Fan Fiction – Living Verse: Aus dem Tag einer Cutlass Red Besatzung

Wir freuen uns sehr, euch heute eine Fan Fiction Story unserer Partner Organisation „Das Kartell“ zu präsentieren. Der Titel lautet „Living Verse: Aus dem Tag einer Cutlass Red Besatzung“.

Dies sind die Berichte vom UEE-Reporter Kyle Robert Thomas, der verschiedene Aspekte des Lebens in der UEE und darüber hinaus beleuchtet, wie etwa die Berufsgruppen, das Militär, aber auch fremde Spezies.“.  Die Geschichte stammt von secretTempler   und die Korrektur von Malu23. Ursprünglich wurde diese Fan Fiction im Kartellboten veröffentlicht.

Vielen Dank!

Euer SCNR Team wünscht euch gute Unterhaltung!


Sie nennen ihn einfach „Doc“, obwohl Doc gar keinen Doktor-Titel besitzt. Eigentlich ist er noch nicht einmal Arzt, aber er ist derjenige, der die Patienten an Bord der Cutlass Red zusammenflickt. Doc und seine beiden Kollegen sind die Besatzung der SAR Christoph 8, einem Schiff der Cutlass Red-Klasse.

Retten statt Bergen

Die Cutlass Red ist die SAR-Variante aus der Cutlass Reihe von Drake Interplanetary, ausgestattet mit dem nötigen Equipment, um gestrandete Piloten zu bergen und zu versorgen. „Sagen Sie ja nicht Bergung“, unterbricht mich Doc. „Bergung ist nicht unser Auftrag, auch wenn es manchmal auf eine Bergung hinausläuft. Unsere Aufgabe ist primär die Rettung. Das ist ein entscheidender Unterschied.“ Auf meine Nachfrage erklärt Doc das genauer. „Von Bergung spricht man in der Regel bei Toten, also wenn jede Hilfe zu spät kommt. Rettung befasst sich mit lebenden Personen und unserer Sorge darum, dass es auch so bleibt.“

Design_Spaceman_04

Doc senkt kurz den Blick, einer der wenigen Momente, wo Doc aus seiner Routine ausbricht. „Nicht immer kommen wir rechtzeitig. Der Weltraum ist eine feindliche Lebensumgebung. Alles, was uns schützt, ist eine mehr oder weniger dünne Schicht aus Metall und die Lebenserhaltungssysteme, die uns mit Sauerstoff und Wärme versorgen. Ein Mensch muss zudem Essen und Trinken. Einige der armen Schweine, die wir da draußen aufgabeln, treiben dort schon ewig in ihrem Wrack oder in ihrer Rettungskapsel rum, bevor sie gefunden werden. Wir haben es also häufig mit CO2-Vergiftung, Dehydrierung, aber eben auch psychischen Problemen zu tun. Und manchmal kommen wir auch zu spät und dem Piloten ist der Sauerstoff ausgegangen … oder Schlimmeres.“ Das interessiert mich dann doch genauer und ich frage nach. Doc antwortet nur mit einem Wort: „Piraten!“ Nach einer kurzen Pause fährt er dann doch fort und erklärt es.

Red_1-V2

Vom Tod und anderen Gegnern

„Wenn man das Signal einer Rettungskapsel ortet und sich dieser nähert, sieht man es nicht immer sofort: die Einschusslöcher. Manche Outlaws geben sich nicht zufrieden damit, dem Piloten sein Hab & Gut zu entwenden, nein, sie müssen ihm auch noch sein Leben nehmen.“ Ich frage Doc, ob er denn keine Angst vor einem Überfall der Piraten habe, immerhin ist die Cutlass Red nicht gerade ein kampfkräftiges Schiff. „Ein Risiko bleibt immer, das ist Teil des Jobs und ehrlich gesagt haben viele von uns deshalb auch diese Arbeit gewählt: Jede Mission ist anders. Keine gleicht der anderen, auch wenn sich Krankheitsbilder natürlich wiederholen. Aber bei einem Patrouillenflug oder bei einer Alarmierung weißt du nie was dich erwartet. Aber zurück zu der Frage: Nein, ich habe keine Angst. Unser Feind ist viel mächtiger und bedrohlicher als irgendwelche Outlaws: Es ist der Tod selbst, und der ist hier im Weltraum überall gegenwärtig. Außerdem könnten die Piraten auch einmal auf unsere Hilfe angewiesen sein und sie wissen, dass zumindest einige von uns keinen Unterschied machen, wer da auf der Trage liegt. Ein Patient ist ein Patient, egal ob Senator, Industriearbeiter oder Pirat.“

Red_4-V2

„Wir sind ein Team“

Ich frage Doc, wer in Gefahrensituationen eigentlich entscheide, wie vorgegangen wird. „Als Besatzung einer Cutlass-Red sind wir hier draußen auf uns gestellt. Man kann nicht bei jeder Kleinigkeit die Einsatzzentrale anfunken. Wir selber müssen hier vor Ort Entscheidungen treffen und dafür geradestehen. In der Ausbildung hat man uns eingetrichtert, dass Eigenschutz vorgeht. Wir sollen uns selbst nicht in Gefahr bringen, um andere zu retten. Man könnte also sagen, dass der gesunde Menschenverstand entscheidet. Nun setzt der aber gerne auch mal aus, vor allem bei dem Adrenalin, das hier im Spiel ist, und damit meine ich das natürliche im Körper und nicht das im Medikamentenschrank. Theoretisch habe ich als leitender medizinischer Offizier an Bord das Sagen, aber praktisch entscheiden wir als Team. Das geht meist sogar ohne viele Worte. Wir kennen uns einfach sehr gut. Und wenn wir unser Leben nicht riskieren, wer dann?“ Ich lasse mir von Doc ein Beispiel geben.

„Da war letztens ein Brand in einer orbitalen Raffinerie. Gefährliche Sache. Haben Sie schon mal Feuer in Schwerelosigkeit gesehen? Ein wunderschöner Anblick, aber auch gefährlich. Die Raffinerie lief zum Großteil automatisch, dennoch war eine kleine Besatzung an Bord zur Wartung und Kontrolle. Tja, und jetzt raten Sie mal, wer da reingeflogen ist und die Besatzung rausgeholt hat. Richtig geraten: Wir! Die Station flog uns förmlich um die Ohren. Explosionen und überall schwebte Schrott herum, eine Gefahr für unser Schiff. Aber wir können uns aufeinander verlassen und unser Pilot brachte uns durch das Trümmerfeld rein. Wir holten die Leute da raus. 25 Mann. Das wurde ganz schön eng in unserer Cutlass. Schnell rein und schnell wieder raus. „Treat and run“ nennen wir das Konzept. Einladen und ab zur nächsten Ambulanz-Station und unterwegs die nötige Versorgung sicherstellen. Denn unsere Cutlass Red ist zwar gut ausgestattet – wir haben zwei Biobetten – und ich glaube, ich bin ein ganz guter Medic, aber mit der Ausstattung und dem Personal einer Ambulanz-Station können wir nicht mithalten. Aber für viele Einsätze reicht es. Häufig sind die geretteten Piloten nur leicht verletzt und brauchen nur eine Mitfahrgelegenheit.

Cutlass-Red-Base

Softskills und Hardskills

Abschließend frage ich „Doc“ was man als Besatzungsmitglied einer Cutlass Red mitbringen muss. „Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten. Teamfähigkeit, denn draußen im Rettungseinsatz müssen wir uns aufeinander verlassen und uns ergänzen können. Und eine gewisse Technikaffinität. Denn immerhin kann unser zu rettender Patient hinter irgendwelchen Schotten liegen oder eingeklemmt sein, oder es gilt mal einen Generator zu stabilisieren, bevor er uns und den zu rettenden Personen um die Ohren fliegt. Nicht zuletzt medizinische Kenntnisse. Aber gerade die letzten beiden Punkte werden auch an der Akademie vertieft.“ Dann rauschen sie auch schon wieder los zu ihrem nächsten, dieses Mal eher harmloseren Einsatz: ein Verlegungsflug eines Patienten von einer Forschungsstation in ein Hospital. Aber man weiß ja nie, was da draußen im `Verse noch alles passiert.

Mit diesen Eindrücken verabschiedet sich euer Kyle Robert Thomas.

 


 

 

Autor:  secretTempler   Korrekturlesung:  Malu23

 


// End Transmission

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Cr8cy Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.