte uns Meldung. Um die Situation bedeckt zu halten, isolierten wir die Kommunikation, begaben uns sofort zu dem Ort des Geschehens und begannen umgehend mit den Standardverfahren zur Eindämmung und Medienabschottung.
Soweit wir feststellen konnten, war der Außerirdische [im Folgenden als JERRY benannt] erschüttert und verärgert über den Beschuss von Tar. Um die Situation nicht weiter zu verschärfen, benutzten wir Gesten, um Jerry zu beruhigen. Die Tech-DIV wurde umgehend kontaktiert, um sofort mit der Arbeit an einem Übersetzungsprogramm zu beginnen. Jerry ließ sie etwas in seiner Sprache aufnehmen. Weiterhin machten wir Oberflächenscanns vom Raumschiff. Da wir kein Misstrauen schüren wollten, nichts Auffälliges und allzu Gründliches – die Datei des Scans ist angehängt.
Wir gaben der Presse einige Informationen und benutzten einen unserer Männer als Tar für das Interview, um sicherzugehen, dass alles auf unserer Linie bleibt. Wir denken nicht, dass Tar ein Problem darstellt. Wir sagten ihm ganz offen, dass er, wenn er mitspielt, der Held mit dem Erstkontakt sein kann und nicht der Idiot, der fast den ersten interstellaren Krieg ausgelöst hätte. Tar hat es verstanden.
In der Zwischenzeit setzten wir Scan-Felder aus, um das Davien-System im Auge zu behalten, ob in den kommenden Tagen und Wochen weiterer Kontakt zu erwarten ist. Ich bin sicher, sie sind genauso neugierig auf uns, wie wir auf sie.
Sie waren neugierig. Nach zwei Wochen erschien eine Abordnung der Rasse im Davien System und nahm Kontakt mit Socolovich auf. In den nächsten zwei Monaten arbeiteten beide Rassen daran, die Kommunikationsbarriere zu durchbrechen. Als dies endlich gelungen war, erfuhren wir, dass dies die Banu waren. Eine kollektive Rasse von interplanetaren Staaten, die ebenfalls erst vor kurzen angefangen hatten, den Weltraum zu bereisen.
Im Oktober 2438, unterzeichneten Socolovich und die anderen Abgeordneten den ersten interstellaren Friedens- und Handelspakt mit den Banu.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2460 – Atme freier
Die Erde ist überbevölkert.
Durch Erweiterung und Terraforming gab es inzwischen eine hohe Summe an neuem Terrain für die Menschheit, aber es herrschte noch immer Besorgnis unter der Bevölkerung. Mit der Kampagne „Die Luft, die du atmest“ von RSI begannen die Menschen allmählich hinauszugehen ins Universum und waren schließlich begierig darauf, auf einer neuen Welt einen Neuanfang zu wagen.
Ein Nachrichtenaustausch zwischen:
Mark Carl [Willet & Ngo Advertising] Francois Kelson [RSI, Corp.]
Re: Werbekampagne
MC: Hey Francois, der Vertrag ist von der Rechtsabteilung abgesegnet und das Team fürs Design hat die NDA’s unterschrieben. Sieht aus, als wären wir im Geschäft.
FK: Großartig. Wann können wir mit dem Brainstorming anfangen?
MC: Wir stehen jetzt voll zu eurer Verfügung. Welche Art von Kampagne schwebt euch denn vor?
FK: Nun, ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht. Mach mir einen Vorschlag.
MC: Was mir als Erstes in den Sinn kommt ist, dass wir mit der Kampagne das Argument der günstigen Gelegenheit ansprechen sollten. Die Erde wird immer die Erde sein, aber wir haben zum Teil die Grenzen der Ressourcen mittlerweile gesprengt.
FK: Allerdings.
MC: Du gehst auf einen neuen Planeten. Die Luft ist sauberer. Ich weiß nicht, ich spinne hier nur so ein bisschen herum.
FK: Sicher, aber ich denke, da ist was dran. Alles ist neu. Ich meine, mal ehrlich, wann hast du das letzte Mal in einem Feld gesessen?
MC: Du meinst ein echtes?
FK: Du siehst, was ich meine?
MC: Das ist also die Chance. Die Chance auf eine Wiedergeburt. Ein Neuanfang. Es geht um Möglichkeiten. Die Spannung, nicht zu wissen, was einen erwartet.
FK: Aber ich will nicht, dass es sich wie ein wildes, unzivilisiertes Abenteuer anhört. Dort ist Zivilisation und dort ist Technologie.
MC: Richtig, aber dort ist auch jede Menge Platz. Raum.
FK: So ist es. Ich will, dass die Menschen verstehen, dass sie ein neues Leben bekommen können. Das ist genau das, was das Universum uns anbietet. Eine Chance nochmal von vorne zu beginnen. Wir wollen ihnen die Möglichkeit bieten, um diese großartige Chance zu verwirklichen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2516 – Eine verbesserte Erde
Bis 2516 erstreckte sich die UNE über 12 Systeme. Sprungpunkte und Datenübertragung erlaubten schnelles Reisen zu den Systemen am Rand und die Erde fühlte sich immer entfernter an.
Wei-Yin Song, einer der leitenden Inspektoren des Programms der Ost-Expansion des UNE, machte eine Entdeckung in einem neuen System und skizzierte in einer Nachricht eine interessante Idee.
An: Oberster Rat der UNE CC: General Kelso Trask Senator Patricia Oat
Re: Potentielles System
Geehrte Damen und Herren,
wie Sie alle wissen, besteht meine derzeitige Aufgabe darin, neue Systeme zu finden und nach potentiellen Möglichkeiten zum Terraforming und zur Besiedelung zu klassifizieren. Das letzte von mir und meinem Team entdeckte System (342A) befindet sich in etwas, was sich am ehesten als Zusammenfluss beschreiben lässt – eine Verknüpfung. Wir haben jetzt schon vier Sprungpunkte zusätzlich zu unserem Eintrittspunkt entdeckt und möglicherweise einen fünften am Horizont.
Eine aktuelle Karte finden Sie im Anhang. Bereits markiert sind die schon entdeckten Sprungpunkte sowie die noch zu scannenden Zonen. Bei einem der Planeten (342A.03M) handelt es sich um eine Super-Erde. Scans und Aufklärungsmissionen bestätigten eine natürliche sauerstoffbasierte Atmosphäre, bodenständige Vegetation, enorme Ozeane und ein gemäßigtes Klima. In der weit südlich gelegenen Region stieß ein Trupp Kundschafter auf die Reste einer Felsformation, die Anzeichen erkennen ließen, dass sie so angelegt wurden, aber wir konnten keinerlei weitere Anzeichen für intelligentes Leben entdecken.
Kurz gesagt, ich würde gerne anregen, dass 342A.03M als eine Operationsbasis eingerichtet wird, für weitere Erforschung und Terraforming Missionen in die angrenzenden Systeme. Das Team taufte den Planeten Terra, um seine Ähnlichkeit mit der Erde zu unterstreichen.
Alle bisher gesammelten Daten und Funde sind in diesem CommPaket enthalten und ich bitte Sie, es sich selbst einmal anzusehen. Mit freundlichen Grüßen
Wei-Yin Song
Chefinspektor/Techniker UNE EEP Projekt
Der Kongress der UNE genehmigte die Pläne, alle Operationen im östlichen System auf Terra zu stationieren und von dort aus zentral zu steuern. Über die Jahre wuchsen Städte und eine neue Kultur war geboren.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2523 – Die drei Säulen
SSN/CAtv Autokopie für das S&P Archiv und NFCC Eingabe:
Moderator: Willkommen zurück, zu der derzeit heißesten Diskussions-Show des gesamten Spektrums – mit unseren Gästen, dem politischen Berater Kyle Black, Bestsellerautorin und Referentin Sheldi Chen und Futurist Ben Feller. Es ist an der Zeit für einen weiteren….SHOWDOWN!
Kyle: Also zurück zu der neusten geplatzten Bombe der UNE, sie wollen sich neu organisieren als…was soll es jetzt sein? VPE?*
Ben: Vereinigte Planeten der Erde*
Sheldi: Ein lächerlicher Name.
Ben: Ach bitte, es passt perfekt. Inzwischen haben wir ein paar dutzend Planeten mit annähernd derselben Population wie die Erde und weitere sind am Horizont in Sicht. Auch diese Menschen müssen repräsentiert werden. Und wenn wir ganz ehrlich sind, ist Vereinte Nationen der Erde* ein bisschen überholt mittlerweile.
Kyle: Soweit wir wissen – und sie veröffentlichten ein immerhin 1500 Seiten umfassendes Dossier, sodass wir noch immer die Details aussieben – sieht es doch so aus, als würde die Organisationsaufstellung so ziemlich dieselbe bleiben.
Ben: So ist es auch. Nur, dass der Kongress nun in Abordnungen aufgestellt wird, welche anstelle der alten, überholten Nationen nun die Planeten repräsentieren werden. Es ist ein verbessertes System.
Kyle: Und was halten Sie von den neuen Aushängeschildern? Ein oberster Minister zur Verwaltung der Infrastruktur, ein oberster General für Militärangelegenheiten und ein oberster Anwalt für die Gesetzgebung.
Ben: Wenn eine Regierung diese schier unglaubliche Anzahl an Komponenten, welche-
Sheldi: Für mich klingt das nach einer großartigen Zusammenstellung für Faschismus.
Ben: Meinen Sie das ernst?
Sheldi: Jedes Mal, wenn die Macht von vielen in die Hände von Einzelnen gelegt wird, wird es einen geben, der sehr schnell lernt, wie er sie missbrauchen kann. Und davon abgesehen, wie zur Hölle kam Robert Thorn zu dem Posten des obersten Anwalts? Der Mann ist ein Idiot und sollte von der Menge aus dem Büro geworfen und nicht unterstützt werden. Er ist nicht mal ein Staatsangehöriger.
Kyle: Oh stopp, es wurde wieder und wieder bewiesen, dass er-
Sheldi: Ich kauf es ihm aber nicht ab! Seine Akte könnte manipuliert worden sein. Haben Sie eine Ahnung, wie leicht-
Kyle: Also ehrlich, wenn es so einfach wäre in die FedDatenbanken einzubrechen, dann ist jedermanns Staatsangehörigkeit verdächtig. Woher soll ich wissen, ob Sie überhaupt Staatsbürgerin sind?
Sheldi: Hey, ich habe meine Zeit in der AF gedient und zweimal den notwendigen sozialen Dienst abgeleistet, um meine Staatsbürgerschaft zu verdienen. Prüfen Sie es nach, sie
Ben: Ja genau und Ihre Eltern haben dafür ja auch gar nichts gespendet…
Sheldi: Halten Sie Ihren — Zensiert — Mund!
Ben: — Zensiert — dich!
Moderator: Bleiben Sie dran für den weiteren, spannenden SHOWDOWN! Nach einer kleinen Werbepause.
*(UPE – United Planets Of Earth)
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2530 – Die Galaxie wächst
Es war wie damals beim Goldrausch. Planetensucher versuchten verzweifelt sich Anteile an noch nicht umgeformten Welten zu sichern. Die meisten hielten sich an die diesbezüglichen Staatserlasse, andere taten das nicht. Ein Planet wurde von Gaia Planets Services versucht umzuformen ohne eine offizielle Genehmigung dafür. Dabei stellte sich dann heraus, dass der Planet nicht so unbewohnt war, wie sie angenommen hatten. Eine neue Rasse, die sich später als das Xi’An Imperium herausstellten, tauchten auf, als die Crew für das Terraforming gerade dabei war, die Ausrüstung aufzubauen. Man muss wohl kaum erwähnen, dass sie sehr beunruhigt waren. Die Xi’An nahmen das gesamte Team in Gewahrsam und hielten sie unter bewachtem Arrest. Als Geste des guten Willens ließen sie zumindest den Vorarbeiter Charls Baxter frei. Zurück auf der Erde wurde ein Treffen einberufen zwischen der obersten Ministerin Cho, dem obersten General Volder, dem obersten Anwalt Machado und einem Teilkomitee von Senatoren. Ziel des Treffens sollte sein – basierend auf Baxters Schilderungen – eine genaue Einschätzung über die Geschehnisse und der aktuellen Lage zu bekommen und darüber beraten, wie jetzt bezüglich den Xi’An weiter verfahren werden sollte. Oberste Ministerin Cho: Wenn alle Platz genommen haben, beginnen Sie bitte Herr Baxter. Erzählen Sie uns die Ereignisse dieses Tages. Baxter: Ich bin von der Rechtsabteilung der Firma angewiesen worden- Oberster Anwalt Machado: Herr Baxter – dies ist kein Verhör. Wir versuchen nur ein klares Bild von dem zu bekommen, was passierte. Noch immer werden 275 ihrer Kollegen von einer außerirdischen Zivilisation festgehalten. Jede Hilfe, die Sie uns heute gewähren, wird Ihnen mit Sicherheit angerechnet, sobald dieses Problem erst gelöst ist. [Baxter hält Rücksprache mit den Anwälten der Rechtsabteilung] Baxter: Wir suchten nach geeigneten Plätzen zum Aufbau der Ausrüstung. Planmäßig sollten drei Transporter von uns landen – also erwarteten wir es, Schiffe zu hören. Ich stand auf einem erhöhten Felsgrat, als sie in Sicht kamen. Ich wusste sofort, dass die nicht von uns waren. Keine Menschen, meine ich. Es hatte auch keine Ähnlichkeit mit einem Banu Schiff, welche ich bisher gesehen habe – aber Sie wissen ja, wie die sind… Oberste Ministerin Cho: Bleiben Sie bitte beim Thema, Herr Baxter. Baxter: Naja, das Nächste, an was ich mich erinnere – sie waren plötzlich überall über uns. Ihre Schiffe kamen aus allen möglichen Richtungen. Oberster General Volder: Haben Sie denn vor der Landung keine Scans durchgeführt? Baxter: Nee, nicht wirklich. Ich meine, nein, ich glaube nicht. Oberster General Volder: Denken Sie nicht, es wäre weise dies als ersten Schritt zu tun, bevor man mit dem Versuch beginnt, einen Planeten umzuformen? Baxter: Sie haben ja keine Ahnung, wie es da draußen zugeht. Wenn man auch nur einen Augenblick zögert, schnappt sich eine Gesellschaft das Ding vor deiner Nase und bearbeitet den Fels schneller, als man blinzeln kann. Oberster Genereral Vold: Auch wenn wir ihren soziologischen Einblick sehr faszinierend finden, Herr Baxter, so wären Fakten zur Befreiung der Geiseln um einiges hilfreicher als Übertreibung. Oberste Ministerin Cho: Bisher wurde noch nicht gesagt, dass militärische Maßnahmen überhaupt notwendig sind, General. Oberster General Volder: Ich verstehe. Dennoch sollten wir – für den Fall, dass Diplomatie hier scheitert – bereits einen fertigen Plan auf dem Tisch haben. Oberste Ministerin Cho: Dem stimme ich zu. Fahren Sie bitte fort, Herr Baxter. ….Ende des Auszugs UPE Militärkräfte hielten sich im näheren Umkreis des Sprungeingangs bereit. 15 Tage dauerte die Herstellung eines Kommunikationssystems, um mit den Xi’An sprechen zu können. Dann folgte eine angespannte Verhandlungszeit. Die Xi’An nehmen es bis aufs äußerste genau mit ihren Ansprüchen. Inzwischen – nach 57 Tagen – wurden die Geiseln freigelassen. Auch wenn das UPE es geschafft hat, einen Krieg zu verhindern, so ist die Beziehung zu den Xi’An doch sehr angespannt. Übersetzung: Tya Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2610 – Tränen aus Feuer
Bentley Nationalgalerie Bild Information Titel: „Tränen aus Feuer“ Künstler: Aaron Fring Angefertigt: 2610
Sie sehen vor sich eines der eindrucksvollsten Bilder über den zweiten Krieg mit den Tevarin (2603-2610). Dieses Bild wurde 2633 in das Historische Archiv für Antiquitäten der UPE aufgenommen. Der Künstler, Aaron Fring, wurde 2578 auf Ferron geboren. Seine Eltern waren der Pilot Max Fring und Mary Fring, Lehrerin. Als Kind litt er immer wieder unter Krankheitsanfällen und war über ein Jahr lang ans Bett gefesselt. Diese Zeit verbrachte er mit Zeichnen. Als junger Mann schrieb sich Fring als Feldarzt bei den Expeditionskräften ein. Er bereiste viele Systeme, bis er schließlich auf Elysium IV sesshaft wurde.
Am Tag betrieb er eine kleine Praxis und am Abend hatte er wieder zu malen begonnen. Man konnte ihn oft dabei beobachten, wie er durch die Landschaft spazierte und alles, was er sah, malte. Obwohl er ein sehr vielversprechender Landschaftsmaler war, wurde ihm durch die Künstlergemeinde nie groß Anerkennung zuteil. Auch wenn er sich wünschte, er würde höher geschätzt, so war er doch mit seiner Praxis und seinem Hobby zufrieden.
2603 tauchte mit Corath’Thal ein neuer Kriegsherr der Tevarin aus irgendeiner Ecke des Weltraums mit einer wiederaufgebauten Kampfflotte auf und startete seinen ersten Angriff auf die Systeme der UPE. Das Ziel des Angriffs war die Rückeroberung von Elysium IV, ihrer früheren Heimatwelt. Alle Siedlungen griffen sofort zu den Waffen, um ihre Heimat zu verteidigen. Fring wollte sich wieder als Feldarzt einschreiben, aber dieselbe Krankheit, die ihn schon als Kind heimgesucht hatte, hielt ihn nun von seiner Pflichterfüllung ab.
Am 2. August 2610 SET wurde Corath’Thal in der berühmten Schlacht von Centauri vernichtend durch die Hand des Squadron 42 geschlagen. Während seine Flotte immer schneller fiel und entweder zerstört oder zur Aufgabe gezwungen wurde, versammelte Corath’Thal seine letzten ihm verbliebenen Piloten, um einen verzweifelten Vorstoß auf Elysium IV zu wagen. Trotz weiterer Verluste von annähernd 70% schafften sie es, die Atmosphäre ihrer Heimatwelt zu erreichen. Corath’Thal und seine Piloten senkten ihre Thermalschilde und sanken Richtung Planet.
An diesem Abend ging Aaron Fling spazieren. Seine Krankheit war ein wenig abgeklungen und so wollte er hinaus an die frische Luft. Er wanderte wie so oft durch die Landschaft, als er von einem Hügel aus etwas Spektakuläres zu sehen bekam: Die brennende Flotte der Tevarin, die dem Boden entgegenstürzte.
Aus:Kunst Heute (2613)
„Normalerweise versuche ich in meinen Bildern den Moment nicht so exakt einzufangen, wie er sich darstellt. So habe ich es in der Vergangenheit immer gehalten, aber das hier, das war weit mehr, als nur ein visuelles Erlebnis. Es lag so viel Komplexität in diesem Geschehnis, von den Tevarin, der Bedeutung für uns als Spezies und was es für mich persönlich bedeutete. Ich wollte einfach versuchen, das Gefühl dieses Zeitfragments festzuhalten. So schön und gleichzeitig so traurig.“ -Aaron Fring-
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2546 – Ein Anführer erhebt sich
Alyssa Jamali war zu spät dran. Sie war letzte Nacht über ihrer Hausarbeit für Chemie eingeschlafen. Nun musste sie auf dem Weg in den Unterricht auch noch ihre Poly-Sci Aufgabe diktieren. Der oberste General Messer hatte an einer Gedenkstätte für die Opfer des Bombenangriffs auf Cestulus gesprochen und Herr Kent wollte eine Zusammenfassung dieser Rede, die eine Seite umfassen sollte. Start der diktierten Aufzeichnung: Alyssa Jamali Poly-Sci/Kent/45Bcf Aufgabe: Die Rede von Messer Die Systeme fallen auseinander. Mit Ende des Krieges sehen wir uns mit einer neuen Art der Bedrohung konfrontiert – eine, die nicht zwischen Raumschiffen und auf Schlachtfeldern ausgetragen wird. Dieser Krieg wird im Geheimen geführt, mit Sabotage und Einschüchterung. Vor acht Monaten war das die Nachricht. Sechs über das vergangene Jahr verteilte terroristische Angriffe, rüttelten jeden auf und machten klar, dass allein die Tatsache, die Tevarin im Krieg besiegt zu haben, keinen dauerhaften Frieden garantierte. Die Menschen wollten Antworten, aber mehr noch wollten sie das Gefühl haben, dass der Gerichtshof die Kontrolle hatte. Sie bekamen weder das eine, noch das andere. Die Täter wurden nie gefasst. Das Einzige, was bekannt wurde, war, dass die Bomben teilweise aus Xi’An Technologie bestanden. In der Zwischenzeit diskutierte der Gerichtshof darüber, mit welcher Tätigkeit sie ihre eigene Untätigkeit beenden könnten. So fielen die Systeme auseinander. Der Gerichtshof hatte versagt. Die Menschheit brauchte einen Anführer. Die Lösung? Eine neue Position schaffen, in die ein Premierbürger gewählt wird, welcher die ausschlaggebende Stimme in einer erschöpften Regierung ist. Staatsbürger aus allen Systemen bewarben sich um dieses neu geschaffene Amt. Jede Woche schien jemand Neues aufzutauchen, um dieselben alten Versprechungen zu machen. So ging das ein paar Monate lang. Als der Wahltag näher rückte, warf Oberster General Messer seinen Namen als Kandidat ebenfalls in den Topf. Er hielt letzte Nacht eine Rede bei einer Gedenkfeier für die Opfer des vierten Terror Anschlags. Menschen. Bürger. Heute stehe ich als jemand vor Ihnen, der glaubt. Ich glaube, wir haben eine großartige und lebendige Vergangenheit. Ich glaube, dass es noch viele weitere wunderbare Dinge zu entdecken gibt. Ich glaube – an die Menschheit! Aber da draußen gibt es Feinde, die uns schaden wollen. Die uns unseren Aufstieg nicht gönnen. Die uns fallen sehen wollen. Die bösartigen Angriffe auf unser System sind erst der Anfang. Als Soldat, der in das grässliche Gesicht des Krieges geblickt hat – behaupte ich so was nicht leichtfertig. Wir müssen uns schützen. Unsere Familien beschützen. Unsere Zukunft beschützen. Unser Vermögen beschützen und zu beanspruchen, was rechtmäßig unser ist. Ich will keinen weiteren Krieg. Zu viele Söhne und Töchter, Ehemänner und Ehefrauen haben in der tiefen Leere und auf öden Planeten ihr Leben gelassen. Aber das eine will ich sagen: Ich würde jedes System und jeden Sprungpunkt mit Schilden ausrüsten und sie mit tausend Kilometer dicken Draht versehen, wenn ich damit verhindern würde, dass wir keine Verluste mehr hinnehmen müssen. Ich war immer ein Soldat der Menschheit. Gebt mir diese Chance, Euch zu beschützen, die Drohungen und die Gewalt der unzivilisierten Spezies da draußen, von Euch fernzuhalten, sodass wir unseren rechtmäßigen Platz in der Galaxie einnehmen können. Glaubt an mich, so wie ich an Euch glaube! Glaubt an die Menschheit! Er begeisterte die Menge. Jetzt, beim Anhören der Rede, spricht Oberster General Messer mit einer Überzeugung, die es einem leicht macht, ihm zu glauben. Kurz gesagt – ich stimme ihm zu. Innerhalb der drei Abteilungen der Macht gibt es ein Problem. In Friedenszeiten ist diese Art mit Sicherheit zu bevorzugen, aber wir leben im Moment in gefährlichen Zeiten. Manchmal müssen Entscheidungen schnell und effektiv getroffen werden. Mir ist bewusst, dass dies klingt, wie ein erster Schritt in Richtung des Absolutismus, aber das Grundsystem der Regierung bleibt ja bestehen. Die neue Methode enthält auch weiterhin die Positionen vom obersten Minister, General, Anwalt und ebenso ist der Senat weiterhin von Bestand, aber sie alle beraten den Premierbürger, der letztlich die endgültige Entscheidung fällt. Wie der oberste General Messer nach der Bekanntgabe des Antrags auf einen Premierbürger sagte: „Jedes Schiff braucht einen Kapitän.“ Übersetzung: Tya Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2541 – Mein Himmel ist außerordentlich überfüllt
Im Osten, in der Nähe von Terra, hielt das UPE weiterhin seine etwas angespannte und unterkühlte Beziehung zu den Xi’An aufrecht. In den westlichen Systemen der Erde dagegen waren die Menschen bisher völlig unbehelligt. Das sollte sich ändern.
Die Tevarin lagen mit ihrer Technologie etwa hundert Jahre hinter den Menschen zurück. Sie hatten gerade erst begonnen, ihre Heimatwelt Kaleeth zu verlassen. Die Tevarin halten sich an einen starren Kriegerethos, folgen und ehren seine Werte und Pflichte. Sie sind keine blutrünstige Spezies, sie verehren einfach nur die Kunst des Kampfes.
UPE System Bezeichnung: Elysium Datum der Entdeckung: 15. November 2541 Sprungpunkt NavLeitung U/L: Kellar Lench [Pilot/n.C.]
System Beurteilung: Auf Elysium IV ist eine einheimische Spezies zu Hause, die sich selbst Tevarin nennen. Sie sind fühlende und intelligente Wesen, haben es aber trotzdem noch nicht geschafft, sich auf unser Technologielevel zu entwickeln. Es wird vorgeschlagen, den Kontakt zu festigen und sie ins UPE aufzunehmen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit eine Spezies in eine moderne Ära zu leiten.
Das UPE trat an die Tevarin heran. Aber die Tevarin waren weder an diplomatischen Beziehungen, noch an neuer Technologie interessiert. Ihre Interessen lagen einzig an unseren Systemen. So begann der erste Krieg zwischen zwei Spezies aus dem Grund, aus dem Kriege beginnen – es ging um Gebiete.
Als der Krieg mit den Tevarin sich ausweitete, fürchtete das Militär, dass der Konflikt im Westen einen Angriff durch die Xi’An im Osten provozieren könnte und so führte man bereits eine Einberufungspflicht ein. Glücklicherweise bekam ein junger und ambitionierter Offizier namens Ivar Messer öffentliche Aufmerksamkeit, weil er sich im Kampf um Idris IV besonders auszeichnete. Als das UPE das mitbekam, reagierten sie umgehend und machten Messer zum neuen Aushängeschild im Tevarin Konflikt.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2638 – Ein Ruf nach Herrschaft
Terra Gazette -3.12.38 Edition
Terras Gouverneur fordert die Terranische Unabhängigkeit von Viola Filler
Während einer politischen Kundgebung zur Wiederwahl des Bürgermeisters von New Benzi, Nadir Padwani, enthüllte der Gouverneur von Terra ein verblüffendes neues Vorhaben. Die Aufregung hatte sich gerade etwas gelegt und die Spendenaktion lief gerade richtig an, als Assan Kieren an das Rednerpult trat. Nach und nach dämmerte es jedem, dass nun eine Bombe platzen würde.
Etwa um 5:15 Ortszeit enthüllte Assan Kieren Pläne für eine Volksabstimmung auf Terra und in den angrenzenden Systemen zur Trennung vom Imperator und dem UEE.
„Der Imperator lebt noch immer in einer Zeit, in der Alien Zivilisationen etwas zum Fürchten sind. Wir hingegen, die hier leben, mit den Banu und den Xi’An als unsere Nachbarn, die wir täglich sehen, wir wissen, dass sie nicht der Feind sind. Sie sind Leute wie wir, ihre Kultur mag sich von der unseren unterscheiden, ihre Motive mögen andere sein, aber auch sie versuchen nur zu leben – in Sicherheit und Frieden zu leben. Der Imperator freut sich darüber, sie auf Distanz zu halten, indem er seine Waffenkräfte demonstriert, aber ich bin der Meinung, dass wir diesen Weg so nicht weitergehen können. Wie Carson einst sagte: “Wenn man ständig mit der Erwartung eines Krieges lebt, dann wird man ihn früher oder später auch bekommen.“ Kurz gesagt, meiner Meinung nach ist die Erde zunehmend abgeschnitten von der heutigen Realität, was politische und soziale Instabilität in die Systeme bringt. Ich will nicht zu den Waffen rufen und ich will auch keine Einladung zu einem Konflikt aussprechen, alles was ich will ist, ein offenes Gespräch anzuregen.“
Ich denke, es muss nicht erwähnt werden, dass nicht viele Menschen nach dieser Sache noch über die Wiederwahl des Bürgermeisters redeten… [ unterbrochen]
United/Tribune NewsOrg – 5.34.38 Edition
Terras Umsturz – Abstimmung scheitert von Raymond Castor
Der von Terras berühmtem Gouverneur angeregte Antrag auf Trennung vom UEE ist heute bei der Volksabstimmung gescheitert. Wie erwartet, zeigten sich Terras Bewohner ebenso wie die der Nachbarwelten als loyale Staatsbürger und realisierten, dass der Herrschaftsplan von Kieran eine nicht durchdachte und unrealistische Idee ist, die sie und ihre Kinder in eine unsichere Zukunft leiten würden und sie verschafften sich Gehör. Sie kamen in Scharen in die Wahllokale und sagten: Nein, wir sind nicht dieser Meinung. Wir denken nicht, dass das UEE falschliegt. Man kann nur hoffen, dass Kieren die Nachricht auch verstanden hat.
Terra Gazette – 9.24.38 Edition
Skandal-geplagter Gouverneur von Viola Filler
Es scheint egal zu sein, wohin sich Assan Kieren wendet, wo auch immer er auftaucht, sieht er sich mit neuen Anklagen überschüttet. Seit seinem Antrag auf Unabhängigkeit vor sechs Monaten kämpfte der Gouverneur gegen Anschuldigungen, die von Untreue über Drogenmissbrauch bis hin zur Korruption reichten. Heute früh veröffentlichte Kieren dieses Statement in allen NewsOrgs:
„ All diese Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage und sind absolut haltlos. Sie sollen einfach nur ablenken von dem wahren Problem. Der Imperator und seine Lakaien haben ignorant die Regierungsverfahren entstellt und manipulieren den freien Willen der Menschen, sich von einer korrupten und wertlosen Regierung zu trennen.“
Kieren erklärte, er habe Beweise, die einen Betrug und eine Manipulation der Wählerstimmen durch Mitarbeiter des UEE belegen. Diese Beweise fanden Eingang in die Gerichtsbarkeit und werden im aktuell laufenden Staatsverfahren gegen Imperator Messer VIII Verwendung finden.
United/Tribune NewsOrg – 11.4.38 Edition
Ein gemeinsames Terrornetzwerk von Menschen und Xi’An aufgedeckt von Raymond Castor
Der Feind ist unter uns! Am frühen Morgen wurden die, durch Agenten in verdeckten internen Ermittlungen aufgespürten, Resultate bekanntgegeben, die in eine Schattenwelt von Verrätern und Saboteuren führt. Es gab bereits dutzende von Festnahmen, weitere sind geplant. Aus namenlosen Quellen aus dem Innern der Regierung wurde gesagt, dass die Xi’An Terroristen hohe Positionen in Regierung und den Strukturen großer Firmen infiltriert haben. Während wir auf ein offizielles Statement warten, wurde durch verschiedene Quellen bestätigt, dass es Vermutungen darüber gibt, dass der ehemalige Gouverneur von Terra, Assan Kieren in die Sache verwickelt sein könnte.
Derselbe Gouverneur, der, wie Sie sich vielleicht erinnern, plötzlich verschwand – nachdem rechtschaffene Bürger ihn aus seinem Büro scheuchten – wegen seiner verzweifelten und paranoiden Versuche Chaos und Anarchie im System zu verbreiten.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2681 – Verbrannte Erde
Im Orion System im Westen verloren wir den Kontakt zu einer kleinen Siedlung auf der dritten Welt. Es vergingen Wochen, bis jemand daran dachte, der Sache nachzugehen. Als es dann geschah, fand man nur noch Asche der Gemeinde vor. Die Staatsanwaltschaft sandte einen Ermittler an den Ort, um den Vorfall zu untersuchen.
Auswertung des Vorfalls
Ort: Gemeinde Dell, Siedlung zur Wasseraufbereitung, Planet: Armitage, System: Orion SAIC: Rhedon Lamr
Die ersten Eindrücke aus der Luft wiesen auf wiederholten Beschuss aus der Luft von mehreren, kleineren Schiffen hin. Offenkundig kein Einsatz von Großkalibern oder Bomben. Große Brandnarben in den östlichen und südwestlichen Außenbezirken deuten darauf hin, dass die Angreifer dort landeten. Es wurden Bodenproben aus den verbrannten Bereichen ans Labor geschickt. Die Winkel der Aufschläge aus dem Luftangriff bestätigen die Theorie, dass der Angriff aus mehreren Richtungen gleichzeitig geführt wurde. Seltsam ist, dass der Kommunikationsturm zwar beschädigt war, aber es sieht nicht so aus, als wäre er ein anvisiertes Ziel gewesen. Würden Angreifer nicht als Erstes das Kommunikationssystem lahmlegen?
Unter der Asche fanden sich, über die ganze Stadt verteilt, Patronenhülsen von schwerer und uns bisher unbekannter Munition. Sehen nicht nach menschlicher Bauart aus, müssen analysiert werden und wurden zu diesem Zweck an einen Ermittler mit Kontakten ins Banu Protektorat weitergeleitet.
Die Angreifer gingen sehr gründlich vor, nahmen sich Haus für Haus vor und vernichteten alles und jeden, den sie vorfanden. Die hier gemeldete Gesamtbevölkerung der Siedlung belief sich auf 638 Menschen, die alle identifiziert wurden. Einer jedoch konnte nicht zugeordnet werden:
Ein 38 Jahre alter Farmer, John Phillips. Er war das Hauptangriffsziel, aber noch gibt es keine Hinweise darauf, warum das so war. Aber Ermittler durchforsten gerade sein Leben und die Akte wird sofort übersendet, wenn alle Details vollständig sind.
Die Hauptmotivation für den Angriff scheint auf den ersten Blick Raub/Diebstahl gewesen zu sein, aber das steht im Gegensatz zu den vermissten Gegenständen. Während einige Gegenstände von offensichtlichem Wert zurückgelassen wurden, sind nutzlose oder wertlose Dinge mitgenommen worden.
Ermittler Vasquez entdeckte eine kleine CommLink Kamera, die während des Angriffs eingeschaltet war und Aufzeichnungen machte. Bei der Durchsicht des Materials wurde klar, dass das meiste nutzlos ist. Es gibt nur ein Bild, was uns durch Zoom und Bildbereinigung einen kurzen, undeutlichen Blick auf einen der Angreifer erlaubt.
Anhang:
Sie werden die Vanduul genannt.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2758 – Nicht in Nottingham
United/Tribune NewsOrg Archiv Veröffentlicht: 14. Januar 2758 SET
Vanduul Angriff! Von Edward Coss
Die Menschen auf Boro dachten, sie wären vorbereitet. Sie hatten orbitale Verteidigungssysteme, Langstreckenweltraumscanner und automatische Verschlusstechnik. Sie dachten, sie wären sicher mit all dem. Aber wenn ein Kriegsverband der Vanduul angreift, muss man mehr als nur vorbereitet sein.
Um 17:23 Uhr Ortszeit begann der Angriff. Glücklicherweise ging der Notruf sofort durch. Das im lokalen Umfeld des Systems stationierte Militär bemannte umgehend die Schiffe und flog nach Boro, um die Vanduul zu vertreiben, aber erst mit Eintreffen der Flotte des UEE flüchteten die Angreifer wie Feiglinge zurück in die Dunkelheit des Alls.
Der Angriff der Vanduul dauerte 27 Minuten. In dieser Zeit wurden 14 Menschenleben ausgelöscht und die Schäden durch Zerstörung und Raub belaufen sich auf mehrere Millionen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2789 – Ein kalter Krieg taut
UEE 33rd Fleet, C-Wing, SS Lighthammer XO’S LOG – 5.29.2789
06:12: Offizierstreffen. In den letzten sechs Stunden die Updates der COMSEC durchgegangen. Nichts Ungewöhnliches. Bericht über den Waffentest eines Schiffs der Reaper-Klasse im Kiel System. Eine der Deckkanonen hatte eine Fehlzündung aufgrund eines Computerfehlers. Kein Einschlag. Lokal: Das uns gegenüberliegende Schiff hält seine Position.
07:24: Dienstantritt. Der Kommandant sucht noch immer nach dem Fehler. Systemweite Diagnose gestartet und aktuelle Waffenzusammenstellung abgezeichnet. Auf der ganzen Linie sauber. Unser Gegenüber absolvierte Flugmanöver, sah nach einer schnellen Aufstellungs-Simulation in der oberen Atmosphäre aus.
11:15: Nills (Komm.Offizier) hörte sich an, als würde er etwas ausbrüten. Da alles ruhig war, schickte ich ihn zur Medizinstation. Sein Vertreter war mehr als geeignet als Ersatzmann.
12:32: Endlich was zu essen. Es sieht so aus, als macht sich Langeweile in der Crew breit. Sogar in der Kantine herrschte heute eine gereizte Stimmung. Gebe es an den Kommandanten weiter und versuche eine mögliche Lösung zum Abbau von Stress zu finden.
15:34: Wo soll ich anfangen. Ich arbeitete gerade an meiner Bewertung der Kampfsimulation des Xi’An Trägers, als mich Shaw (Komm.Offizier) auf die Spektrum Nachrichten aufmerksam machte. Ich schaltete die Monitore auf der Brücke ein und augenscheinlich hatte Akari, Senator von Terra, eigenmächtig ein Abkommen mit den Xi’An ausgehandelt. Es wird vermutet, dass es um 19:00 Uhr Ortszeit in Kraft treten soll. Die Systemweiten Kommunikationssysteme blinkten wie verrückt. Die Menschen hielten es für einen Witz. Vielleicht ein Aktivist, der sich in die NewsOrg gehackt hatte? Wäre nicht das erste Mal. Wir können das Abkommen nicht anerkennen, oder? Sollte Akari wegen Verrats festgenommen werden? Diese Neuigkeiten würden erst in einigen Tagen auf der Erde bekannt, also war niemandem so recht klar, was nun zu tun war. Ich war genauso entgeistert wie alle anderen, also benachrichtigte ich den Kommandanten, der sofort auf die Brücke kam.
16:20: Jeder ist noch immer im Blindflug unterwegs. Alle Schiffe haben Alarmbereitschaft. Warten auf irgendwelche Anzeichen der Aggression des uns gegenüberliegenden Schiffes. Nichts bisher. Das könnte ein Trick der Xi’An sein. Ich würde nicht ausschließen, dass sie etwas sorgfältig und heimlich Geplantes versuchen würden.
19:02: Unser Xi’An Gegenüber hat seine Kampfpatrouillen zurückgerufen, seine Waffensysteme runtergefahren und sich zurückgezogen.
Ich vermute, wir haben jetzt Frieden?
Übersetzung: Tya Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2792 – Die Flut kommt
Tag 1, Stunde Null
SSN/CAtv Abendnachrichten
Guten Abend, hier ist SSN/CAtv mit den Abendnachrichten für das Terra System. Ich bin Lawrence Ren. Im ganzen System gibt es zur Zeit nur ein Thema – die bevorstehende Hochzeit zwischen Val Messer und Celia Carter. Also wollen wir heute mal einen Blick auf die Designer werfen, die das Brautpaar ausstatten wer-
— System Unterbrechung – – Herkunft Unbekannt —
Menschen des Systems. Die Flut kommt. Nehmt die rosarote Brille ab und seht hin. Garron II war eine sich entwickelnde Welt mit einem großen Artenreichtum. Warum waren? Weil es nun keine mehr gibt. Der Imperator und seine Schergen der großen Konzerne terraformten den Planeten und löschten dabei alles aus, nur um ihre unstillbare Gier zu befriedigen. Nehmt die rosarote Brille ab und seht es euch selbst an.
Tag 1, Stunde 3
Aufgefangen aus dem Polizei Funk
Feldeinheit: Hier ist Einheit B234. Wir haben hier eine nicht genehmigte Versammlung in Planquadrat 14G. Brauchen weitere Bodeneinheiten zur Unterstützung. Haben Luftunterstützung auf Stand-by.
Tag 1 Stunde 5
Feldeinheit: Holt die Garde! (undeutliches Geschrei und Schüsse) Holt die Armee! Holt zur Hölle wen auch immer ihr kriegen könnt und bringt sie her! Wir werden überrannt! (Aus dem Hintergrund) Du! Halt die Schnauze und stell sie ab. Jetzt!
Comverbindung abgebrochen
Tag 2
Von: Admiral Kale, UEE Oberkommando
Terroristen und Unterdrücker sind im Begriff die Erde anzugreifen. Der komplette Sprungpunktverkehr ist sofort zu stoppen. Ich will jedes einzelne System abgeriegelt wissen. Bei jeder Zuwiderhandlung sind sie berechtigt jede Maßnahme zu ergreifen, die nötig ist, um die Befehle umzusetzen – auch tödliche. Fehler in der Erfüllung dieser Befehle wird umgehend bestraft.
Gezeichnet,
Admiral Tal Kale
Autorisierungscode: GHISJD_HUDFJD_12
Tag 3
Internes Memo der Staatsanwaltschaft
An: Obersten Anwalt Keller Von: Nara Vale, AAC – Re: Kommunikationsaustausch der Verschwörer
Operatoren konnten aufdecken, wie die Aufrührer – trotz Beschlagnahmung sämtlicher CommRelays – weiterhin zwischen den Systemen ihre Kommunikation aufrechterhalten konnten. Die Nachrichten wurden in Datenfragmente runter gebrochen und in die Militärkommunikation eingebettet. Analytiker arbeiten daran, genau nachzuvollziehen, wie sie in unser System gelangen konnten.
Leider wird es Zeit in Anspruch nehmen, all ihre Verbindungspunkte aufzuspüren und zu unterbrechen, aber wir hoffen, dass es sie zumindest lange genug unterbrechen wird, um die Systeme wieder unter unsere Kontrolle zu bringen.
Wird nach Bedarf aktualisiert.
Tag 18
Flyer der freien Presse Luther
Im Croshaw-System veröffentlicht
„Militärs eröffnen das Feuer auf Demonstranten“
Brüder und Schwestern. Gerade haben wir erfahren, dass Militär- und Polizeikräfte das Feuer eröffnet haben und dabei über 200 friedliche Demonstranten auf Vale getötet haben. Wir versuchten zivilisiert zu sein. Wir haben widerstanden. Widerstanden dem Drang dieser despotischen Regierung mit Gewalt zu begegnen. Aber jetzt ist Schluss. Wir bezahlen diesen Krieg nicht mehr mit unseren Ideen. Wir reißen den Imperator von seinem Thron. Also holt aus Brüder und Schwestern, holt aus zu einem Schlag gegen die teuflische Faust unserer Unterdrücker.
Tag 22
New United NewsOrg Archiv Veröffentlicht am 3. Mai 2792
„Ein neuer Morgen“ von Decklin Farwahl
„Wir sind aus einem Alptraum erwacht.“ Das waren die Worte, die vom neuen Imperator Erin Toi gestern ausgesprochen wurden, nach der Bekanntgabe der Gefangennahme von Imperator Messer XIX. Es ist wahrlich ein neuer Tag. Sogar hier, bei diesem NewsOrg, der lange ein inoffizielles Sprachrohr des Imperators war, können wir nun endlich die Wahrheit berichten, ohne dass Zensoren der UEE uns über die Schulter gucken.
Rückblickend ist es schwer zu glauben, dass der Vorfall auf Garron II der Tropfen sein würde, der das Fass zum Überlaufen bringt. Sicher, es war nicht der alleinige Auslöser; es gab viele Ereignisse, die dazu führten. Angefangen bei der tapferen Entscheidung von Senator Akari, bis hin zu den Aktivisten, die trotz Erwartung von Gefangenschaft und Tod nie aufgaben.
Neben der Einführung von einer Amtszeitbeschränkung für den Imperator, arbeitete Toi mit neu gewählten Senatoren an der Wiederherstellung des alten Tribunals. Der neue oberste General, oberste Minister und oberster Anwalt arbeiten unter dem Befehl des Imperators, aber mit den nötigen Befugnissen, ihn zu entmachten, sollte ein weiterer Despot versuchen, die Alleinherrschaft an sich reißen zu wollen.
Wir sind aufgewacht. Auch wenn wir in eine ungewisse Zukunft blicken, so haben wir gesehen, wie tief wir fallen können und sollten nun sicher sein, dass jeder Schritt, den wir gehen, ein Schritt nach oben ist.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2795 – Eine freundlichere, sanftere Menschheit
Gesetz der fairen Chancen
- Grundsätze
- Bestimmung von Arten auf Entwicklungsplaneten
- Artikel und Konditionen zum Terraforming
- Quellen für ökologische Sicherheit
- Juristische Bewertung und strafrechtliche Verfolgung von Kriminellen
Sektion I Grundsätze Artikel 1
Der Zweck dieses Gesetzes ist, das Leben und Wohlbefinden der Arten (im Folgenden: Spezies) auf Planeten zu schützen, die sich noch nicht entwickelt haben, aber die Möglichkeit zur Evolution hin zu intelligentem Leben besitzen. Basierend auf der Verantwortung der Menschen für ihre Mitgeschöpfe in diesem Universum, darf niemand ohne besonderen Grund einer Spezies Schmerzen, Leid oder Schäden zufügen.
Sektion II Bestimmung von Arten auf Entwicklungsplaneten Artikel 2
Ein unabhängiges Gremium bestehend aus Repräsentanten des UEE, Exobiologen und Unternehmens-Ingenieuren (im Folgenden: Gremium) wird nach der Entdeckung eines neuen Planeten und/oder Systems:
1. Jeden Planeten des Systems begutachten und nicht-invasive Scans durchführen, um zu erfassen, ob sich das Leben bereits in der Entwicklung befindet;
2. Alle Berichte, gegenwärtige Funde und Erkenntnisse dem UEE Unterausschuss für Expansion und Entwicklung vorlegen
3. Durch Zusammenarbeit des unabhängigen Gremiums und dem Unterausschuss für den Schutz von Entwicklungsspezies die ökologische Unversehrtheit eines jeden Planeten aufrechtzuerhalten und zu schützen
Artikel 2a
(1) Das Gremium entwirft und präsentiert eine Kriteriensammlung, die festlegt, wonach eine „Entwicklungsspezies“ klassifiziert werden kann.
(2) Der UEE Unterausschuss für Expansion und Entwicklung wird – in Übereinstimmung mit dem Imperator und dem Senat – dazu ermächtigt Bestimmungen – mit Einwilligung des Obersten Ministers – zu erlassen. Diese können im Besonderen:
1. Eine Welt als Schutzraum klassifizieren, in der,
a) alle einheimischen Lebensformen von jeglicher menschlichen Einmischung unberührt bleiben;
b) jeder Versuch des Terraformings, des Abbau von Rohstoffquellen – biologischer oder mineralischer Art – Strafverfolgung, wie in Sektion V erläutert, nach sich zieht.
2. mit Einverständnis und Unterstützung des obersten Generals, Ressourcen von militärischem Interesse abgeführt werden, um die Unversehrtheit der geschützten Welt zu erhalten.
Sektion III Artikel und Konditionen zum Terraforming
……Fortgesetzt
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2800 – Die neutrale Zone
Zu Beginn des 29. Jahrhunderts lud der neu gewählte Imperator Marshall Leon die Vertreter des Xi’An Imperiums, des Banu Protektorats und auch eine Delegation der Tevarin zu einer Gala auf einer Orbitalplattform ein. Es wurde auch versucht die Vanduul einzuladen. Erfolglos.
Imperator Marshall Leon bat die Menge um Ruhe und hielt folgende Rede:
Meine Damen und Herren. Willkommen.
Dies ist ein Wort, welches bisher nicht sehr mit der Menschheit in Zusammenhang gebracht wurde. Wir sind uns bewusst darüber, dass wir in den dunklen Jahrhunderten intolerant waren. Wir wissen, dass wir argwöhnisch waren. Wir waren grausam. Aber unsere Zivilisation hat ein Jahrtausende altes Sprichwort: Menschen ändern sich. Und es ist wahr – Menschen können sich ändern. Wir können uns ändern, weil wir die Fehler erkannt haben, die wir gemacht haben. Wir können uns ändern, weil wir es wollen.
Nach einem biblischen Schiff benannt, bauten wir diese Arche, als ein Schiff für Zeit und Raum. Einen Platz um zu lernen – von und über die Rassen, sowohl den entdeckten, als auch den noch unentdeckten. Ein Ort, nicht an Planeten oder Spezies gebunden. Denn diesen Ort auf einen Planeten einzurichten, wäre, als würde man sagen, dass er zu den Spezies gehört, die dort leben. Nein, die Arche soll für uns alle sein. Sie soll uns allen gehören. Wir bieten diese Arche dem gesamten Universum an, als einen Platz zum Studieren und einen Ort der Begegnung. Die Arche soll als politisch neutrale Zone betrachtet werden, wo Vertreter zusammenkommen und in den Dialog treten können, um Probleme zu lösen.
Ich bin stolz, diese Tore zu öffnen und möchte Sie alle darum bitten, den Ort mit all der farbenfrohen Geschichte ihrer Spezies zu füllen, die sie zu bieten hat. Lassen wir diese Arche für ein Testament und stolze Aufzeichnung stehen, für all die Leben, die wir und alle vor uns gelebt haben.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2872 – Siehe Sisyphus
New United NewsOrg Archiv Veröffentlicht: 3.5.2872
„Synthworld“ von Peter Marx
Wir stehen an der Schwelle des Fortschritts. Das war die Stimmung an diesem Morgen im Senat, als der Imperator eine Ankündigung machte. Die Regierung enthüllte endlich das Projekt „Archangel“. Gerüchte darüber kreisten nun schon seit Wochen durch die Nachrichten.
In der Kurzfassung: Das Projekt „Archangel“ ist eine vom UEE geleitete Initiative, um einen Planeten buchstäblich von Grund auf aufzubauen. Die Menschheit hat endlich eine Möglichkeit gefunden, das moralische Minenfeld des Terraformings zu vermeiden. Wir müssen nicht länger schon existierende Welten umbauen, um sie an unsere Bedürfnisse anzupassen. Wir können sie nun selbst bauen. Auch wenn die Technologie noch nicht komplett ausgereift ist, so wird es uns noch während unserer Lebenszeit möglich sein, einen Prototyp – Welt zu erschaffen.
Die Konsequenzen dieses Erfolges riefen Widerhall hervor, in der Wissenschaft, Politik und auch in sozialen Bereichen. Auch der Imperator der Xi’An gab ein Statement ab: „Es ist sehr vielversprechend. Mein Volk wird den Fortschritt dieses Projekts mit großem Interesse verfolgen.“
Ausgereift würde die Synthworld dazu beitragen, die Schande zu tilgen, welche die Menschheit zu tragen hat, nach drei Jahrhunderten des grenzenlosen Imperialismus. Der Imperator beendete seine Ansprache mit einer Einladung an alle Wissenschaftler des Banu Protektorats und des Xi’An Imperiums, die Entwicklung aus erster Hand mitzuerleben:
„Wir wollen diese Technologie nicht für uns behalten. Die Möglichkeit Welten zu bauen, sollte für alle Kulturen frei verfügbar sein, sodass es nie wieder nötig sein wird, Kriege zu führen, wegen etwas so trivialem wie Land.“
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2920 – Die Goldgrube
Terra Gazette NewsOrg Archiv Erstveröffentlichung: 5.38.2920 Leitartikel
„Wirtschaftlicher Sprungpunkt“ von Kali Hanks
Es gibt eine Raumanomalie da draußen. Ein Sprungpunkt, durch den kein Pilot oder Schiff hindurch kommt, weil er nur Geld verschlingt – Geld, das auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Ich spreche hier natürlich von diesem Synthwold-Blödsinn. Es ist mittlerweile 50 Jahre her, seit sie Projekt „Archangel“ angekündigt haben – und was haben wir bisher davon gehabt?
Für mich sieht es ganz so aus, als wären wir noch immer so nahe daran, eine künstliche Welt zu erschaffen, wie wir es damals waren, als alles nichts mehr als blauäugige Versprechungen und Hoffnungen waren. Die einfache Wahrheit sieht aber so aus: Der Versuch, diese Kunstwelt zu erschaffen, geht zu Lasten aller anderen Welten und wir haben eine Regierung, die bereit ist, in ihrem verzweifelten Versuch das Ganze zum Erfolg zu führen, Infrastruktur und Militär darunter leiden zu lassen, um es finanzieren zu können.
Ich verstehe es, ja, das tue ich. Sie bauen es wegen all der Arten, die ausgelöscht wurden in der Zeit des Terraforming. Es ist eine großartige Idee, sicher, aber genug ist genug. Ich denke das 50 Jahre des Misserfolgs ein guter Indikator dafür ist, um vorwärtszugehen.
Aber nein. Jedes Jahr bekommen wir aufs Neue versichert, dass die Wissenschaftler „neue Fortschritte“ erzielt haben, um den Wachstumsprozess zu stabilisieren, aber sie liefern uns nichts so wirklich – denn: Was haben wir nach all der Zeit? Eine veränderliche, instabile interplanetare Masse.
Was wir brauchen, ist jemand an der Macht, der den Mut hat „Stopp“ zu sagen. Entweder jemand geht in die Politik von Croshaw und zieht endlich den Stecker aus diesem Geld verschlingenden Parasiten oder der Rest der Systeme wird zusammen mit ihm untergehen. Es mag niemand aussprechen wollen, aber ich bin mir sicher, dass die meisten so denken. Es war der Erde größte Idee, um die Dinge, die SIE während der Messer Ära taten, zu überdecken. Wir von Terra haben ein reines Gewissen, weil unsere Ahnen die Weitsicht hatten, sich von den schrecklichen Taten dieser Zeit zu distanzieren. Wenn die Erde dieses lächerliche Projekt braucht, um ihr Gewissen zu erleichtern, sollen sie es tun, aber ich sehe nicht ein, warum auch wir mit diesem Schiff untergehen sollen.
Vielleicht ist es an der Zeit für uns, wir selbst zu sein und unsere eigenen Wege zu gehen.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2928 – Versprechen einer Kampagne
An: UEE Unterausschuss der Spektrum Genehmigungen Kelos Costigan Wahlwerbespot TRT: :30sec Prod: Martin Balish Werbefilm Typ: A/V/NPS
Werbefilm beginnt. V/O und Bilder:
Das Budget ist außer Kontrolle geraten. Die Zukunft des Synthworld Projekts ist ungewiss. Vanduul Angriffe sind im westlichen System auf dem Vormarsch. Das sind Probleme, die uns alle angehen, sicher, aber es ist hart, das im Blick zu behalten, wenn man eine Familie zu ernähren hat. In Zeiten ökonomischer Instabilität wollen Sie einen Imperator, der das Schiff wieder zurechtrückt und zurück auf den richtigen Kurs bringt. Dieser Kandidat ist Kelos Costigan.
Als ökonomischer Stratege half Kelos über zwei Dekaden dutzenden von Welten die technologische Gleichheit zu erlangen, die für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit ist. Die Bilanzen in seiner zweiten Amtsperiode als oberster Minister schreiben das höchste Wachstum in einem Einzelturnus, in 37 Jahren. Er hat die Erfahrung und das Wissen, die Menschheit aus den roten Zahlen zurück in die Schwarzen zu führen.
Ende Titel/Text
Bitte recherchieren Sie nach Kelos Costigan, um mehr über Politik zu erfahren.
Diese Ausstrahlung wurde mit Genehmigung der Kelos Costigan Kampagne erstellt. UEE Organisation Code: #5985938GH
Ende des Spots
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna
2934 – Ein Träumer träumt
Brian Wieters Ebook Aufsatz Frau Ngo, 5. Klasse
„Brennender Himmel: Ein Squadron 42 Abenteuer“
In der Pause habe ich „Brennende Himmel“ gelesen. Es war richtig gut. Es ging um das Squadron 42, die sind wirklich großartig. Es spielt 2910, als die Vanduul Kriegsschiffe ihren Träger angriffen. Der Hauptcharakter ist Sgt. Terrence Nolan. Er stammt aus einer kleinen Siedlung im Elysium System, einer Art, wie die, in der mein Cousin lebt. Anstatt zur Schule zu gehen, trat er in die Flotte ein, weil er die Sterne sehen wollte. Es gab eine gute Szene, in der er draußen auf dem Feld steht, in den Himmel schaut und sich fragt, was da oben ist. Er wollte sehen, was niemand bisher gesehen hat. Das war eine coole Idee. Wie, gibt es da noch mehr Außerirdische, die wir noch nicht getroffen haben? Ich habe da nie drüber nachgedacht. Also, wenn ich ein Pilot werde, dann will ich nur einen Nebel sehen. Einen großen. Ich denke, das wäre das Größte. Nach der Fliegerschule ging Sgt. Nolan in die östlichen Sektoren. Er war Teil einer Flugpatrouille an der Grenze zum Xi’An Gebiet. Er war ziemlich gelangweilt, weil gar nichts wirklich passierte. Dann, in einer Schicht, sah er ein kleines Transportschiff, dass von Piraten verfolgt wurde. Obwohl Sgt. Nolan allein und die Piraten zu viert waren, griff er an. Es war total verrückt und sein Schiff wurde schwer vom Beschuss getroffen, aber bevor die anderen Piloten eintrafen, hatte er drei Piraten erledigt und rettete so den Transporter. Danach wurde ihm von seinem Kommandanten erst gratuliert und dann bekam er einen Vortrag gehalten, weil der Kommandant wütend war, weil es dumm wäre, sich allein mit vier Piraten anzulegen. Darum wurde er ins Squadron 42 versetzt. Dort mögen sie diese Art von Dummheit. Sgt. Nolan wurde zurück in die westlichen Systeme gebracht. Jetzt war er Teil des Squadron. Während die restliche Flotte vor den Vanduul floh, suchten sie nach Kämpfen. Sie waren die Einzigen, die zwischen unseren Systemen und einer Reihe von Räubern standen. Ihr Kommandant ist diese geschickte, mutige Lady, namens Aria Reilly. Sie kämpfte schon ihr ganzes Leben lang, seit die Plünderer ihre Stadt niederbrannten. Ihr Trägerschiff lies die bekannten Systeme hinter sich und flog in unbeanspruchten Raum. Sie waren auf der Jagd. Nach zwei Wochen auf dem Träger sah es so aus, als könnte niemand Sgt. Nolan leiden. Sie dachten alle, er sei ein Schwächling. Aber dann, am nächsten Morgen, wurde ihr Schiff von einer Horde Vanduul überfallen. Etwa Hundert von ihnen. Sgt. Nolan und die anderen Piloten sprangen in ihre Schiffe und flogen raus, um gegen sie zu kämpfen. Der Kampf dauerte sechs Stunden. Die Kämpfer kreisten durch den Raum umeinander, in dem Versuch sich gegenseitig abzuschießen, während das Trägerschiff gegen einen Vanduul Zerstörer kämpfte, der auf der Lauer gelegen und auf sie gewartet hatte. Erst sah es so aus, als würden sie verlieren, aber dann übernahm Sgt. Nolan das Kommando über die verbliebenen Piloten und sie schlugen noch härter zurück. Egal was, sie gaben nicht auf. Das Buch zu lesen, hat wirklich Spaß gemacht. Es war ein bisschen langweilig, bis die Kämpfe anfingen, aber ich bin froh, dass ich durchgehalten habe. Mein Dad sagte, er könne sich daran erinnern, dass das geschah, als er noch ein Kind war. Er liebt das Squadron 42 auch. Er sagte, dass er noch eine Reihe hat, die er mir geben will. Ich hoffe, ich werde wie Sgt. Nolan, wenn ich ein Pilot werde. Ich denke, dass jeder dieses Buch lesen sollte. Das ist mein Aufsatz.
Übersetzung: Tya
Bearbeitung: Stardust und Mera Luna