A Human Perspective von Timothy Brown Episode 4

Das Versiegeln der Reacher´s Luftschleusen und das Zurücklassen seines Schiffes am Bacchus Orbital war eine der härtesten Dinge die Charl seit einer Weile getan hatte. Sicher, er wusste es war nur ein materielles Ding, aber dieses Schiff war sein konstanter Begleiter -sogar sein einziger Begleiter – für mehrere Standards. Er erinnerte sich, dass er es einmal in Erwägung zog eine künstliche Persönlichkeit an den Computersystemen der Reacher zu koppeln (er wusste sie waren im UEE-Raum sehr angesagt) aber er entschied sich dagegen. Die Reacher hatte für sich allein schon eine Persönlichkeit und er wird sie vermissen.

Außerdem, eine menschliche Persönlichkeit wäre ihm auf die Nerven gegangen, künstlich oder nicht.

Sie haben ihm nur zwei Stunden gegeben seine Sachen zu packen sich bei einer Banu Yacht mit eigenem Liegeplatz am fernen Ende des orbitalen Andockrings zu melden. Lyshtuu entschuldigte sich so gut er konnte, für ein Alien welches weder wusste warum Charl sich überhaupt aufregte, noch verstand er vollständig das Konzept von einer Entschuldigung in dieser Angelegenheit.

„Es ist nicht dein Fehler,“ versuchte Charl ihn über Vid-Link zu versichern.

„Charl-Grissom, hatte nicht im Sinn zu brechen Geschäftsfreundschaft in irgendeiner Art,“ versuchte der Banu zu erklären, aber es war klar, dass er verwirrt war. Charl beschwichtigte ihn deswegen und war sicher, er ließ Lyshtuu versichert zurück, dass er die Mission gut ausführen werde und froh sein würde wieder mit ihm zusammen zu arbeiten. Banu hassen es zu enttäuschen.

Die  Portiers erschraken ihn als er die Reacher verließ. Wer sendet überhaupt noch lebendige Portiers fürs Gepäck. Wenn er gewusst hätte das sie kommen, hätte er vielleicht ein paar Dinge mehr eingepackt. Sie griffen seine paar abgerissenen Seesäcke und führte ihn auf ihren Weg zu dem exklusiveren Teil des Raumhafens wo die Yacht, die Shuulyear, hinter samtenen Absperrseilen lag.

Torreele Nahrungsmittel gab ziemlich viel Geld für diese Sache aus, dachte Charl. Portiers? Eine Yacht? Wonach schmeckten diese Hwasheen Dinger überhaupt? Ambrosia?

Sie verstauten seine Ausrüstung in einer Kabine welche viel besser war als er gebraucht hätte und ließen ihn bei seinen Geräten. Sie hatten sogar die Temperatur und das Licht auf mehr menschliche Normen abgestimmt. Der Hauptsteward der Yacht – sie hatte mehrere Stewards – ließ ihn wissen, dass sie in weniger als einer Stunde zum ersten Sprungpunkt aufbrechen würden. Wie bei den meisten Passagierschiffen würde er auf der Reise eine zweiminütige Warnung vor jedem Sprungpunkt erhalten, so dass er sich auf die milden Unannehmlichkeiten der Hyperraum-Reise vorbereiten konnte.

Wäre es so wie immer würde Charl sich auf den großen Kabinen Bett breitmachen, den Zimmerservice bestellen und entspannen. Aber die Dinge waren nicht wie immer. Als er an Bord der Yacht kam sah er, dass die Kabine genau gegenüber im Korridor bereits besetzt war. Es war ihre. Seinem eigenen Willen zum Trotz schlug sein Herz etwas schneller. Charl drückte den Komm-Knopf und das Gesicht des Stewards erschien auf den Bildschirm.

„Ja, Charl-Grissom?“

„Sind auf diesem Ding irgendwelche anderen Kabinen verfügbar?“ fragte er.

„Is etwas unangenehm für sie?“

„Nein … nein, diese Kabine ist in Ordnung. Gibt es Alkohol auf diesen Boot? Oder können sie welchen synthetisieren?“

„Wir können alles synthetisieren…“

„Whiskey dann. Rye wenn möglich.“

Charl machte es sich in seiner Kabine so gemütlich wie er konnte. Er zappte durch hunderte von Vid-Unterhaltungsprogrammen – alle Banu, welche er normalerweise mochte – aber er blieb bei keinen von ihnen. Also schaltete er für eine Weile auf beruhigende Ozean Klänge bis er das Interesse verlor und es abstellte. Er trank sparsam von dem was der Steward gebracht hatte, gerade genug um sich vom zu vielen Denken abzuhalten, aber nicht genug um wirklich berauscht zu werden. Es schmeckte eh ziemlich schlecht. Er beschäftigte sich sogar selbst damit seine zerknitterten Sachen in den Wandschrank zu hängen und ordnete seine persönlichen Sachen in den `Nass´-Raum ein (eine weitere Banu-Eigenartigkeit).

Zudem ignorierte er das `Nachricht erhalten´ Icon, welches auf seinem Komm-Link herumwirbelte. Es war Sie, wie er sogar ohne hinzusehen wusste. Er nahm einen Schluck seines Drinks, hoffend, dass es wenigstens seine Angespanntheit dämpft wenn sie schon nicht komplett ertränkt wird. Es ist bloß eine Frau, Charl, ermahnte er sich selbst.

Zwei Stunden vergingen bevor er ein sanftes Klopfen hörte. Er nahm einen ermutigenden Schluck und öffnete dann die Tür.

„Oh, hallo,“ sagte Angela, während sie sich vor ihrer eigenen Kabinentür umdrehte. „Ich dachte sie werden nicht antworten.“

„Hallo,“ antwortete er unbehaglich.

„Ich dachte wir sollten uns über die Mission unterhalten solange wir noch Zeit dafür haben.“ Er hatte sogar vergessen wie die Stimme einer Frau klang. Er musste zugeben, dass sie auch wirklich schön war, nicht dass das von Bedeutung wäre. Er ertappte sich selbst wie er sich aufrichtete.

„Nun, wir erreichen den Planeten in, was, 12 Stunden oder so. Wir können das wahrscheinlich während des Planeteneintritts nachhohlen.“ Es kam ihm nicht mal in den Sinn,  dass sie vielleicht die Einzelheiten erläutern würden. So lange hatte er schon alleine gearbeitet. Sollte Angela seine Unsicherheit bemerkt haben, zeigte sie zumindest keine offensichtliche Reaktion darauf außer irgendwie leer zu starren. Machte sie einen kleinen Schmollmund oder hält sie ihren Mund immer so? Charl wusste es nicht. Aber als sie für einen Moment nicht antwortete, dachte er, er hätte sich nicht klar ausgedrückt.

„Ja, wir sollten die Dinge erläutern,“ stellte er fest und ihr Lächeln erhellte den Korridor.

„Können wir uns später in der Lounge zum Abendessen treffen?“ fragte sie.

„Nun, lass uns einfach in der Lounge treffen,“ antwortete er.

„In einer Stunde?“

„Eine Stunde ist in Ordnung,“ sagt er, schob die Kabinentür zu und nahm anschließend einen tiefen Atemzug. Er stürzte den Rest seines Drinks hinunter um sein Herzschlag zu beruhigen. Alarmglocken gingen in seinem Kopf los. Lass dich von deiner Biologie nicht übers Ohr hauen, Charl. Verständlich, sagte er sich selbst, würden sie sich nur treffen um über den Job zur reden und es ist nur vernünftig ein schnelles Bad, Rasur und die Wahl seines besten Hemdes aus guten Manieren zu nehmen.

Angela hat sich auch umgezogen, wie Charl feststellte, in eine pfirsichfarbige Bluse und dunkle Hose. Natürlich waren sie alleine in der Yachtlounge, da sie die einzigen Passagiere waren, platziert an einen allzu kleinen Tisch. Die Banu Stewards waren erfahren im bewirten von Menschen, brachten Wasser, bereiteten selbst das Silberbesteck aus, aber es schien als entginge ihnen, dass das kein `Abendessen´ war.

„Danke, dass sie mich treffen,“ begann Angela, während sie eine Serviette auf ihren Schoß ausbreitete. „Ich begann schon zu denken, dass sie mich ignorieren.“

„Nun,“ zappelte er etwas,“ nehmen sie es nicht persönlich. Ich bin schon für eine lange Zeit im Weltall.“

„Sie haben mich gewarnt, dass Sie es bevorzugen alleine zu arbeiten. Ich hoffe ich bereite ihnen keine Unannehmlichkeiten.“

„Keinesfalls.“ Die Salate wurden gebracht, gemischtes Alien-Grünzeug, einige bitter, andere sauer aber auf jeden Fall essbar. Charl stocherte in seinem für ein paar Minuten während der Steward hin und her ging.

Ich hab eine einleitende Anzeige über die Blutchemie der Hwasheen,“ begann Angela wieder und Charl war froh mit dem professionellen Teil des Abends fortfahren zu können. „Es ist nicht unähnlich von verschiedenen andern Zuchttieren, wie das Brundeen oder das Gisbut.“

„Was ist ein Gisbut?“ erkundigte er sich.

„Wie lange waren sie weg aus dem UEE-Raum?“ fragte sie amüsiert und unwillentlich fand er ihren guten Humor als ansteckend.

„Eine ziemliche Weile anscheinend,“ gab er zu und Angela nippte an ihren Wasser.“ Von wo sind sie?“

„Ich bin Terranerin.“

„Wie lange sind sie schon bei Torreele Nahrungsmittel?“

„Ich fing bei ihnen gleich nach der Universität an. Ich habe da als Praktikant gearbeitet.“ Er rechnete. Sie scheint Mitte- bis Ende der 20er zu sein, so dass dies bedeutet sie müsste wenigstens fünf Jahre oder mehr bei ihnen sein.

„Also hatten sie Anteil am Boventine-Geschäft? Ich habe Torreele bei diesem ausgeholfen,“ bemerkte er in der Hoffnung sie zu beeindrucken, aber sie runzelte ihre Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, ich nahm nicht Teil an der Fusionierung,“ sagte sie zögernd, wobei Charl ein wenig gluckste.

„Boventine sind ein Produkt, keine Firma,“ berichtigte er.

„Oh, ja, natürlich,“ sagte sie und schnappte sich das Menü. Haben sie sich schon für etwas entschieden?“

„Nein,“ sagte er selbst seins aufschlagend, „Ich hatte wirklich nicht geplant irgendwas zu essen aber ich schätze, ich bin hungriger als ich dachte. Sie haben ihren Salat kaum angerührt,“ bemerkte er.

„Es ist etwas seltsam, finden sie nicht?“

„Gut für Banu Küche, wenn sie mich fragen.“ Sie bestellten beide und plauderten etwas. Nur sichere Themen: der Unterschied zwischen Menschen und Banu, die Unannehmlichkeiten der Raumfahrt, und so weiter. Charl verschlang seine Mahlzeit, aber er sah, dass Angela nur an ihrem knabberte. Er fragte sich ob er sie nervös machte?

„Also, haben sie eigentlich einen dieser Hwasheen aus der Nähe gesehen?“ frage Charl schließlich, froh ein weiteren Wiskey in der Hand zu haben, ein Entgegenkommen des Stewards.

„Nein hab ich nicht,“ antwortet sie einfach.

„Ich dachte nur sie haben vielleicht eins in einen Zoo getan oder brachten eins rüber in ihr Labor.“

Nein, nichts davon.“ Sie bekam wieder diesen leeren Blick., als wäre sie in Gedanken versunken. „Sie haben uns nur eine Blutprobe gebracht,“ fuhr sie schließlich fort und eine weitere peinliche Pause folgte. Charl bekam den sicheren Eindruck, dass sie nervös oder sozial unbeholfen war, oder ein bisschen von beiden. Es ist so viel Zeit vergangen seit er das letzte Mal mit einer Frau zusammen war, dass es für ihn schwierig war dies genau festzustellen, aber diese Ahnung beruhigte ihn etwas.

„Nun ich denke wir werden eine Menge mehr erfahren sobald wir zum Planeten kommen.“

„Ich sollte wirklich zu meiner Kabine zurückkehren,“ warf sie plötzlich ein. „Ich bin müde.“

„Oh , natürlich, ich verstehe.“ Charl stand auf als sie sich zum gehen erhob – wenigstens an so viel konnte er sich erinnern – überrascht, da er voll erwartet hatte, dass er derjenige sein würde der die Unterhaltung kurzerhand beendet. „Bitte haben sie einen schönen Abend.“

„Ja, danke ihnen. Haben sie auch einen schönen Abend.“ Er sah zu wie sie die Kombüse verlies und blieb noch eine Weile um seinen Drink zu beenden, als eine Handvoll Banu Stewards den Tisch abräumten. Seltsames Mädchen.

Fortsetzung folgt…

Übersetzung: Cyan

Korrektur: Mera Luna

von www.star-citizen-news-radio.de

 

Original: https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/13077-A-Human-Perspective-Episode-4


// End Transmission

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