Operation: False Flag Teil 4 – von SEV –

TEIL 4
FALSCHE FLAGGE

Betreff: Whistleblower aufgespürt
ABS: XXX

WICHTIGE INFORMATION

Unseren Agenten ist es gelungen eine Interstellare Übertragung aus dem Hades-System abzufangen.

Wir können mit Sicherheit bestätigen, dass sich der Whistleblower unter Gefangenschaft im Hades-System befindet.

Auszug aus der abgefangenen Übertragung zwischen Pollox, eines Ranghohen Piraten und dem Anführer des Typhon-Clans:

Typhon Clan-Führer: „ Gehe ich richtig in der Annahme das der Whistleblower wohl auf ist?“

Pollox: „Ja. Ich habe ihm kein Haar gekrümmt.“
Typhon Clan-Führer: „ Hat er eingewilligt Schweigen zu bewahren?“

Pollox: „Hat er eine andere Wahl?“

Typhon Clan-Führer: „Vergiss nicht mit wem du sprichst!“

Pollox: „Ja, hat er. Aber er ist schwach. Ich bezweifle das er der Ceades standhalten wird. Ihr Methoden sind…. effektiv.“

Typhon Clan-Führer: „Ich weiß. Er soll uns nur Zeit verschaffen. Sobald der Handel abgeschlossen ist, wirst du dich auf die Suche machen. Es wird nicht lange dauern, ehe die Ceades auch nach Jokks KI suchen wird. Wir können uns keine Fehler leisten, wenn wir Jokks Kartell übernehmen wollen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Pollox: „Ja.“

Wenn es sich bei Jokks KI wirklich um eine Seelen KI handeln sollte, muss auf jeden Fall verhindert werden, dass die Piraten diese in die Hände bekommen.
Wir empfehlen, der im Hades-System einsetzten Marines-Einheit neue Einsatzbefehle zu übermitteln.

Abteilung-51

XXX

RE: Whistleblower aufgespürt
Abs: Richard Nolan

Die Delta-Einheit ist außerhalb unserer Reichweite. Es wurde eine disziplite Funkstille bis zum Ende des Einsatzes angeordnet.

Richard Nolan

Director der EDA

Hades-System

Mit zügigen Schritten lief Sev den engen Gang entlang, der direkt zur Brücke führte. Es hatte viel zu tun gegeben. Nachdem sie mit der Exodus die Treibstoffstation verlassen und die Hornet sowie den Hammer aufgelesen hatten, mussten viele der Aufgaben übernommen werden, die ansonsten von der 20köpfigen Besatzung hätten ausgeführt werden müssen. Doch sie waren nur zu sechst. Das Schiff zu fliegen würde anspruchsvoll werden. Es in ein Gefecht zu führen, zu einer Herausforderung.
Kalibrierung des Antriebs, Wartung der Energie-Puffer, Justierung der Waffensysteme. Die Marines-Ausbildung beinhaltete auch Grundkurse von Schiffsantriebssystemen bis hin zu den Waffensystemen, damit die Marines jedes Vehikel im Universum bedienen und steuern konnten. Zwar fehlte ihnen das Wissen, Reparaturen und Wartungen durchzuführen, doch für einen Zeitraum von einigen Tagen konnten sie so selbst eine Korvette mit minimalen Personenaufwand im Einsatz halten.
Auch die Leichen waren wieder von der Hülle des Schiff entfernt worden. Sev hatte beschlossen, diese ehrenvolle Aufgabe Denver zu überlassen, als Dank für seine ausschweifende Erläuterung über seine Vergangenheit.
Doch nun waren sie unterwegs und Einsatzbereit, auch wenn Sev, während seiner Arbeiten ständig an die Frau denken musste, die in einem kleinen Raum auf dem Schiff eingesperrt war. Er hatte den Türmechanismus zerstört, damit keiner auf die Idee kommen würde die Einsatzbefehle doch noch umzusetzen. Doch wenn wirklich jemand ihren Tod wollte, könnte eine einfache Stahltür weder einen Marine oder gar ein Phantom aufhalten und so folgte ihm ständig das Gefühl, dass jemand seine Anweisung, sie in Frieden zu lassen, missachten könnte.
Doch sobald er die Tür zur geräumigen Brücke betrat, deren gläserne Front und Seiten eine unglaublichen Blick auf das Weltall ermöglichten, erblickte er die versammelte Mannschaft, deren Gesichtsausdrücke ihm die unterschiedlichsten Meinungen über seine Entscheidung entgegen warfen. Von Noxs wütendem Gesicht bis hin zu Neros ausdruckslosen leuchtenden Augen. Sie alle gingen ihren verschiedenen Aufgaben nach und blickte über ihr Schultern, nur Nero, der inmitten der Brücke stand machte einen Schritt auf ihn zu und erklärte monoton:
„So lauten nicht die Einsatzbefehle!“
und spielte damit sofort auf den ungebeten Gast an. Doch Sev winkte ab und erklärte trotzig:
„Scheiß auf die Einsatzbefehle. Sie ist weder für uns, noch für den Erfolg dieser Operation eine Gefahr.“
Denver, der bis zu diesem Moment an einem Holo-Terminal einige Daten überprüft hatte, drehte sich zu Sev und erklärte lauthals:
„Ach ja?! Und was hast du mit ihr vor, wenn wir den Einsatz abgeschlossen haben? Willst du sie mit auf die Calamity nehmen und sie freundlichst darum bitten über alles was vorgefallen ist den Mund zu halten?“
Sev warf ihm einen bösen Blick zu und erläuterte:
„Sie weiß weder wer wir sind, noch was wir hier machen! In einem sicheren System schießen wir sie mit einer Rettungskapsel von Bord und dann kann sie von Rettungskräften aufgelesen werden.“
Doch Nero ließ sich nicht überzeugen. Er verschränkte die Arme und schüttelte mit dem Kopf:
„Es sind Spuren. Spuren die wir uns nicht leisten können.“
„Spuren? Sie ist ein Mensch!“
erklärte Sev verärgert und wurde zunehmend wütender als Nero sich nicht zur Ruhe bringen ließ:
„Du vergisst um was es geht. Wir können uns keine Fehler leisten.
Sev Stimme wurde fester und überdeutlich betonte er:
„Sie wird nicht angefasst.“
Auch Nox mischte sich nun ein, der stark gestikulierend Fluchte:
„Ach Scheiße! Verdammt jetzt kommt es auf eine so’ne Tusse nicht mehr drauf an. Ist dir entfallen WAS wir machen? Was wir getan HABEN? Wir machen den beschissenen Dreck weg. Scheiße. Ein bisschen spät den verdammten Heiligen spielen zu wollen!“
Ruckartig drehte sich Sev zu ihm und wurde lauter:
„Du kannst mich mal! Seit wann richten wir unschuldige hin?“
Denver lachte überheblich los:
„Unschuldige?! Du glaubst immer noch das es so etwas gibt?“
„Fick dich! Ich habe einen Befehl gegeben. Die Konsequenzen trage ich allein!“
Fauchte Sev zurück und drängte sich an Nero vorbei, der mit ruhigen Ton weiter auf seinem Standpunkt beharrte:
„ So einfach ist es nicht….“
Doch Sev würgte ihn mit einem scharfen Ton ab:
„Und ob es das ist!“
Er Schritt an Nero vorbei und befahl aggressiv:
„Nox, verdammt nochmal wieder ans Steuer! Denver, du übernimmt das Kommunikationsterminal! Ray, ich will dich am Radar haben!“
Kopfschüttelnd setzte sich Denver an eine der Konsolen und fragte trotzig:
„Und was soll ich machen wenn wir von den Piraten Kontaktiert werden? Häh?“
„Na was schon…. Tu tust so als wenn du einer von ihnen wärst!“
„Ahhh, wenn’s NUR das ist.“
Denver lachte überheblich und pflanzte seinen Hintern eher unfreiwillig vor das Terminal. Ray setzte sich direkt daneben ans Radar und eine unangenehme Stille machte sich auf der Brücke breit. Nur das seichte Brummen der Triebwerke und die Piep und Pfeiftöne durchdrangen die Stille, bis Denver sich lauthals beschwerte:
„Mensch Ray! Hör auf mir das Ohr ab zu kauen. Du alte Quasseltasche!“
Ray blickte erbost zur Seite doch gab er lediglich ein verächtliches Schnauben von sich. Sev schüttelte mit dem Kopf und knurrte:
„Du kannst Stille einfach nicht ertragen… oder?! Musst ständig deinen Senf dazu geben und wehe die Galaxie dreht sich einmal nicht um dich!“
Denvers blick wurde zorniger und man konnte deutlich erkennen, dass er einmal tief Luft holte um einen längeren Satz von sich zu lassen.
Doch plötzlich mischte sich Kody ein:
„Ich hab hier was!“
Doch als dieser merkte, dass er nicht die Aufmerksamkeit erregte, die er sich erhofft hatte, vervollständigte er sich zügig noch ehe Denver, auch nur ein Wort von sich lassen konnte:
„Ich habe sämtliche Schiffsinformationen durchforstet. Hier sind einige Verweise auf einen Piratenüberfall der kürzlich stattgefunden hat.“
Mit einem dezenten Schulterblick versicherte er sich, dass ihm nun Gehör geschenkt wurde ehe er weiter erläuterte:
„Sieht so aus als wäre die Crossing Horizen Opfer einer Geiselnahme geworden. Über 150 Menschen. Offensichtlich war die Exodus an vorderster Front bei diesem Angriff beteiligt.“
Sev wandte sich an Kody und gab ein flaches:
„Was?“
von sich, ehe er und Nero an das Terminal heran traten. Kody tippte einige Male darauf herum, bis einige Videos, die offensichtlich von den Überwachungskameras der Crossing Horizen stammten, über den Bildschirm flimmerten. Einige Momente beobachtete Sev das Geschehen, das eine verängstigte Menschenmasse zeigte, bis ihm eine Person ins Auge fiel und er:
„Stopp!“
rief. Kody fror das Bild ein und der Pirat mit der stählernen Halbmaske, der vor weniger als 1Stunde wieder die Exodus verlassen hatte, war auf dem Video zu sehen, im Begriff einen Mann aus nächster Nähe niederzustrecken.
„Dieser Pirat… er war vorhin hier! Auf der Exodus.“
Nox blickte über seine Schulter:
„Was? Der kranke Typ mit den beschissenen Robotergliedmaßen?“
„Ja…. genau der.“
bestätigte Sev:
„Es schien als hätte er das sagen. Wer ist der Kerl?“
Nero erklärte trocken:
„Man nennt ihn Pollox. Er ist die rechte Hand des Clanführers. Mit Mord und blutiger Gewalt hat er sich in die Spitze gearbeitet. Er liebt es Gewalt anzuwenden und Menschen leiden zu sehen. Er ist ein Sadist der von seinen niederen Instinkten angetrieben wird. Es wird behauptet, dass er unter Schizophrenie leidet.“
Sev, etwas überrascht von Neros plötzlichen Informationssegen starrte ihn an, ehe dieser erklärte:
„Wissen gibt dir Kontrolle. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“
Sevs Blick richtete sich wieder auf den Bildschirm:
„Schizophrenie?“
„Ja. Gespaltene Persönlichkeit. Eine grausamer als die andere.“
Kody mischte sich sein, während sein Blick starr auf dem Monitor gerichtet blieb:
„Falls die Frau EINE der Geiseln ist….. Was ist mit den anderen geschehen?“
Nero wandte sich von dem Terminal ab, während er beiläufig beteuerte:
„Es ist irrelevant.“
Sev und Kody sahen sich für einen Moment fragend an, ehe Sev seufzte:
„Ich glaube es ist besser, es nicht zu wissen.“
und sich anschließend ebenfalls von dem Terminal abwandte.

Wie schwer es war, Zeit ohne eine Uhr oder Anzeichen wie Tag und Nacht einzuschätzen, war Melody erst nach einer gefühlten Ewigkeit aufgefallen, in der sie starr, in sich zusammengekrümmt mit ihren zitternden Armen die um ihre Beine geschlungen waren, in dem dunklen Raum gesessen hatte. Es war ein unwohles Gefühl, das sich zu der Angst und Trauer gesellte.
Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, ehe sie sich erneut sammeln konnte und wieder zum Gitter des Lüftungsschacht hinauf geklettert war. Der unbändige Wunsch aus dem Raum zu entkommen, war in Angesicht einer blutigen Leiche unter der sich bereits eine Lache sammelte, weitaus intensiver geworden und so zog sie mit aller Kraft, die sie trotz der Schmerzen aufbringen konnte, wieder an dem Gitter hinauf, während sie sich krampfhaft fragte, was auf diesem Schiff los sei.
Der Pirat wurde ohne Vorwarnung ermordet und auch wenn dieser etwas schreckliches mit ihr vor hatte, wäre es doch ihr letzter Wunsch gewesen, ihn sterben zu sehen. Überall Mord und Tod. Sie war in eine Welt geraten, die sie sich nicht mal ansatzweise hätte vorstellen können und ständig zwängte sich ihr die Frage auf, warum die Menschen so etwas taten. Sie erkannte keinen Sinn dahinter. Leben, degradiert zu einem bedeutungslosen Wort. Unbedeutend. Austauschbar. Ein traurigeres Gefühl als sie erkannte, dass es diese Welt gab, hatte sie noch nie übermannt.
Doch plötzlich rutschte sie ab und fiel unter einem lauten stöhnen erneut mit einem dumpfen Knall auf den Boden. Das Gitter rührte sich nicht, so vergebens sie auch daran zog. Es erschien hoffnungslos, doch gleichzeitig wurde das pochende Gefühl stärker, endlich dieser Dunkelkammer zu entkommen.
Ihr Blick richtete sich auf die Leiche des Piraten und nach einem kurzen Moment, in dem sie diese ausdruckslos anstarrte, richtete sie sich hastig auf und eilte zu dieser. Ein Messer, festgeschnallt an der Wade des Piraten hatte ihre Aufmerksamkeit erregt und so nahm sie dieses an sich und zog sich erneut den Mantel hinauf, der immer noch am Gitter klemmte. Mit einem wuchtigen Hieb stieß sie das Messer in den kleinen Spalt des Gitters und zog mit ihrem gesamten Körpergewicht an dem Griff des Messers. Ein quietschen ertönte, das Gitter schabte unter der Hebelwirkung langsam aus seiner Halterung heraus.
„Komm schooooonnn!!! Bitttteeeeee!!!“
stöhnte Melody während sie mit den Füßen halt an der Wand fand und ruckartig weiter zerrte.
Ein lautes Knallen ertönte und das Gitter sprang aus seiner Fassung. Erneut verlor Melody den Halt und stürzte zusammen mit dem Gitter auf den Boden. Doch der erneute Aufprall erschien nicht halb so schmerzhaft wie die vorher gegangenen, in Angesicht der Tatsache, dass sie es endlich geschafft hatte. Ein dezentes Lächeln zeichnete sich auf Ihren Lippen ab und brach den von ansonsten so von Anspannung und Trauer erfüllte Gesichtsausdruck.
Hastig stand sie wieder auf, griff ihre Tasche die nicht weit entfernt lag und stellte das Gitter hochkant an die Wand vor den Lüftungsschacht, auf dem sie die Höhe bis zu diesem überbrückte und sich an der Kante hinauf zog.
Der Schacht war eng. Dunkel. Dreckig. Auf allen Vieren arbeitete sich voran. So schnell wie möglich weg von dem Ort, an dem sie so viel Leid und Kummer erfahren hatte. Auch als es immer dunkler wurde und nur noch ein Grollen die Dunkelheit durchdrang robbte sie weiter. Mehrere Minuten. Wieder verlor sie das Gefühl für Zeit, bis der kleine Schacht wieder heller wurde und am Ende ein kleiner Raum zu erkennen war.
Wenige Momente verstrichen bis sie das kleine Zwischenstück erreichte, groß genug um sich hin zu hocken. Ein Ventilator an der Ecke und am Boden schaufelten unter einem Summen die Luft durch die Schächte, was zu einem leichten Windzug führte. An jeder Wand des eckigen Raums waren weitere Schächte.
Melody blickte zwischen ihnen hin und her, fragte sich welchen Schacht sie nehmen sollte. Doch in diesem Moment wurde Ihr bewusst, dass es keinen Unterschied machen würde. Keiner dieser Wege würde in Sicherheit oder gar zu ihrem Vater führen. Wie ein erdrückendes Gefühl überkam sie diese Erkenntnis und augenblicklich erschien der Triumph dem dunklen Raum entkommen zu sein, so nichtig und klein, dass sie sich kraftlos gegen eine der Wände lehnte und sich in Gedanken verlor.
Gedanken an die Vergangenheit. Gedanken an die Zukunft und Gedanken an ihren Vater. Einige Tränen sammelten sich in ihren Augen und mit flüsternder Stimme fragte sie, als könnten ihre Worte jede Entfernung überbrücken:
„Paps, wo steckst du nur?“

James schien für einen Moment der Atem stehen zu bleiben, als er durch die Cockpitfenster der Constellation sah, die sich immer weiter dem Planeten Hades-4 näherte. Noch immer schlangen sich die Ketten um seine Handgelenke, doch beim Anblick dieses Ausdrucks der Zerstörung vergaß er für einen Moment alles um sich herum.
Ein Planet, zerbrochen in 2 Teile. Was aus der Entfernung wie ein gespenstisches Mahnmal wirkte, verlor aus der Nähe jede Bedeutung in Anbetracht der brutalen Gewalt, die diesen Planeten überzog. Die Constellation steuerte direkt auf das Zentrum der Zerstörung zu und befand sich inzwischen genau zwischen den beiden Hälften, die um einige Hunderte Kilometer auseinander klafften. Zu beiden Seiten, weit entfernt Gesteinsformationen, zerfetzt, zerrissen, doch größer als jeder Berg, den er jemals gesehen hatte. Sie zeichneten die Innenseiten des Planeten.
Doch nach und nach nahm das Schiff einen Kurs auf eine der beiden Hälften und steuerte direkt auf eine tiefe Schlucht zu. Die Menge der Schiffe um sie herum nahm zu. Mehrere Jäger der Cutlass-Klasse, Freelancer, Constellations. Die Raumschiffsarten waren so breit gefächert wie ihre Anzahl. Nach einige Minuten, in denen die Constellation weiter auf die Schlucht zusteuerte, erkannte James nun ein metallischen Fleck zwischen dem von der durch die Zerstörung geformten Gestein. Eine kleine Basis, inmitten der Schlucht in die Seite gestampft, deren Form vermuten ließ, dass sie provisorisch mit allen greifbaren Teilen zusammen geflickt wurde.
Je näher sie sich dem unförmigen Konstrukt näherten, das aus dem Gestein hinaus ragte, desto mehr machte sich das erdrückende Gefühl der Hoffnungslosigkeit in ihm breit. Mit allen Mitteln versuchte er einen Ausweg zu finden. Irgendeine Möglichkeit dem Unausweichlichen zu entkommen. Es war die pure Verzweiflung die ihm die absurdesten Gedanken durch den Kopf trieb. Doch so gerne er sich diesen Gedanken hingeben hätte, durchbrach die Realität diese nun mit einem leichten Vibrieren, als die Constellation nach einigen Minuten an der Basis andockte.
Ein nur zu bekanntest metallisches Klirren erklang hinter ihm, ehe er mit einem festen Griff von hinten gepackt wurde und Polloxs abgehackte Stimme ertönte:
„Wir… sind.. da… Whistleblower. Vergesse niemals unseren Packt.“
James Herz schlug schneller. Er würde alles für seine Tochter tun, auch wenn er nicht wusste ob sie überhaupt noch lebte oder ob diese Monster sie wirklich in Ruhe lassen würden. Doch welche Wahl hatte er? Wenn nur die geringste Chance dazu bestand, Melody Kummer zu ersparen, würde er alles auf sich nehmen.
Er war es, der sie mit hinein gezogen hatte und er würde es sein, der diese Last tragen würde. Komme was wolle.
Doch als sich das Schott unter lauten Zischen öffnete und er unsanft hinaus gezerrt wurde, drehte sich sein Magen um, in Anbetracht was auf ihn zukommen würde. Übelkeit steig in ihm auf und leise flüsterte er, während er die Schleuse zur Basis entlang geschleppt wurde, als könnten seine Worte jede Entfernung überbrücken:
„Es tut mir leid Mely….. Es tut mir so leid.“

Ungeduldig saß Sev vor einem Terminal im Kommunikationsabteil der Exodus und tippte angespannt auf der Holo-Tastatur herum. Die Leichen der toten Piraten um ihn herum, trugen nur wenig dazu bei das ungeduldige Gefühl in ihm zu mindern und so nahm er diese nur entfernt war.
Sein Konzentration richtete sich auf den Holo-Bildschirm auf dem sich das Spectrum hoch lud. Erneut wäre er mit Nero aneinander geraten, wenn dieser gewusst hätte, dass er während einer verdeckten Operation auf persönliche Daten zurück griff. Doch die Ungeduld hatte ihn übermannt und so hatte er sich unter dem Vorwand das Schiff ein weiteres Mal zu inspizieren von der Brücke geschlichen. Das Kommunikationsabteil war das letzte Glied in der Kommunikationskette, bevor die Daten in die Weiten des Weltraums gesendet wurden. Selbst alle Befehle und Datentransfers der Brücke verliefen über diese Kommunikationsanlagen. Nero, würde es nicht bemerken können.
Und sobald sich das Spectrum auf dem Bildschirm visualisierte, blinkte Sevs Postfach auf und hastig öffnete er die neue Nachricht von Nesaja:

Was ist Wahrheit? – ruf ich ins Weite.
Wahrheit bist Du! antwortet die Erde.
Fühlst du dich nicht als Gott und Gebieter
trotz dich drückender Tiergebärde?

Wisse! weil ich das Tier noch spüre,
ruf ich nach reiner Lichtgebärde,
sehnt sich die Seele nach ganzer Klarheit.
Was ist Wahrheit? – Stumm bleibt die Erde.

Löse dich los von der trügenden Erde,
Erfahr’s auf dem Weg des Stirb und Werde!

Sevs Blick wurde fester. Nesaja spielte mit ihm, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, aus welchem Grund. Doch nach kurzen krampfhaften Überlegungen, in denen er starr den Bildschirm angeglotzt hatte fiel ihm auf, dass ein Video in dem Anhang der Nachricht lag.
Verunsichert öffnete er dieses und noch während die ersten Bilder flimmern sah, fing sein Herz an wie verrückt zu pumpen. Mit offenem Mund starrte er den Bildschirm an und rieb sich kurz die Augen.
Prime.
Es war eine Videoaufzeichnung des Piratenüberfalls von vor 18 Jahren. Offensichtlich aufgezeichnet von einer Überwachungskamera auf einem der Häuser.
Sev krallte sich am Tisch fest, während sich seine Atmung beschleunigte und er es nicht schaffte, seinen Blick von dem Bildschirm zu lösen. Er sah das Haus seiner Kindheit, die verängstigten Menschen die um ihr Leben rannten und wie Vieh nieder geschossen wurden. Alles war genauso, wie die Bilder in seinem Kopf, lediglich aus einer anderen Perspektive. Seine grauenvollen Erinnerungen, einfach digitalisiert.
Seine Augen weiteten sich, als er einen kleinen Jungen sah, der sich aus einem brennenden Haus den Abhang hinunter rollte und in eine Schar von Leichen stecken blieb. Doch war er nicht ruhig, wie in seiner Erinnerung, so starr vor Schrecken. Er schrie, schrie unentwegt. Mehrere Minuten bis das Video abrupt stoppte.
Sevs gesamter Körper war verkrampft, mühevoll keuchte er während ihm eine Träne die Wange hinunter lief. Doch stiegen die grollenden Gefühle wieder nach oben und so stand er auf und brüllte sich den Schmerz aus dem Leib. Einige Male schlug er auf das Terminal ein, das funkend zersprang und der Holo-Bildschirm sich zitternd in Luft auflöste.
Nach wenigen Sekunden beruhigte er sich wieder und lies sich schwer atmend zurück in den Sitz fallen. Wer immer Nesaja auch war, er wusste etwas und wollte es Sev wissen lassen. Soviel war klar und sobald diese Operation beendet sein würde, würde er sich auf die Suche nach ihm machen. Er hatte ihm Nachrichten zukommen lassen, also konnte man den Sende-Weg auch zurück verfolgen.
Doch Sev schüttelte sich diese Gedanken aus dem Kopf. Er durfte sich nicht ablenken lassen, auch wenn diese Nachricht seine seelische Wunde wieder einmal aufgerissen hatte. Doch als er sich erhob und das Kommunikationsabteil verlassen wollte, erschrak er für einen Moment.
Kody stand regungslos hinter der geöffneten Tür, der ihm einen fragenden Blick zuwarf während er vorsichtig mitteilte:
„Wir haben Hades-4 fast erreicht. Du wirst auf der Brücke gebraucht….“
Doch Sev fühlte sich ertappt und fauchte ihn an:
„Wie lange stehst du da schon?“
„Lange genug.“
Entgegnete er gelassen und vervollständige in einem sehr ruhigen Ton:
„Ich nehme an, du willst nicht darüber reden?!“
„Es gibt nichts zu bereden.“
antwortete Sev schroff. Kody deutete mit einer Kopfbewegung auf das funkende Terminal:
„Wirklich?!“
Sev schritt auf ihn zu, sah ihn mahnend in die Augen bis Kody lächelnd erklärte:
„Kein Sorge. Ich behalte es für mich.“
Sev lockerte sich ein wenig, nickte Kody zu und schritt an ihm vorbei. Doch blieb er nach einigen Schritten stehen und blicke über seine Schulter zu Kody:
„Was ist? Keine japanischen Weisheiten die du los werden möchtest?“
Kody hielt für einige Momente inne, ehe er kopfschüttelnd zum Boden gerichtet antwortete:
„Nein…..“
Sev musterte ihn kurz für einige Sekunden, fragte sich ob er sich bei Ihm entschuldigen sollte, doch verwarf er den Gedanken wieder und machte sich auf zur Brücke. Kody folgte wenige Sekunden später.

Sofort als Sev die Brücke betreten hatte, lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er Hades 4 erblickte und sich unweigerlich versuchte vorzustellen, welche unvorstellbaren Kräfte hier gewirkt haben mussten. Langsam bahnte sich die Exodus ihren Weg auf das innere des Planten und durch die dutzenden Schiffe, die Patrouillen flogen in geschlossener Formation, Stärke demonstrierend im Raum warteten. Etwas nervös trat Sev in die Mitte der Brücke und blickte durch die großen Fenster. Er versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, während er leise fragte:
„ Wie viele sind es?“
Kody, der sich bereits wieder hinter Informationskontrolle geschwungen hatte antwortete prompt:
„63 Schiffe aller Gattungen. Hauptsächlich Jäger und Bomber. Einige Fregatten und eine Korvette.“
Denver, der immer noch am Kommunikationsterminal saß, schielte über seine Schulter und lachte:
„Hey yeah! Wir haben die dickste Kanone hier!“
„Wenn wir enttarnt werden, ist dieser Vorteil bedeutungslos.“
erklärte Nero trocken und blickte zu Sev. Auch ohne Neros Gesicht sehen zu können wusste e, dass es eine Anspielung war, doch ließ er sich davon nicht beirren und schritt nahe an das Fenster heran an das er seine beiden Hände legte:
„Sie können nicht rein sehen?!“
„Nein.“
erklärte Kody:
„Die Transluzenz der Scheiben ist aktiv. Von draußen ist es so, als würde man in einen Spiegel sehen.“
Einige Jäger der Cutlass-Klasse flogen dicht an dem Fenstern vorbei und Sev atmete tief durch. Er wurde unruhiger im Wissen sich auf dieses Schiff verlassen zu müssen. Ein Kampf Mann gegen Mann, war ihm um so einiges lieber, als sein Leben in die Hände von Computerchips und einem Haufen Metall zu geben. Als hätte man ihm die Kontrolle entrissen.
Nero richtete sich auf, trat an Sev heran und deutete aus dem Fenster:
„Dort ist unser Ziel!“
Sev erblickte eine große zusammengeschusterte Basis, mitten in eine Schlucht gemeißelt. Nach einigen Sekunden die er ausdruckslos diese angestarrt hatte, wandte er sich vom Fenster ab und befahl laut in die Brücke hinein:
„Nox, Schub auf 30%! Gehe so dicht heran wie möglich! Kody, ich will so viele Informationen über das Ding wie du beschaffen kannst!“
„Verstanden!“
Die Exodus bahnte sich ihren Weg nahe an das Planeteninnere heran, während Kody beiläufig seine Erkenntnisse mitteilte.
„Ziel besteht aus Durastahl dutzender Sorten. Außenhülle hat eine Dicke von 12cm – 60cm. Mehrere Schiffe im Hangar. Den Bio-Scans zufolge befinden sich fast 300 Tangos in der Station.“
Sev lief auf und ab und versuchte mit allen Mitteln seine Nervosität nicht zu zeigen, als plötzlich ein Funkspruch der Piraten die Brücke der Exodus ausfüllte:
„Exodus, hier Shiva! Kommen!“
Ruckartig blieb Sev stehen und schielte zu Denver, der nun zappelnd vor dem Terminal saß. Alle Blicke richteten sich auf ihn, bis Sev ihm nach einigen Sekunden in denen er fragend in die Runde hinein starrte mit einer Handbewegung deutete, zu antworten. Denver schüttelte sich einmal, hustete kräftig und betätigte das Terminal mit einer übertrieben tiefen Stimme:
„Yow how. Hier Exodus! Ai?“
Sevs Körperhaltung schlaffte ab und ungläubig sah er Denver zu, wie er ihren Untergang besiegelte, bei dem unglücklichen Versuch einen Piraten nach zu ahmen. Erneut ertönte die Stimme über den Komm-Kanal, die nun leicht verstört klang:
„Was ist denn mit Jezz los? Ist der heute nicht für Komm zuständig?“
Nach einem kurzen zögern, in dem Denver sich vor dem Terminal hin und her gewunden hatte, erklärte er etwas wackelig:
„Yow, nein. Ääähhh….. Jezz hat sich mit Rum volllaufen lassen. Ist ziemlich ausfallend geworden der gute. Der Captain wollte ihn schon über die Planke jagen. Ai?“
Völlig perplex machte Sev einen Schritt auf Denver zu und flüsterte in einem harschen Ton:
„Rum?“
Auch Nox blickte ihm vorwurfsvoll an und fragte im gleichen Tonfall:
„Planke?“
Kody machte es ihnen gleich und vollendete die Verwirrung:
„Ai?“
Denver zappelte umher und streckte seinen Arme in die Höhe, während er sich trotzig erklärte:
„Wie reden Piraten denn sonst? Könnt ihr es etwa besser? Häh?“
Sevs Gesicht wurde zorniger und so blickte er angespannt zu dem Terminal, als sich der Pirat erneut meldete:
„Ah ja! Typisch Jezz! Übernehmt ihr die Nahsicherung?“
Sev atmete auf und fasste sich an den Kopf. Er konnte nicht glauben das die Piraten auf diese dritt-klassige Vorstellung herein gefallen waren und keuchte ungläubig:
„Ich glaub’s einfach nicht….“
während er sich wieder lockerte.
„Ai! Exodus übernimmt die Nahsicherung!“
antwortete Denver ehe er sich zu den anderen drehte und mit erhobenen Armen verkündete:
„Wer ist der Größte? ICH bin es! Scheiße Ja! Der furchteinflößendste Pirat im gesamten Universum!“
„Du würdest doch nicht mal einer beschissenen Flachkatze Angst einjagen!“
knurrte Nox und widmete sich wieder dem Schiff das inzwischen keine Hundert Meter von der Basis entfernt war. Wieder blickte Sev aus dem Fenster während Nero sich mit zugigen Schritten an Kody wandte:
„Richte alle Scanner auf die Basis aus.“
Kody blickte ihn fragend an bis dieser erläuterte:
„Wir horchen das Treffen aus, gewinnen vielleicht nützliche Informationen und schlagen dann zu!“
Kodys Blick wanderte zu Sev der einmal kurz nickte und sich anschließend auf den Kapitäns Sitz inmitten der Brücke setzte ehe er befahl:
„Leg es auf die Lautsprecher!”
Ein lautes rauschen ertönte das immer wieder von Interferenzen gestört wurde. Doch je länger Kody an dem Terminal herum spielte, desto mehr wurden die Interferenzen zu abgehackten Wortfetzen.
„Ich bekomm was rein! Moment, ist hab’s gleich!“
erklärte Kody. Nach und nach wurden die Stimmen klarer bis sie letztendlich unter quietschen und Rauschen gänzlich zu verstehen waren.
„Ich hab’s!“
rief Kody und die Stimmen von 2 Personen schallten über die Lautsprecher. Eine war abgehackt, was aber nicht an den Störungen lag, sondern an der Person selbst:
„Wir müssen euch gar nichts versichern. Der Whistleblower ist hier. Die Informationen in seinem Kopf. Es ist an euch diese zu beschaffen.“
Sevs Augen verengten sich und leise sagte er:
„Pollox….“
Ein andere Stimme war zu hören, die wesentlich ruhiger klang:
„Das reicht nicht. Die UEE mischt sich in diesen Krieg ein und wir werden zunehmend ihr Ziel. Genauso wie ihr! Eines unserer Labore auf Cassel wurde gestern ausgelöscht. Uns läuft die Zeit davon und ihr schleppt einen alten Mann an und verlangt dafür das wir euch unsere Stützpunkte in Cathcart überlassen?“
„Ihr wisst, welchen Wert der Nano-Chip hat. Unterstellt uns keine Dummheit. Wir müssen gemeinsam gegen Jokks vorgehen, um ihn zu stürzen. Wir haben die Flotte, ihr habt den Chip. Mehr als eine gerechte Verteilung. Aber, wenn das nicht ausreichend sein sollte, haben wir noch einen…. Bonus.“
„Wovon sprecht ihr?“
„Geiseln. Über Hundert an der Zahl!“
„Geiseln! Wollt ihr mich für Dumm verkaufen?“
„ SPOTTET NICHT ÜBER UNS!!!“
Sevs Blick richtete sich zu Kody während er kommentierte:
„Die Geiseln, sie sind hier!“
Nachdem die Lautsprecher einige Sekunden stumm geblieben waren ertönte Pollox erneut:
„Elite. Terras Elite und Spitze. Ihre Angehörigen, allesamt Millionen schwer. Sie werden viel Geld für das Leben ihrer Liebsten zahlen. Mehrere Hundert Millionen, ja vielleicht sogar Milliarden Credits, in fleischlicher Währung…. ist… das… kein… Angebot?“
„Sie sind hier?“
„Exakt. In einem unserer Transporter im Hangar.“
Ein drückendes Gefühl stieg in Sev auf während sein Verstand anfing nach Möglichkeiten zu graben. Kody hatte sofort die Information überprüft und bestätigte:
„Caterpillar im Hangar verzeichnet erhöhte Biologische Präsenz. Über 100…. ich kann es bestätigen!“
Sev sprang auf, während die Lautsprecher erneut ertönten:
„Einverstanden. Männer, bringt den Whistleblower auf mein Schiff!“
„Ein Freude mit der Ceades Geschäfte zu machen!“
Hastig stürmte Sev wieder an das Fenster und brüllte:
„Abstellen!“
Das Rauschen der Lautsprecher versiegte. Sevs Blick richtete sich auf die Basis. Der Hangar war klar zu erkennen und so wurde er lauter:
„Wir müssen die Geiseln raus holen! Wenn wir das Feuer eröffnen sind die so gut wie Tod!“
„Wir haben einen Auftrag!“
erklärte Nero trocken doch Sev ließ sich nicht unterkriegen und wurde lauter:
„Da sind Zivilisten unten! Wir machen den Hammer klar und holen sie raus!“
Nox kratzige Stimme erklang in einem sarkastischem Tonfall:
„Über 100 Menschen… Ja?“
„Die Geiseln sind in einem Transporter! Wenn wir den…. Denver! Mach die Hornet bereit! Wir….“
erklärte Sev optimistisch doch würgte Nero ihn ab:
„Das Treffen ist beendet! Wir müssen jetzt zuschlagen.“
Sev schüttelte mit dem Kopf, doch noch ehe er sich weiter äußern konnte fiel ihm Nox ins Wort:
„Scheiße! Das ist Selbstmord!“
Auch Denver sprang auf und gestikulierte wild herum während er empört zustimmte:
„Wir sind mitten in einem Nest von Piraten, wir gehen verdammt nochmal drauf!“
Sev keuchte. Sie hatten Recht. Er konnte die Geiseln nicht befreien und so brüllte er:
„Scheiße!!!“
Er hätte die Piraten ziehen lassen können, zusammen mit den Geiseln. Als solche hatten sie wenigstens eine Chance aufs Überleben. Nero trat an Sev heran und beteuerte:
„Wir haben einen Auftrag. Das Wohl vieler hängt davon ab. Wir können uns keine Schwäche leisten!“
Sev blickte sich wieder um. Das Schicksal hatte ihn auf ein neues eingeholt. Jede Faser in ihm schrie das nicht zuzulassen und für einen Moment fragte er sich, ob es an der kürzlichen Reise zurück in seine Vergangenheit lag.
Keuchend ging er mit langsamen Schritten wieder zum Kapitäns Platz und setzte sich während sein Blick ausdruckslos wurde.
Leise, mit seiner ruhigen Stimme beteuerte Kody:
„Wir können ihnen nicht helfen. Angriff vorbereiten?“
Sev sah sich um. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und nach einem kurzem Moment der Stille bestätigte er gedämpft:
„Leg die Langstrecken-Kommunikation lahm. Waffensysteme bereit machen.“
„Verstanden!“
bestätigte Kody nickend.
Nero streifte gelassen auf der Brücke entlang. Hin und her, zwischen den vielen Terminals. Auch wenn er es sich nicht anmerken lies, so wusste Sev doch, dass er im vorbei gehen jeden Handschlag der Marines mit Argus-Augen überwachte. Er würde nicht für eine Sekunde zulassen, dass die Operation fehlschlagen würde. Mit kaum hörbaren Schritten trat er an Sev heran und kommentierte das rege Treiben der Raumschiffe:
„Es funktioniert. Sie werden nervös.“
Es dauerte nicht lange ehe dutzenden Schiffe in Bewegung gerieten, verwirrt über den Funkausfall. Blockierte Langstrecken Kommunikation war das beste Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff. Ein Anzeichen, dass die Piraten in Anspannung und Angst vor einen Verrat versetzte und so konnte Sev deutlich sehen, wie sich Formationen bildeten und sich die Schiffe versammelten. Es wurde nur noch der Zündfunke benötigt.
„Waffensysteme einsatzbereit! Frontgeschütz geladen! Geschützturm-KI geladen!“
Die Zeit schien langsamer zu werden, während Kody die Stats mitteilte und wieder einmal wünschte sich Sev, dass er die Menschen nur als leere Hüllen betrachten könnte. Als einfache Statistik. Doch das drückende Gefühl in seinem Bauch verriet ihn.
„Wir sind Feuerbereit! Feuererlaubnis?“
erklärte Kody. Sev zögerte, blickte mit dem Blick eines Toten durch die Fenster: Über 100 Menschen die verängstigt auf Rettung hofften. Betend das ein Wunder geschehen würde, so wie er selbst es vor über 18 Jahren getan hatte.
„Sev? Feuerbefehl?“
fragte Kody erneut nach. Doch vergebens versuchte Sev wieder eine Gleichung aufzustellen. Sein Herz schlug immer lauter während das drückende Gefühl sich in Hitze wandelte und sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. Er musste vergessen, seine Gedanken verdrängen, eine Entscheidung zum Wohl der Allgemeinheit treffen.
Erneut fragte Kody, etwas lauter als zuvor:
„Feuererlaubnis?“
„Feuer.“
bestätigte Sev mit kaum hörbarer Stimme. Augenblicklich vibrierte die gesamte Brücke und ein blau leuchtender Strahl schoss aus dem Frontgeschütz der Exodus hinaus. Mit einer grellen Explosion riss dieser ein Teil der Basis davon und schleuderte es in die Schwerelosigkeit hinaus.
Keine Sekunde verstrich ehe die versammelten Schiffe das Feuer aufeinander eröffneten und das Nichts des Weltalls mit Raketen und Lasern fluteten. Dutzende Explosionen blitzen auf während beide Piratengruppierungen den Angriff starteten, als plötzlich die Lautsprecher der Brücke los schallten:
„Exodus! Verdammt, was macht ihr da?“
Mit einer schnellen Kopfbewegung drehte sich Sev zu Denver und brüllte:
„Enttäusche mich nicht!“
Woraufhin Denver zügig das Komm betätigte:
„Hier Exodus! Ceades hat uns verraten! Befehl von Pollox. Löscht sie alle aus!!!“
„Jäger im Anflug!!!“
brüllte Kody und prompt gab Sev weitere Befehle:
„Geschütztürme ausrichten! Energie auf die Backboard-Schilde leiten. Nox! Bring uns raus hier! Auf kurze Entfernung sind wir leichte Beute für die Bomber!“
Kaum hatte er den Satz beendet durchfuhren mehrere Erschütterungen die Exodus. Einige Cutlass-Jäger rasten dicht an der Brücke vorbei und drehten eine Schleife zu einem erneuten Angriff. Doch eine Rakete schlug in einen der Jäger ein und zerfetze diesen mit einer grellen Explosion in tausend Stücke.
Die Exodus nahm an Fahrt auf, flog einen kleinen Bogen über die Basis die lichterloh brannte. Sev blickte hinaus. Betrachtete den Hangar aus dem dunklen Rauchschwaden aufstiegen. Eine Explosion beförderte Schutt und Metall nach draußen. Augenblick wich das drückende Gefühl und hinterließ bloße Leere und so flüsterte er leise:
„Es tut mir leid.“
Doch plötzlich riss in Nox aus den Gedanken der mit aller Kraft brüllte:
„Retalliator im Anflug! Bomber!!!“

Laut krachte es und Melody wurde hart nach vorne gestoßen. Mit letzter Kraft konnte sie sich noch fest halten, ehe sie in den Ventilator vor ihren Füßen gefallen wäre. Panisch blickte sie sich um und keuchte angespannt:
„Oh nein…. nein, nein, nein!“
Sie wurden angegriffen. Soviel war klar. Doch was sollte sie nun machen? Erneut krachte es und Melody wurde wieder zurück gegen die Wand geschleudert. Das wenige Licht flimmerte und das erdrückende Gefühl der Hilfslosigkeit schaffte es nicht mehr, den Drang etwas unternehmen zu müssen zu unterdrücken.
Sie griff sich ihre Tasche und kroch weiter während das Schiff immer wieder aufs neue durchgeschüttelt wurde und das laute Krachen die engen Gänge ausfüllte. Selten hatte sie Terra verlassen oder gar mit Raumschiffen durch die Galaxis geflogen, doch selbst sie wusste, das jedes Schiff über Rettungskapseln verfügte. Es war eine Chance, musste sie diese doch nur finden. Wieder wurde der Gang gespenstisch dunkel, so dass sie ihre Hand vor Augen nicht mehr erkennen konnte.
Doch robbte sie unaufhörlich weiter bis ihre Hände plötzlich den Halt verloren. Sie rutsche weg, beschleunigte plötzlich sehr stark und durch das fehlende Licht wurde ihr erst spät bewusst, dass sie einen Schacht hinab rutschte. Sofort versuchte sie sich an den Wänden fest zu krallen, doch misslang ihr dieser Versuch. Ein kleines Licht zeichnete sich ab, das schnell immer größer wurde. Es war ein Gitter auf das sie schnell zuraste.
Wenige Momente verstrichen, in denen sie das begriffen hatte, da krachte sie mit einem heftigen Schwung dagegen und brach zusammen mit dem Gitter hindurch. Mit einem harten Schlag, der ihr den Atem raubte schlug sie auf dem Boden, 2meter unterhalb des Gitters auf ehe sie für einige Sekunden regungslos liegen blieb.
Schmerzhaft stöhnte sie einmal auf und fing sich wieder langsam an zu bewegen. Benommen sah sie sich um und versuchte sich zu orientieren als erneutes Krachen zu hören war und das Metall um sie herum erzitterte.
Sie fand sich in einem großen Raum wieder, der nur spärlich erleuchtet war, jedoch mit dutzenden technischen Gegenständen versehen. Maschinenraum, schätzte sie als Laie und richtete sich mühevoll auf. Ihr Rippen schmerzten, doch als Ärztin stellte sie schnell fest, dass diese nicht gebrochen waren und setzte stöhnend einen Schritt vor dem anderen. Sie musste runter von diesem Schiff, egal wie.

„Schilde bei 42%! Backbord-Geschützturm ausgefallen!“
brüllte Kody und Denver stimmte mit ein:
„Scheiße! Wir gehen hier drauf!“
„Halt dein beschissenes Maul!“
brüllte Nox zurück um das laute Scheppern zu übertönen. Explodieren Schiffe, Laser die durch das All rasten und brennende Fracks füllten die Sicht aus den Fenstern völlig aus. Die Exodus raste zwischen den beiden Hälften des Planeten durch und befand sich inmitten der Schlacht.
„Fregatte voraus! Ihr Schilde sind unten!“
brüllte Kody und Sev schrie, während er Mühe hatte sich am Sitz fest zu krallen:
„Antimaterie-Raketen klar machen!“
„Bereit!“
„FEUER!!!“
brüllte Sev und sofort schossen 2 Raketen aus den Öffnungen an der Front der Exodus hinaus. In wenigen Sekunden überbrückten sie die Distanz zur Fregatte und schlugen unter einem dumpfen Knall ein. Die Explosion zerriss das Schiff von innen heraus ehe es wie ein platzender Feuerball explodierte. Die Exodus drehte ab, flog einen neuen Kurs an, um den engen Raum zwischen den beiden Planetenhälften zu entrinnen, doch zwängten diese die Schiffe in einen tödlichen Hexenkessel. Laut fluchte Nox:
„Scheiße! Zu viele Feindaktivitäten! Da kommen wir nicht durch!“
Als die Exodus plötzlich erneut durchgeschüttelt wurde. Weitere Treffer schlugen auf dem Schiff ein und Kody teilte angespannt mit:
„38%! Weitere Gegner haben uns aufgeschaltet. Sie konzentrieren ihr Feuer auf uns!“
„Das überstehen wir nicht! Alle Energie auf die Schilde und den Antrieb! Neuer Kurs 324-297!“
befahl Sev laut doch protestierte Nox lauthals:
„WAS? Du führst uns noch weiter in den Planetenkern!!!“
„Wir haben keine andere Wahl! LOS JETZT!!!“
beteuerte Sev aggressiv. Nox setzte die Befehle laut fluchend in die Tat um:
„ Scheiße! Scheiße! SCHEIßE!!!“
Die Exodus tauchte ab und nahm rasant an Fahrt auf. Mehrere Jäger und Bomber schossen ihr hinterher.
„6 Feinde hinter uns!!!“
Teilte Kody mit als plötzlich einige Leuchten aufblitzten, unterlegt von einem penetranten Piepen und er nun zügig vervollständigte:
„Raketen im Anflug!“
„Gegenmaßnahmen einleiten!!!“
schrie Sev während das Piepen immer schneller wurde. Doch schoss die Exodus nun hunderter kleiner, leuchtende Störsender aus. Eine Rakete ließ sich täuschen und explodierte knapp hinter dem Schiff und nur ein leichtes Vibrieren war auf der Brücke zu spüren. Doch sofort danach wurde die Exodus erneut von einer starken Erschütterung erfasst, die die Delta Einheit hart durchschüttelte. Das Licht fing kurz an zu flackern und einige Funken schossen durch die Brücke.
„Rakete eingeschlagen! Schilde haben den meisten Schaden absorbiert! Kein Hüllenbruch!“
teilte Kody hektisch mit während die Exodus weiter in den Planeten hinein raste.
Die Distanz zwischen den beiden Planetenhälften wurde zunehmend geringer und die Anzahl an Gesteinsbrocken und zerklüfteten Felsen die aus der Innenseite des Planeten hinaus ragten nahmen kontinuierlich zu.
Nox hatte zunehmend Schwierigkeiten das Schiff bei diesem Tempo hindurch zu manövrieren und untermauerte diese Tatsache mit stöhnen und keuchen bei jedem kleinsten Lenkvorgang und auch der Blick aus den Fenster der Brücke ließ keinen Spielraum für Optimismus. Die zerklüfteten Innenseiten der Planeten wurden enger und enger bis sie schließlich fast ausnahmslos ineinander ragten. Löcher, Gruben und Gräben durchzogen das steinige Material. Manche so groß wie ein Raumschiffe der Capital-Klasse, manche so klein wie ein Gleiter, immer in Bewegung durch lose umher schwebende Felsen und Geröll und die Exodus raste mit Höchstgeschwindigkeit darauf zu.
„Verdammt nochmal wir verrecken!“
schrie Denver verzweifelt und deutete auf die Aussichtsfenster.
Sev teilte seine Angst, doch war er zu stur nun einen Rückzieher zu machen und brüllte:
„Alle Energie auf die Steuerdüsen und Bug-Schilde, wenn ich den Befehl gebe! Minen zum Abwurf bereit machen!“
Denver zappelte wie wild:
„Scheiße! Die Heckschilde deaktivieren?! Eine Rakete und…..“
Doch Sev würgte ihn scharf ab:
„Entweder die Rakete oder die Gesteinsbrocken!“
Erneut wummerte es und weniger als einige Sekunden trennten sie noch von dem Gesteinstrichter. Sevs Atmung beschleunigte sich, während einige Schweißtropfen seine Stirn hinunter liefen.
Denver stand schnurgerade hinter seinem Terminal an dem er sich mühevoll fest krallte und hektisch vor sich hin nuschelte:
„Oh Herr im Himmel, bitte beschütze uns und dieses Kack-Schiff! Segne uns oh’ Herr……Segne uns, Segne uns, Segne uns…..“
während die restliche Delta-Einheit hochkonzentriert auf den Terminals herum hämmerte und Nox mit einem vor Anspannung verzerrten Gesicht an der Steuerung zerrte. Sev atmete tief durch, während sein Herz immer schneller schlug, bis er mit aller Kraft brüllte:
„JETZT!!!“
Sofort als Kody die Energie umlenkte verlor die Exodus stark an Schub und warf Sev in den Sitz nach vorne. Für einen Moment, in denen es die Schwerkraftgeneratoren nicht schafften die plötzlich auftretenden G-Kräfte auszugleichen, wurden alle kurzzeitig nach oben geworfen, als Nox die Exodus stark abtauchen lies und die Steuerdüsen feuerspeiend, den Bug des Schiffes kraftvoll nach unten drückten.
Die Idris drehte sich ein einem scharfen Winkel, in einer der riesigen Felsspalten hinein die jedoch nicht viel größer war als die Exodus selbst. Überrascht von dem plötzlichen Manöver schafften es 2 der Verfolger nicht mehr abzubremsen und rasten in die Felsen hinein, wo sie unter lauten Donnern explodierten.
„Minen abwerfen!!!“
brüllte Sev und Kody tat wie ihm befohlen:
„1 ist raus! 2 ist raus! 3 Ist raus!…….“
Die restlichen Verfolger, um ein vielfaches kleiner und wendiger als die Exodus, schafften es ebenfalls in den Spalt, doch raste einer sofort in eine der Minen hinein, die diesen in tausend Stücke zerfetzte.
„Scheiße! Das gibt ne volle Breitseite!!!“
brüllte Nox plötzlich und lenkte Sevs Blick weg von den Schiffssystemen hin zum Brückenfenster. Ein Felsbrocken, mehrere Meter lang, schob sich langsam in den engen felsigen Gang hinein.
„Festhalten!!!“
brüllte Sev, ehe die Exodus dagegen knallte und die Gesteinsformation bersten lies. Das ganze Schiff vibrierte unter einem lautem Wummern und einige Anzeigen und schrille Signaltöne schallten los.
„Schilde bei 15%!“
informierte Kody laut doch schepperte es auf eines Neues und schnell korrigierte er sich:
„12%!“
Wild hämmerte Sev auf seinem Terminal herum, sendete einen Infraschall-Ping aus der eine 3 dimensionale Karte vor ihm visualisierte, die die Struktur des Gesteins abbildete durch das sie hindurch schipperten. Wenige Momente tippe er in der Karte herum, ehe er laut befahl:
„Hoch ziehen! JETZT!!!“
Nox riss am Steuer, die Nase der Idris richtete sich wieder nach oben und tauchte in einen weiteren Felsspalt ein. Doch die restlichen 3 Verfolger klebten am Heck des Schiffes und gaben weitere Schüsse ab.
„Vollen Schub!!!“
befahl Sev erneut, worauf hin die Exodus wieder beschleunigte, während weitere Minen abgeworfen wurde. Ein Verfolger konnte nicht schnell genug ausweichen und explodierte dicht hinter dem Schiff. Das brennende Wrack schoss am Seitenfenster der Brücke vorbei und krachte in eine Gesteinsformation.
Sev lenkte seinen Blick wieder auf das Frontfenster. Eine Öffnung, die sie dort raus bringen würde war nicht weit entfernt. Noch ehe sie den Ausgang passierten gab Sev hektisch weitere Anweisungen:
„Verbleibende Geschütztürme kalibrieren! Feuerbereit machen!“
„Einsatzbereit!!!“
gab Kody zu verstehen als die Exodus durch die Öffnung wieder den offenen Weltraum erreichte, worauf hin Sev zügig befahl:
„Schub drosseln! Feuer eröffnen!!!“
Die Exodus verlor stark an Fahrt. Die beiden Verfolger rasten an ihr vorbei und drehten sofort eine Schleife um einen neuen Angriff zu starten.
„Ziele Markiert! Eröffnen Feuer!!!“
brüllte Kody noch bevor die Gatlin-Geschütztürme der Exodus anfingen los zu rattern. Hunderte kleine leuchtende Geschosse rasten auf die 2 verbliebenen Retalliator zu, die mühevoll einige scharfe Ausweichmanöver starteten, während sie ihren Angriff weiter fort führten. Doch nach einigen Sekunden, in den sie akribisch ihr Schicksal hinaus gezögert hatten, traf eine lange Salve eines der Schiffe, dessen Cockpit anfing zu brennen.
Unkontrolliert raste es weiter auf die Exodus zu bis eine weitere Salve das Schiff traf und in einer gleißenden Explosion zerfetzte.
Auch der letzte Angreifer steckte einige Treffer in den Rumpf ein, der anschließend Feuer fing. Noch ehe er zum Schuss kam, schoss der Pilot sich mit einer Rettungskapsel von Bord. Die Gatlin-Geschütze machten mit dem führerlosen Schiff kurzen Prozess.
Die plötzlich eintretende Stille machte allen klar, dass sie es überstanden hatten und lauthals lachte Denver los:
„JA! JA, Verdammt! So macht man das! Ihr scheiß Kerle!!!“
Ein Allgemeines durchatmen erfüllte die Brücke, bis Nox schwer atmend fragte:
„Scheiße Denver….. Hast du gerade gebetet?“
Denver streckte die Arme in die Höhe und stotterte:
„Was? Ich? Neeeein! Das war nur…. du weißt schon…. ein…. ein…“
Kody lachte auf und vervollständigt seinen Satz:
„Ein jämmerlicher Versuch zu beten! Wo hast du das denn gelernt?!“
„Halt dein Maul! Es zählt nicht wie man es macht! Allein der Gedanke zählt!!!“
„Wusste gar nicht das Weicheier erhört werden….“
Gab Nox überbetont von sich und gerade als Denver sich weiter rechtfertigen wollte, machte Sev laut auf sich aufmerksam:
„Rettungskapsel anvisieren!“
„Verstanden!“
Wurde der Befehl unverzüglich umgesetzt. Über 100 Zivilisten waren gestorben. ER hatte den Befehl dazu gegeben. Warum sollte einer der Piraten weiter Leben dürfen?
„Ein Schuss! Ich will einen sauberen Treffer in die Hülle!“
vervollständigt er während sein Blick zur Rettungskapsel wanderte, die keine 100 Meter von der Exodus entfernt im All umher schwirrte.
„Bestätige!“
erklärte Kody ehe ein einzelner Schuss von einem der Geschütztürme abgefeuert wurde und in die Rettungskapsel einschlug. Zischend entwich der Sauerstoff und der Pirat würde einen qualvollen Tod sterben. Doch wieder einmal vermochte es nicht seinen Hass zu lindern und stattdessen nahm das drückende Gefühl weiter zu.
Es folgte allgemeines Gelächter und einige böse Witze über das Sterben im All. Die Stimmung hob sich, was nicht zuletzt daran lag, dass es nun wieder nach Hause ging.
Calamity.
Doch Sev fühlte keinen Enthusiasmus, keine Freude. Er atmete einmal tief aus und selbst das Gefühl der Erleichterung, konnte die Vorwürfe nicht verdrängen und so mischte er sich schlecht gelaunt in die Gespräche ein:
„Wir sind noch nicht fertig! Kurs setzen 126-284! Wir verschwinden von hier!!!“


// End Transmission

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