The First Run Episode 1

Cyan unser großartiger Übersetzer der Fiction aus dem Star Citizen Universum hat sich keine Pause gegönnt und gleich mit den Übersetzungen zu “The first Run” weiter gemacht.

Der Autor dieser Star Citizen Fan Fiction ist Thomas K. Carpenter. Wenn ihr mehr über ihn erfahren wollt könnt ihr das hier tun.

 

Als ich mich in den olivegrün-gauen Sitz setzte und die dehnbaren Plasteel-Gurte um meinen Brustkorb zog, hallten noch die letzten Worte meines Vaters im meinem Kopf, als ich die Golden Horde, die Bar meines Vaters, verlies.

Niemand hat sich je im All sein Lebensunterhalt verdient und es dann nicht bereut. Das sind alles Kriegstreiber und Diebe da oben. Niemand der es wert ist zu kennen. Also wenn du genug von Abenteuern hast, kriech zurück nach Hause. Ich werde deinen Platz hinter der Bar für den Tag warm halten, an dem du etwas Verstand hinter diesen Dickschädel findest, Sorri.“

Selbst als ich versuchte die Gurte enger zu schnallen – man könnte mich zweimal darin unterbringen – , konnte ich den Ton in der Stimme meines Vater hören, als er das Wort Abenteuer sagte. Es hörte sich an, als hätte er in einen knackigen Apfel gebissen und gemerkt, dass es in Wirklichkeit Dung war.

Ich fröstelte und rieb mir die Arme im Versuch wärmer zu werden, während auf den letzten Passagier gewartet wurde. Man hielt es hier drin genauso kalt wie unseren Bierschrank Zuhause.

Ich zog meinen Lieblingswollpulli an, der den mir mein Onkel Cab gegeben hatte aber selbst der verhinderte nicht, dass mir die Kälte in meine Knochen kroch. Der Pulli hatte die Farbe des Sonnenuntergangs, etwas das ich auf jeden Fall vermissen würde, während ich durch die Dunkelheit des Raums als Kurier für den FTL Courier Service reiste.

Dieser letzte Passagier sollet das Warten besser wert sein.

Aber selbst die Kälte, die Echos meines Vaters, oder das Warten auf den letzten Passagier konnten meinen Enthusiasmus nicht dämpfen.

Ich war endlich im Weltall!

Nach all den Streitigkeiten mit meinem Vater, dem Zusammenkratzen der Credits aus meinem Trinkgeldern, dem Einstellungstest und dem Schlafen auf harten Betten, als ich das Training im FTL-Büro hier auf Castra II absolvierte, – habe ich es schließlich geschafft.

Ich rieb mit meinen Fingerspitzen über die Kerbe zwischen zwei Platten an der glatten Wand. Die Solar Jammer, eine modifizierte Caterpillar, die in einen kommerziellen Transporter umfunktioniert worden war, war nicht gerade eine sexy, schnittige Idris aber wie der erste Kuss, ging es nicht ums Aussehen, sondern um die Erfahrung selbst.

Ich begann es mir in meinen Sitz gemütlich zu machen, als eine Erinnerung sich einschaltete. Ich hatte vergessen, dass ich alles was mir möglich war von meiner ersten Reise  aufnehmen wollte, damit  ich es als Video zurück an meinem Vater senden konnte und ihn so wissen zu lassen, dass nicht jeder ein Dieb war und das man nicht genauso einfach in einen Raumkampf gerät, als würde man Einkaufen gehen.

Ich befestigte die Funkkamera an den Gurten meines Rucksacks und überprüfte mein persönliches MobiGlas, um sicherzustellen, dass es auch aufnahm. Als ich fertig war, steckte ich es zurück in den Boden meines Rucksacks. Der FTL Courier Service wollte eigentlich nicht, dass wir persönliche Geräte bei uns trugen aber sie mochten es auch nicht, wenn persönliche Software auf firmeninterner Hardware lief. Ich dachte mir es wäre ein guter Kompromiss.

Ich checkte mein Firmen MobiGlas nach Nachrichten, als der letzte Passagier eintraf.

Er duckte sich unter die Deckenbehältnisse und schenkte mir ein Lächeln, das den Teufel stolz gemacht hätte.

Er war gut aussehend aber nicht die auf die Art die man in Holovids sieht. Er hatte eine Narbe auf seiner Lippe, die sein Lächeln in ein Halb-Grinsen und Halb-Spötteln verwandelte.

Nach seinem Aussehen und seinen professionellen Aufmachung, vermutete ich, dass er ein Händler war. Ich hasse Händler. Sie kamen immer mit einem Gehabe in die Bar, als würde ihnen der Ort gehören. Als wären sie besser als wir. Höchstwahrscheinlich sogar ein Bürger.

Ich entschied, dass es so besser war. Die Kurier Service missbilligten es, Konversationen während Geschäftsreißen zu beginnen. Es erschien für potentielle Kunden als schlecht und schafft Sicherheitsrisiken.

Also kehrte ich dazu zurück meinem MobiGlas zu checken, meinen Transport und die Verbindungen, sobald ich auf Oya ankomme, zu bestätigen. Ich hatte sieben Tage diese Daten auf dem MobiGlas an die WillsOp Corporation  zu liefern, was mehr als genug Zeit war aber ich dachte, es in nur einem Drittel der Zeit zu schaffen, würde einen guten Eindruck auf meinen Arbeitgeber hinterlassen.

Dann brachte der Copilot eine Tiertransportkiste zu dem Gentleman mir gegenüber herunter und gurtete sie in den Sitz an.

Große braune Augen, golden umringt, starrten aus dem Käfig heraus.

Die Wörter sprudelten aus meinen Mund, bevor ich daran dachte, dass ich nicht interessiert sein wollte: „Ist das ein Rot-Schwänziger-Lynx?“

Der gut aussehende Passagier war gerade dabei den Gurt für seinen langen Körperbau zu richten, als ich die Frage stellte. Er blickte mit einer gehobenen Augenbraue auf.

Nun, dachte ich mir, mein Vater hatte immer gesagt, dass ich nicht meinen Mund halten könne.

„Ich hatte einen, als ich ein Kind war. Ich habe kein Bild ohne Sasha darin gemacht.“, erzählte ich ihm.

„Sasha?“ fragte er mit einer melodischen Stimme. „Ich nehme an das war der Name des Lynx?“

Ich gab ihm ein Was-Sonst-Achselzucken.

„Tierzüchter?“ fragte ich.

Er sah mir direkt in die Augen. Grau mit grünen Flecken. Augen die Dinge gesehen haben.

„Naja, warum nimmst du nicht an, dass es mein Haustier ist?“ fragte er, die Haut um die Ränder seines Mundes knitternd.

„Meine Eltern besitzen eine Bar auf Castra II. Ich habe alle Arten von Menschen getroffen, alle Arten und Sie kommen mir nicht wie der Rot-Schwänzige-Lynx Typ vor. Die sind zu aktiv  und brauchen Platz.“

Als wüsste es, dass gerade dieser Sachverhalt diskutiert wurde, drückte das Lynx sein felliges Gesicht gegen die Gitterstäbe.

Ich wollte meine Hand ausstrecken und die kleinen grauen Büschel Haare, die aus seinen Ohren kamen, kraulen aber der Kapitän kündigte an, dass wir die Station in Richtung Jumppoint verließen.

„Sie haben meine Frage nicht beantwortet,“ sagte ich.

Der Mann lachte kurz ungläubig. „Du bist ja ein kühnes Früchtchen. Weißt du, normalerweise stellen sich die Leute vor, bevor sie die Befragung beginnen. Ich bin Dario Oberon.“

Die Solar Jammer schlingerte, als sie die Station verließ und ich fühlte wie die Gravitation sich zu den Schiffssystemen verlagerte.

„Ich war selbst niemals von Namen angetan. Habe wahrscheinlich zu viel Zeit als Bar-Ratte verbracht. Die Hälfte der Kunden gab niemals ihren richtigen Namen an und die andere Hälfte hatte ihren nicht verdient. Ich bin Sorri Lyrax, falls einer nötig ist.“

Er hatte ein Lächeln an dem man sein Herz verlieren konnte.

„Sorri? Gegebener oder verdienter Name?“ fragte er, mit einem Funkeln in den Augen.

„Beides,“ sagte ich und hob eine Schulter in eine halbes Zucken. „Und die Antwort?“

Die Solar Jammer drehte und flog dem Jumpoint entgegen, presste mich in meinen Sitz und Dario in die Gurte.

„Ein Geschenk.“

Er zwinkerte.

„Nicht für eine Freundin,“ sinnierte ich. „Ein Geschäftsprojekt? Etwas um es in Gang zu bringen, würde ich sagen.“

Dario lehnte sich vor, krauste seine Brauen, spitzte seine Lippen und zog so ein gespieltes, nachdenkliches Gesicht. „Und warum würdest  du das sagen, Sorri Lyrax?“

„Haustiere sind ein fürchterliches Geschenk für eine Freundin und Sie scheinen zu schlau, um solch einen Anfängerfehler zu machen. Und was das Geschäft angeht, ich sah, wie sie die Hand des Copiloten schüttelten, als er den Lynx runter brachte. Ich sah dieses Lächeln und den festen Händedruck millionen Mal. Meine erste Vermutung war Händler, aber ihr Selbstbewusstsein ist echt, nicht so aufgesetzt wie eine schlaffe zweite Haut.“

Er nickte mit geneigtem Kopf. „Und all das in den paar Minuten?“

„So aufzuwachsen wie ich war, als würde man einen fortgeschrittenen Abschluss in menschlichen Verhalten zu bekommen. Wenn man sich bemüht aufmerksam zu sein.“ sagte ich.

Ein Teil von mir schrie den Mund zu halten, aber der andere Teil mochte es, Dario zu beeindrucken. Mein Vater lies immer die Kunden reden und mich im Hintergrund. Es war nett mal vor dem Tresen zu sein.

„Und ich vermute, da sie ohne Gepäck reisen, handeln sie mit geistigem Eigentum.“ sagte ich. „Vielleicht etwas lukratives, wie Schiffdesigns oder so etwas in der Art.“

Als das Funkeln seiner grau-grünen Augen so kalt und hart wurden wie die Tiefe des Raums, wusste ich, dass ich zu viel gesagt hatte aber der Ausdruck verschwand so schnell wie er gekommen war.  Das schurkische Lächeln kehrte an den gewohnten Platz auf seinen Lippen zurück.

Dario zeigte mir seine Zähne. „Jetzt wo wir auf Reisegeschwindigkeit sind, würdest du gerne meinen Lynx streicheln? Sie ist ziemlich zahm.“

„Sehr gerne,“ sagte ich, bemerkend dass er das Thema gewechselt hatte, aber ich erinnerte mich selbst daran, dass ich  auf Firmenreise war und Machenschaften waren das Letzte in das ich mich selbst verwickeln sollte.

Dario reichte die Lynx herüber, vorsichtig um sie nicht entwischen zu lassen. Die Lynx schlang ihren roten Schwanz um meinen Arm und kuschelte sein Gesicht in meine Achseln. Ich würde, bevor wir eintrafen Lynx Fell über meinen ganzen wollenen Pullover haben aber das störe mich nicht.

Als die Aufregung eine Reise zu beginnen nachließ, dauerte es nicht lange, mit dem warmen Körper des Lynx auf meinen Schoß und dem weichen Fell, welches meinen Fingerspitzen beim zurückstreichen wohltat, dass ich einschlief.

Als ich aufwachte, nahm Dario den Lynx aus meinen Armen. Außerhalb der Solar Jammer kam der orange und blaue Planet Oya III in Sicht. Ein massiver, zyklonischer Sandsturm war auf dem nördlichen Kontinent zu sehen, über die Große Einöde wirbelnd.  Es hieß der Sturm würde seit den letzten drei Jahrzenten wüten. Dankbarerweise würde ich auf den grünen Flecken in der Südlichen Hemisphäre landen, in der Metropole von New Alexandria.

Dario war mit seinen MobiGlas beschäftigt als wir eintrafen, also störte ich ihn nicht. Ich musste meinen Trip die Gravitations-Senke hinunter zur Oya III Planetenoberfläche bestätigen. Ich hatte ein Ticket bekommen, indem ich als Überlaufpassagier eincheckte aber ich musste mich beeilen, wenn ich es zum Landegerät schaffen wollte, bevor es abflog. Reisen in der Super-Economy-Klasse bedeute es gab keine Garantien auf einen Platz.

Dario war vorangegangen, als ich aus der Solar Jammer ausstieg, was mich etwas traurig machte, da wir uns aufgrund der Größe der UEE wahrscheinlich nie wieder sehen würden.

Der Geruch von Desinfektionsmitteln und die hellen, farblosen Fließen des Zolleingangs griffen meine angeschlagenen Sinne an. Mich der grau-grünen uniformierten Security nähernd, richtete ich die Gurte meines Rucksacks, als ich meine Papiere herauszog, darunter der FTL Kurier Ausweis,  und bereitete sie zum Aushändigen vor.

Nachdem ich durch einen Scangerät geschritten war, das einen hochfrequentes Summen von sich gab, das ich kaum als Vibration in den Backenzähnen wahrnahm, hielt ich meine Identifikation der breitschultrigen Wache hin, der allen Anschein nach einen gelangweilten Eindruck machte.

Sein MobiGlas ließ einen helles Piepen hören und sein Ausdruck wandelte sich von gelangweilt über gestört zu verärgert. Bevor ich irgendetwas anderes machen konnte, streckte er seine Hand aus und griff nach meinen Arm, wobei er fest genug zudrückte, um eine  Bluterguss zu hinterlassen.

„Das ist ein Sicherheitsalarm,“ sagte er wobei er  seinen Ärger resolut  an mir ausließ. „Du kommst mit mir.“

 

Fortsetzung folgt…

 

Übersetzung: Cyan

von www.star-citizen-news-radio.de

Original: RSI


// End Transmission

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