The First Run Episode 10

von Thomas K. Carpenter

Vielen Dank für die Übersetzung an Cyan!

 

Ich würde nicht sagen, dass ich es bereute das Angebot von Dario Oberon nicht angenommen zu haben, aber als ich in meiner kleinen Metallzelle saß, mit nichts als einer schmuddeligen Toilette als Gefährte, kam es mir allerdings in den Sinn.

Verwegen gutes Aussehen. Check.

Schurkisches Lächeln. Check.

Außergewöhnlich schnelle Reflexe. Check.

Nicht zu vergessen, sein eigenes Schiff und genug Mittel um seine vagabundierende Lebensweise eines Diebes zu wahren.

In meinen Innersten wusste ich, dass dies nichts für mich war, zumindest in diesem Lebensabschnitt , aber es war eine bessere Alternative als das Gefängnis.

Die Reue war nicht das schlimmste daran.  Zu meinem Vater zu gehen um es ihm zu sagen, würde es sein. Ich rieb den wollenen Pullover in der Farbe der untergehenden Sonne, der mir durch mein ganzes  Abenteuer gut gedient hatte, im Versuch mich zu wärmen, auch wenn mir nicht wirklich kalt war.

Selbst wenn ich hier raus käme, würde er mir nie verzeihen. Ich war seine letzte Verbindung zu Mama. Ich wusste er würde denke, dass ich irgendwie ihr Andenken beschmutzt hätte.

Als der Wächter mich mal wieder in den Verhörraum brachte, sackte ich in den Stuhl und faltete die Hände vor mich wie im Gebet.

Etwas später kam Capain Hennessy herein und nahm im Stuhl mir gegenüber Platz.

„Ich dachte, ich hätte gesagt ich wollte dich nicht wiedersehen,“ sagte der Captain, „aber hier bin ich. Nicht nur, dass die Ereignisse die im Oya System und um den Gurzil Sprungpunkt geschehen sind bedeuten, dass ich die nächsten sechs Monate kein Wochenende frei bekomme, ganz abgesehen von den offiziellen Repressalien die ich dafür bekam, dass ich dich durch die Oya Station gelassen habe. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich nicht ein paar Ränge herabgesetzt wurde.“

„Es tut mir leid, Capain Hennessy, das tut es mir wirklich. Aber ich habe bereits jedem alles was ich weiß erzählt. Ich bin genauso über all das verwirrt.“

Captain Hennessy legte die Finger aneinander. „Ich fürchte das ist nicht gut genug. Du musst uns irgendetwas geben müssen. Das einzige was wir neben toten Piraten haben ist ein kleiner Kurier, der nichts sagen will. Wenn diese Art von Dingen passieren, muss irgendjemand bestraft werden. Wenn du alles bist was wir haben, naja …“

Der Captain ließ die Drohung wie einen Strick im Raum hängen.

„Aber ich habe nichts Falsches getan,“ sagte ich. „Als dieser Kerl, Burnett, mein MobiGlas stahl, da dachte ich er wäre einfach ein Rowdy, oder, dass die Firma mich vielleicht testet. Ich dachte nicht, dass ich ins Weltall entführt werden und in Mitten eines Piratenkrieges geworfen werden würde.“

Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und schniefte. Ich schauspielerte nicht. Die Tränen waren echt, genau wie meine Erschöpfung. Ich hatte verschiedenen Beamten die Geschichte wenigstens zwanzig Mal erzählt, vielleicht noch mehr. Jedes Mal stellten sie Fragen sie nach Details.

Wer war Anführer? Wo sind die Daten hin? Was für eine Art Waffendaten waren es. Wer hatte sie gestohlen? War es ein Insider-Job? Kennst du die Firma von denen sie entwendet worden waren?

Ich hatte ihnen alles erzählt was mir passiert war, ließ aber Darios Beteiligung aus. Sie hatten immer noch nicht heraus gefunden, dass er es war, der die Daten auf mein MobiGlas überspielt hatte. Sie waren überzeugt, die Daten wären im FTL HQ auf Castra II drauf kopiert worden.

„Du willst eines Tages Bürger werden, richtig?“ fragte Captain Hennessy.

Mein Magen verwandelte sich in Stein. Ich nickte.

“Dann gib uns etwas . Etwas womit wir arbeiten können. Wer glaubst du von FTL hat dir vielleicht die Dateien auf dein System geschmuggelt. Dein Vorgesetzter? Eine andere Person? Wir brauchen nur etwas. Oder wir müssen dich wegen Unterstützung eines Schmugglers anklagen und das wird deine Chance auf Bürgerschaft ruinieren, nicht zu vergessen, die Zeit die du im Gefängnis absitzen musst.“

Ich rieb meine Schläfen. Wenn ich ihnen Dario gäbe, würde ich mein Wort brechen und wer weiß, ob er der Typ Krimineller ist, der eine Indiskretion bestraft. Wenn ich lüge und ihnen einen Namen von FTL gäbe, dann kann ich diesem Job, sowie auch jeden anderen wie diesen, Lebewohl sagen. Nicht zu vergessen, dass ich ein Lügner wäre.

„Was ist mit Burnett?“ fragte ich. „ Er ist derjenige, der mich entführte. Hilft das nicht?“

Captain Hennessy blickte auf ihre umgriffenen Hände und seufzte. „Wir haben keine Aufzeichnungen von diesem Burnett bei der Schlacht oder auf dem Planeten. Oder sonst irgendwas. Zu diesem Zeitpunkt sind wir überzeugt, dass du ihn erfunden hast, um den wahren Täter, der dir  für dein Schweigen Bezahlung versprochen hat, zu verbergen. Sag uns wer es war der dich unter großen Risiko zurück auf die Planetenoberfläche gebracht hat und wir ziehen es vielleicht in Betracht etwas Nachsicht walten zu lassen. Etwas.“

Ich klatschte meine Hand auf den Tisch. „Aber ich kannte ihn nicht und er sagte mir nicht seinen Namen. Ich gab bereits seine Beschreibung. Er kann soviel ich weiß einer der Piraten gewesen sein. Er war nun mal derjenige, welcher mich aus der Night Stalker aufsammelte, nachdem ich aus dem Sprungpunkt gekommen war.“

Captain Hennessy spannte ihren Kiefer an und ergriff fest ihre Hände. „Alle Erklärungen oder Ausreden der Welt werden nicht helfen. Ich brauche Informationen. Verlässliche Informationen, oder du musst die Suppe auslöffeln. Es tut mir leid, aber es ist nun einmal so.“

Sie verließ mich und die Wächter führten mich zurück in meine Zelle. Ich rutschte an der Wand runter bis ich auf meinen Hinterteil saß.  Ein Taubheitsgefühl kroch von meinem Gesicht, mein Oberkörper hinab und nahm meinen Körper ein wie eine Krankheit. Man hätte mich ohrfeigen können und ich hätte nicht reagiert.

Ich weiß nicht, warum es so schwer war. Ich musste Dario verraten, und  schon würde ich freigelassen werden, ganz einfach. Er war derjenige, der mich in diese Situation gebracht hatte. Warum schützte ich ihn?

Mein Vater würde meinen Hormone die Schuld geben. Ohne Mama, die ihn korrigierte, gab er an allem was ich tat meinen Hormonen die Schuld, wofür ich dankbar sein sollte, denke ich. Er würde mich nie schlagen, aber er könnte mit seinem finsteren Blick einen Priester sich schuldig fühlen lassen.

Ich zog meine Knie an meine Brust und vergrub mein Gesicht zwischen meine Knie. Ich war nicht sicher warum ich es hinauszögerte. Am Ende muss ich ihnen Dario ausliefern. Lieber es sofort tun, solange sie noch einen Angebot machen. Ich würde wahrscheinlich meinen Job verlieren und das Vertrauen meines Vaters, aber wenigstens würde ich keine Strafakte haben oder Zeit im Gefängnis absitzen müssen.

Schweren Herzens pochte ich mit meinen Fäusten an die Tür  und rief den Wächter an Captain Hennessy zu holen. Kurze Zeit später saß ich erneut im gleichen Verhörzimmer.

Der Captain erschien etwa zehn Minuten später. Sie setzte sich und verschränkte wartend ihre Hände vor sich.

Ich biss mir in die Unterlippe. „Haben Sie je die Stardevil Piratenbasis untersucht? War vielleicht da einer?“

Das knappe Schütteln ihres Kopfes war die einzige Antwort die ich bekam. Ich konnte es in ihren Augen sehen, dass wenn ich ihr nicht sofort Darios Namen gäbe, sie aufstehen und die Wachen rufen würde  und ich nichts anderem entgegensehen könnte als dem Gefängnis.

„Okay, in Ordnung,“ sagte ich. „Ich werde ihnen den geben, den sie wollen. Der Kerl musste etwas davon wissen, dass ich eine Reise für den FTL-Kurier-Service machte. Deshalb wusste er, dass …“

Die Antwort traf mich genau zwischen die Augen. Ich fühlte mich bescheuert, dass ich es nicht gleich gesehen hatte. Er wusste sogar von den „Scheinmission“-Reisen und was für eine Art Freigabe für die Waffendaten gebraucht wurden. Das ließ mich realisieren, dass er wahrscheinlich wirklich eine weiteres Datenpaket an der Angel hatte.

Mir gegenüber tippte Captain Hennessy mit ihren Fingernägeln auf dem harten Stahltisch . Sie sah bereit aus zu gehen.

„Ich weiß wo sie Burnett finden können.“ entfuhr es mir.

„Wir werden das nicht nochmal durchkauen.“ sagte der Captain, sich aus ihrem Sitz erhebend.

„Nein warten sie! Ich weiß wie er von den Daten wusste. Er arbeitet für FTL. So wusste er, ich würde durch die Oya Station gehen und war dort um das MobiGlas zu stehlen. Bitte überprüfen sie das. Und das Elektrorad! Sie haben vielleicht Aufzeichnungen, die zu der Beschreibung des Kerls, die ich euch gegeben habe, passen. Oder die FTL Angestellten-Aufzeichnungen. Ich wette durch FTL  gelangt er an die Daten, um sie an Piraten zu verkaufen.“

Die Wörter fielen so schnell aus meinem Mund, dass ich die Spucke von meinen Mund wischen musste, als ich fertig war. Captain Hennessy zögerte auf halben Weg beim Aufstehen. Etwas in dem was ich sagte ließ etwas bei ihr klingeln und ihre Brauen verengten sich in diesem Augenblick.

Schließlich, straffte sie sich. „Du bleibst hier.“ sagte sie und ging.

Als ob ich gehen könnte.

Das Warten schien diesmal endlos zu dauern. Um mich selbst davon abzuhalten die Wände hochzugehen, hüpfte ich mit den Knien und tippte auf den Tisch herum.

Ein Jahrzehnt oder vielleicht eine Stunde später kehrte Captain Hennessy zurück. Sie hatte ihr MobiGlas in der Hand und sah von den Informationen, die es beinhaltete, überrascht aus.

Der Hinweis zahlt sich aus,“ sagte der Captain. „Sobald die Firma deine Beschreibung eingab und zu graben anfing, begannen sie Unregelmäßigkeiten in ihren Zugängen zu finden. Er ist ein Mitglied ihrer Sicherheitsdivision, was erklärt wie er Zugang zu den Dateien wie den Waffendaten bekam. Wir wissen nicht sicher was für Dateien er verkaufen wollte aber seine Hände waren gebunden es aus FTL zu entwenden.“

„Heißt das,  ich bin frei und kann gehen?“ fragte ich.

Die Art und Weise wie die Ränder ihrer Lippen sich Richtung Boden bewegten, legte mir ein Stein in den Magen. „Nicht ganz. Wir müssen noch ein paar Dinge diesen Burnett-Typen betreffend verfolgen, bevor wir dich freigeben können. Aber während du wartest ist da eine Sache, die du machen musst, bevor ich dich gehen lassen kann.“

Mein Herz sank als Captain Hennessy ging, ohne es mir zu sagen. Der tadelnde Blick verknäulte meine Gefühle in einen Knoten.

„Was zum Weltall könnte das sein?“

 

Fortsetzung folgt…

 

Übersetzung: Cyan

von www.star-citizen-news-radio.de

Original: RSI


// End Transmission

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