Der Autor
Ich heiße Dennis und bin 32 Jahre alt. Familienvater von zwei Kinder und als CNC-Dreher in der Industrie tätig.
Auf Star Citizen aufmerksam wurde ich durch einen Artikel in der Gamestar und noch am selben Tag hab ich mir mein Freelancer Paket geholt. Die gesamte Vision, welche Chris mit diesem Projekt verfolgte, faszinierte mich über alle Maßen.
Seid dem verfolgte ich dieses Projekt, auf Schritt und Tritt. Und die Faszination ist ungebrochen.
Bei keinem Spiel zuvor habe ich eine solch aktive, freundliche und kreative Community kennengelernt.
Da ich miserable Englischkenntnisse besitze, kam mir die Seite Werde-Star-Citizen.de grade recht.(Welche leider nicht mehr existiert)
Dort wurden die Com-Link Einträge zeitnah übersetzt angeboten und im Forum fand ich schnell Freunde.
Aufgrund der speziellen Aufmachung und einigen RP begeisterter Mitglieder, entwickelte sich bald ein sehr aktives Rollenspiel im Star Citizen Universum.
Meine Entscheidung eine solch umfangreiche Geschichte zu schreiben, kam dabei nicht über Nacht.
Mein Charakter OneEyed Monkey, hatte sich während eines Gespräches mit dem Spieler Subject Zero innerhalb des Rollenspiels, etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt und einen Auftrag angenommen, welchen er eigentlich nicht hätte schaffen können.
Natürlich hätte ich einfach schreiben können, das er es geschafft hat und fertig. Doch das war mir zu subtil.
Talby Bowman, ein weiteres Mitglied des Forums, welches auch hier auf Star Citizen HQ aktiv ist, postete zu der Zeit ebenfalls eine kleine Geschichte, welche mir den Mut gab ebenfalls sowas zu versuchen.
Also begann ich das Rollenspiel fortzuführen und meine Handlungen zu erklären. “Die Zerstörung der BlueSky” war geboren.
Es machte mir einen heiden Spaß meine Ideen aufzuschreiben und so entwickelte ich eine Handlung um diese Geschichte herum.
Das Ergebniss umfasst bislang 5 Episoden und die Nummer 6 ist grade in der Mache.
Ich hoffe meine Geschichte gefällt euch und ich würde mich freuen eure Meinungen dazu zu hören.
Episode 1
Kapitel 1 Der erste Auftrag – Prolog –
Samuel schlenderte durch die Einkaufsmeile der Raumstation, auf welcher er nach seiner unehrenhaften Entlassung aus dem Militärdienst gestrandet war.
Die UEE Streitkräfte hatten ihn auf dieser kleinen Handelstation im Orbit von Ellis IX von Bord gehen lassen, nachdem er seinem Einsatzleiter den Kiefer gebrochen hatte. Samuel konnte sich immer schon schlecht der Befehlskette unterordnen und hatte entgegen seiner Befehle, eigenmächtig einen Angriff auf einen kleines Squadron plündernder Piraten gestartet.
Samuel war zu diesem Zeitpunkt auf einem Aufklärungsflug im Cathcart System und meldete einen Angriff auf eine kleine Händlerflotte. Er konnte es nicht fassen das Commander Jenkins ein Einschreiten ablehnte und er zurück zum Träger kommen sollte, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Samuel ignorierte den Befehl und erledigte die unbeholfene Bande im Alleingang.
Zurück auf dem Trägerschiff musste er sich für sein Vergehen verantworten und aus Wut über die, in seinen Augen ungerechtfertigten Beschuldigungen, verlor er die Beherrschung.
Es machte ihm ja nichts aus das seine Ehre einen Knacks bekommen hatte, aber er brauchte dringend wieder ein gutes Einkommen.
So suchte er schon seit mehreren Tagen nach einem lukrativen Auftrag, welcher ihm ermöglichen würde, wieder ein Schiff zu erwerben. Er hatte schon alle Händler abgeklappert und war bei einigen Kapitänen von Transportschiffen oder Schmuggelflotten vorstellig geworden. Doch keiner wollte einem Befehlsverweigerer einen Auftrag anvertrauen, oder Ihn in seiner Crew haben.
Aufgeben war für Samuel ein Fremdwort, also durchkämmte er auch an diesem Tag wieder, die von Neonreklamen und Videowänden gesäumten Korridore der Station. Er musste lachen, als er an einer Reklame für die Einschreibung beim Militär vorbeikam.
“Sie brauchen nicht das Militär, das Militär braucht Sie. Helfen sie uns, unser Volk vor den Bedrohungen dieser Welt zu schützen” sprach das Hologramm eines jungen Rekruten jeden an, der an Ihm vorbei lief. Überall roch es exotisch aus den Küchen der Restaurants, in denen jede erdenkliche Speise, aus allen Regionen des bekannten Universums angeboten wurden.
Samuel war in seinen Gedanken vertieft, als plötzlich ein älterer Mann im vollem Lauf mit ihm kollidierte und ihn unsanft auf dem metallischen Boden der Station beförderte. Er konnte grade noch die Arme hochreißen, bevor der Alte auf ihn stürzte. Der Mann rappelte sich wieder auf, entschuldigte sich hastig und rannte weiter. Bevor Samuel aufstehen konnte, tauchten drei Männer auf, die den Korridor zwischen den Ständen herauf gelaufen kamen. Augenscheinlich verfolgten sie den alten Mann.
Samuel sah es als Schicksal an, denn mit Sicherheit hat der Alte etwas Wertvolles bei sich und vielleicht konnte er seine Hilfe gebrauchen. Das wollte Samuel sich nicht entgehen lassen.
Als die drei Verfolger Samuel erreichten, riss er einen von Ihnen, mit einer Beinschere zu Boden.
Schnell sprang er auf und setzte den Typen, mit einem gekonnten Schlag außer Gefecht.
Samuel sah noch, wie der alte Mann in eine Seitengasse einbog, bevor dessen Verfolger nun auf Ihn losgingen. Samuel hatte für sowas keine Zeit, wenn er den Alten noch einholen wollte, also drehte er sich um und rannte in den nächsten Laden. Er kannte sich mittlerweile soweit auf der Station aus, dass er erahnte wo er den Alten abfangen könnte. Samuel durchquerte das Geschäft und der Ladenbesitzer tobte, als er zum Hinterausgang rannte. Seine zwei Verfolger wurden nur kurz aufgehalten, bevor sie den armen Tropf einfach niederschossen.
Samuel erreichte den Bereich hinter dem Laden, einen Lieferantenkorridor. ERr schaute sich kurz um und entdeckte eine Metallstange. Die einfache Waffe fest im Griff, positionierte er sich neben dem Ausgang. Als der erste Verfolger aus dem Raum stürmte, schlug er mit voller Kraft zu und traf ihn mitten ins Gesicht. Die Zähne und der Kiefer zerbarsten unter der Einwirkung des Metalls und der Mann sackte zusammen. Der zweite Verfolger zögerte etwas und Samuel nutzte den Moment um die Waffe des ersten aufzuheben. Kaum hatte Samuel die Pistole an sich genommen trat sein Kontrahent in den Korridor und feuerte einen Schuß ab, welcher Samuel nur mit Glück verfehlte.
Dieser hob ebenfalls seine Waffe und drückte ab. Blut quoll aus der Wunde, im Schädel des Mannes und auch dieser fiel leblos in sich zusammen.
Samuel hatte einige Minuten verloren, also rannte er den Korridor entlang und erreicht den Ausgang zur anderen Seite des Marktes. Kaum trat er heraus, schoss der Alte an ihm vorbei. Samuel nahm die Verfolgung auf, doch sein Ziel war unerwartet schnell. Trotz seines durchtrainierten Körpers, war es nicht leicht an Ihm dran zu bleiben, zumal heute außergewöhnlich viele Menschen Ihre Einkäufe erledigten. Als der Mann jedoch in einen abzweigenden Wartungsgang flüchten wollte, strauchelt dieser und Samuel konnte ihn mit einem kräftigen Sprung zu Boden werfen.
“Bitte….. Bitte…… Töten sie mich bitte nicht” der arme Kerl zitterte am ganzen Leib.
Samuel presst ihn an den Boden und versucht Ihn zu beruhigen.
“Alles klar, deine Verfolger sind erledigt. Beruhige dich erst einmal. Ich will dir nur helfen. Bitte lass das Geschrei, wir haben schon viel zu viel Aufsehen erregt.”
Der Alte beruhigte sich ein wenig. “Ich kann dir nicht trauen….. Ich darf dir nicht trauen. Bitte lass mich gehen.“ Das faltige Gesicht blickte Samuel ernst an. “Ich muss von dieser Station runter, lass mich doch bitte los.” Samuel ließ von dem Alten ab, denn er war sich sicher, das es nicht viel für ihn zu holen gab. Der alte Mann rappelte sich wieder auf und blickte Samuel in die Augen.
“Danke das sie mich laufen………..”
Ein Schuss ertönte und sein Gegenüber wurde zu Boden geschleudert.
“Scheiße, wo kam das her.”
Samuel sprang hinter einem der Stände in Deckung und zog den Alten zu sich herüber. Die aufgeschreckte Menschenmenge schrie panisch und rannte in alle Richtungen davon. Ohne Rücksicht, wollten sie alle hier weg. Jeder der nicht schnell genug war, wurde einfach niedergetrampelt. Es war das reinste Chaos. Ein Alarm schrillte durch die Gänge und Samuel wusste das er schnell hier verschwinden musste, bevor die Stationssicherheit eintreffen würde. Als er grade los rennen wollte, packte der Alte seinen Arm.
Samuel konnte es nicht fassen, doch der Mann lebte noch. Er beugte sich zu ihm herunter, während sich dessen Blut auf dem Boden ausbreitete.
“Wie heißt du mein Junge?” fragte er.
“Ich heiße……….”
Samuel musste vorsichtig sein, denn er wusste ja nichts über die Hintergründe dieses Vorfalls.
Er entschied sich seinen wahren Namen für sich zu behalten. Er entdeckte an einer Warenkiste das Logo einer weit verbreiteten Handelskette. Irgendwie erinnerte es ihn an einen winkenden Affen.
“Ich heiße Monkey”
Der Alte hatte keine Wahl. “Ich muss dir…….das hier anvertrauen.” Er holte eine kleine Holodisk aus seiner Tasche. “Wenn das in die falschen Hände gerät………”
Der Mann konnte kaum noch sprechen.
“Du musst das zu Frederik Kordan ………Mond Kolonie……………. Kallis System……………”
Das konnte Samuel grad noch raushören.
Der Alte drückte Samuel die Disk in die Hand. “…………..hilf uns ………mein Schiff ……….. Dock 13. Bitte hil…….” Er verlor das Bewusstsein.
Samuel suchte die Id Karte des Mannes und nahm sie an sich. Damit konnte er auf dessen Schiff gelangen. Bevor die Wachleute eintrafen, verschwand er in den Wartungsschächten der Station.
Kapitel 2
Samuel konnte nicht glauben wo er da hinein geraten war und fand keine Erklärung für das Geschehene. Was ist auf dieser Disk? Wer waren die Killer, oder für wen arbeiten sie?
Samuel konnte keine Antwort finden. Er lief den engen Schacht weiter, welcher nur durch die Notbeleuchtung erhellt wurde. Viel sehen konnte man nicht. Er war jedoch sicher das er sich Richtung Docks bewegte. Wenn die Sicherheit bemerkte, das die ID Karte des Alten fehlt, werden sie bestimmt nach ihm suchen. Dann werden sie denken, Samuel hätte Ihn erschossen.
Wie sollte er nun auf das Schiff kommen? Sie werden es sicherlich bewachen. Samuel überkam langsam ein Gefühl der Verzweiflung. Er musste unbedingt von der Station runter, denn jetzt war er das Ziel.
Samuel kam an eine Abzweigung. Sein Bauchgefühl lies Ihn nach links weiterlaufen und nach ein paar Metern hörte er hinter einer der Wartungsluken leise Stimmen. Er blieb stehen und lauschte.
“Hey Jester wir müssen los, beeil dich doch mal. Der Chef wartet nicht gern, der reisst uns noch den Kopf ab.” sagte der eine.
“Alter, dann geh halt schonmal vor. Das Schiff wird schon nicht auseinander fallen, nur weil zwei Mechaniker, zwei Minuten zu spät zur Arbeit erscheinen.” sagte der andere.
Das war es, Samuels Chance. Als dieser hörte das die Tür geschlossen wurde und er sicher war, das sich der Mann nun alleine im Raum befand, hämmerte er mit voller Kraft gegen die Luke. „Komm schon Mann, öffne diese verdammte Luke.“
Samuel zog die Waffe, welche er noch immer bei sich trug und hielt sie im Anschlag.
Tatsächlich öffnete sich die der Eingang mit einem zischenden Geräusch. Der Mechaniker kam ins Sichtfeld und Samuel drückte ihn zurück in den Raum. Mit dem Griff der Waffe schlug er ihn bewusstlos, bevor dieser in irgendeiner Weise handeln konnte. Er fesselte und knebelte den Mechaniker, zerrte Ihn zurück in den Wartungsschacht, schloss die Luke und schaute sich in dem Raum um.
Samuel nahm eine der Arbeitsmonturen aus dem Kleiderschrank und zog sie über. Eine Kappe, die er auf dem Nachttisch fand, zog er sich tief ins Gesicht. So gekleidet verließ er den Raum und setzte seinen Weg zum Dock fort.
Er lief über die Korridore der Station und folgte den Wegweisern an den Wänden. Schließlich kam er unbehelligt bei Dock 13 an, doch stand direkt vor dem nächsten Problem. Er hatte nicht die leiseste Ahnung welches Schiff dem Alten gehörte.
Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, kletterte Samuel, über eine Leiter, auf einen der Montagestege. Diese verliefen in gut 10 Meter Höhe durch das ganze Dock. Das Schiff war jedoch weniger schwer auszumachen als Samuel dachte. Ein Freelancer mit leichter Bewaffnung, doch die Stationssicherheit begann grade damit, eine Untersuchung durchzuführen.
Ein normaler Vorgang bei einem Mord. Sie wussten wahrscheinlich nicht, worum es bei der Sache wirklich ging. Während Samuel überlegte wie er jetzt auf das Schiff gelangen sollte, überraschte ihn jemand von hinten und zog ihn zu Boden.
Der glatzköpfige, in einen Mantel gehüllte Mann, hielt Samuel den Mund zu und deutete Ihm an, sich ruhig zu verhalten. Er zeigte zum Schiff und flüsterte “Hör mir zu. Du musst auf das Schiff, nicht wahr? Ich folge dir schon seid dem Vorfall auf dem Markt.“
Der Mann sah etwas mitgenommen aus.
„Der Alte Mann war ein guter Freund von mir. Ich weiß das du die Disk bei dir hast und werde dir helfen hier raus zu kommen. Wir haben lange daran gearbeitet diese Informationen zu erhalten.
Wieso er grade dir vertraut hat ist mir ein Rätsel, aber ich hoffe er lag nicht falsch.”
Der Mann lies Samuel los.
“Wer bist du” wollte Samuel wissen, doch der Mann winkte ab. “Für so was ist keine Zeit, Agenten der Vereinigung sind schon auf dem Weg hier her. Eile ist also angesagt. Komm mit.”
Widerwillig folgte er seinem vermeintlichen Retter.
Agenten der Vereinigung? Samuel war es schleierhaft, was das nun wieder sein sollte. Es wurde immer verrückter.
Die Beiden stiegen die Leiter wieder herunter und der Unbekannte legte seinen Mantel ab. Darunter trug er die Uniform eines Offiziers der UEE.
“Folge mir einfach und bleib ruhig”
Sie bewegten sich Richtung Transporter. Zielstrebig hielten sie auf den ranghöchsten Sicherheitsbeamten zu. Mit kräftiger autoritärer Stimme sprach der Unbekannte den Mann an. “Lt. Commander Haswell von der 7.Division der UEE, dieses Schiff wird hiermit, aufgrund militärischer Ermittlungen beschlagnahmt.”
Der Mann vom Sicherheitsdienst sah nicht so aus als ob er Ihnen dieses Schauspiel abkaufen würde. “Nehmen sie gefälligst Haltung an wenn ein ranghoher Offizier vor Ihnen steht. Ich werde sie bei Ihrem Vorgesetzten melden.”
Das hat gesessen, doch der Beamte verlangte, die ID Karte des Commanders zu sehen um eine Überprüfung zu veranlassen. Der Unbekannte zog, zu Samuels Überraschung, seine Karte und reichte sie dem Beamten. Eine Minute dauerte die Überprüfung. Für Samuel eine gefühlte Ewigkeit. Der Mann schaute von seinem Lesegerät wieder hoch und gab die Karte ihrem Besitzer zurück.
“Alles in Ordnung Lt. Commander Haswell, das Schiff gehört Ihnen.”
Samuel konnte es nicht fassen. War dieser Kerl wirklich von der UEE, oder war die ID Karte gefälscht. Jedenfalls deutete Ihm der Commander an, jetzt in das Schiff zu steigen.
Samuel tat was Ihm gesagt wurde.
“Jawohl Lt. Commander”
Doch als er grade das Schiff betreten wollte, bellte einer der Männer vom Sicherheitsteam los.
“Halt, stopp, der Kerl hat einen unserer Mechanikeranzüge an, der ist nicht von der UEE. Den Aufnäher an der Seite kenne ich von meinem Kumpel Jester.”
Das war es, sie wurden ertappt. Samuels Helfer reagierte sofort. Er schlug den Anführer der Gruppe mit einem Schlag nieder, nahm dessen Waffe an sich und eröffnete das Feuer.
Die Männer der Sicherheit waren völlig überrumpelt.
“Los rein da mein Junge, seh zu das du hier verschwindest!”
Samuel rannte ins Cockpit des Schiffes und startete die Maschinen während er sich in den Pilotensessel warf. Er konnte sehen, wie sein Helfer außerhalb des Schiffes, die Sicherheit in Schach hielt. Doch langsam kesselten sie Ihn ein, er saß in der Falle und Samuel konnte nichts machen.
Das Schiff hatte den Startvorgang beendet und hob vom Boden ab. Der starke Luftstrom der Triebwerke bereitete den Sicherheitskräften einige Probleme und Samuel konnte sehen, wie Haswell die Situation nutzte um aus dem Chaos auszubrechen.
Während er das Schiff in Startposition brachte wurde sein Retter, bei dem Fluchtversuch, von einer Kugel niedergestreckt. Ob er tod war, oder ob er noch lebte, konnte Samuel nicht mehr ausmachen.
Eine Sirene heulte auf und versetzte das Dock in Alarmbereitschaft. Die restlichen Sicherheitskräfte eröffneten das Feuer auf den Lancer.
“Unautorisierter Start auf Dock 13, bitte landen sie Ihr Schiff” schallte es durch die Lautsprecher des Freelancers “Die Kraftfelder wurden aktiviert”
Das fehlte Samuel noch denn wie sollte er es jetzt hier raus schaffen. Während er in Richtung der Hangartore navigierte, bemerkte jedoch die gewaltigen Energiespulen in der Nähe der Tore. Er vermutete das damit die Kraftfelder erzeugt wurden und feuerte in Richtung der riesigen Geräte.
Diese explodierten in einem gewaltigem Lichtblitz und Trümmer prasselten auf die umherstehenden Schiffe. Feuer brach im Dock aus und tatsächlich begann das blau schimmernde Kraftfeld zu flackern und erlosch dann ganz.
Der Lancer hatte nur einfache Raketen geladen, aber die mussten einfach reichen. Samuel feuerte alle sechs auf die Hangartore ab. Mit glühendem Schweif, rasten die Flugkörper auf die letzte Barriere zu, welche sich noch zwischen dem Lancer und der Leere außerhalb der Station befand. Die Panzerung des Hangars war im Inneren nicht stark ausgebaut und die Wucht der Explosion riss ein Teil des Tores auseinander. Der Druckunterschied erledigte den Rest und das gesamte Stahlkonstrukt wurde aus der Verankerung gerissen.
Samuel gab vollen Schub und der gewaltige Sog riss alles, was sich innerhalb des Docks befand, mit hinaus ins Vakuum des Alls. Mit viel Glück schaffte es Samuel, die Station unbeschadet zu verlassen.
Der Lancer entfernte sich mit hohem Tempo, von der über dem Planeten schwebenden Insel aus Stahl. Ein Piepen schalte durchs Cockpit und auf dem Radar erschienen vier rote Punkte, die sich Samuels Position näherten.
Kapitel 3
Die vier Schiffe kamen in Sichtweite, doch die Scanner des Lancers konnten keine Informationen über sie liefern. “Zielobjekte nicht registriert” schallte die Stimme der Schiffs KI durchs Cockpit.
Seine Verfolger waren jetzt nah genug, es handelte sich um vier M50 Interceptor. Durch ihre schwarze Lackierung waren sie nur schwer zu erkennen, aber sie kamen direkt auf ihn zu.
Entkommen konnte er Ihnen mit Sicherheit nicht, zu langsam und träge war der Lancer. Ein Kampf wäre der reine Selbstmord, also was sollte er nun machen?
Das Kom des Lancers zeigte einen eingehenden Anruf und Samuel öffnete die Verbindung.
“Guten Tag Herr Delorean, wir hatten gehofft das Ihnen die Flucht gelingt und auf sie gewartet.”
Samuel vermutete das es sich bei diesem Delorean um den alten Mann handelte, von welchem er die Disk bekommen hatte.
“Wir sind hier um sie zu schützen und sicher ins Kallis System zu geleiten.”
Samuel war sich nicht sicher, ob er ihnen die Wahrheit über den Verbleib von diesem Delorean erzählen sollte. Wie würden sie reagieren? Andererseits könnte er, spätestens nach der Landung, seine Indentität nicht länger geheimhalten. Er entschied sich, dieses Risiko einzugehen.
Er antwortete daher nur “Vielen Dank, das wäre mir eine große Hilfe.”
“Bitte folgen sie uns” antwortete die Stimme.
Samuel lenkte das Schiff in die Formation und die Gruppe setzte den Weg Richtung Sprungpunkt fort.
Es würde gut 15 Minuten dauern bis sie Ihn erreichten, also aktivierte Samuel den Autopiloten und begann auf dem Schiff nach Hinweisen zu suchen. Irgendwas, das ihm dieses ganze Chaos erklären könnte. Im Cockpit gab es nicht viel zu entdecken, nur ein kleiner Holowürfel stand auf den Amaturen.
Er zeigte das Bild einer jungen Frau mit einem Kind im Arm. Samuel vermutete, dass es sich um die Tochter und das Enkelkind des Alten handelte. Neben dem Sitz schwebte ein Vakuumball, einer der Stresskiller Nummer eins. Sonst gab es nicht viel zu entdecken, also ging er in den hinteren Teil des Lancers. Die Schiffsküche war gut ausgestattet und der Kühlschrank gefüllt. Dieser Delorean aß wohl gerne delikat, denn es befanden sich hauptsächlich schwer zu beschaffende Lebensmittel darin. Auch hier gab es sonst nichts von Interesse. Der Laderaum war, bis auf einige Ersatzteile und etwas Werkzeug, komplett leer.
Samuel ging noch kurz auf die Toilette bevor er, etwas enttäuscht, wieder im Pilotensitz platz nahm. Kurz darauf meldete sich sein Geleitschutz erneut.
“Wir übertragen ihnen jetzt die Sprungkoordinaten. Wir springen in drei Minuten!”
Samuel wartete auf das Startsignal und aktivierte den Sprungantrieb. Die Sterne um ihn herum verzerrten sich zu einem Tunnel aus Licht und der Lancer trat in de Hyperraum ein. Samuel konnte die Zeitspanne, die er sich innerhalb der Singularität befand, nie richtig einschätzen, doch die Ankunft war jedesmal spektakulär. Die Lichtröhre faltete sich auf und man konnte mit ansehen, wie sich die Welt um einen herum langsam wieder aufbaute, ein unglaublicher Anblick.
Wieder ertönte die Stimme aus den Lautsprechern.
“Wir sind angekommen. Folgen sie uns bitte weiterhin, bis wir die Kolonie erreichen.”
In diesem Moment dröhnte der Annäherungsalarm durchs Schiff und nur wenige Augenblicke später, zerbarst einer der M50 in einer grellen Explosion. Trümmer trafen auf die Schilde des Lancers und ließen den Transporter beben. Die übrigen Schiffe gingen auf Abfangkurs zum Angreifer.
“Verdammt, das sind Schiffe der Vereinigung. Sehen sie zu das sie die Kolonie erreichen, wir werden sie aufhalten. Die neuen Koordinaten habe ich ihnen grade übermittelt. Nun sind sie auf sich allein gestellt.”
Samuel sah den drei Jägern hinterher, sie rasten auf die Gruppe der Angreifer zu. Es waren zwei Hornets und eine Cutlass, soweit er es erkennen konnte, es war aber nichts auszuschließen das es noch mehr waren. Ihm blieb nichts anderes übrig als die Flucht nach vorne anzutreten.
Samuel beschleunigte den Lancer auf Höchstgeschwindigkeit und steuerte auf die Position zu, die er grade erhalten hatte. Sein Ziel schien ein kleiner Mond zu sein, welcher einem der Gasriesen angehörte.
Da sich dieses System noch in seiner Entstehungsphase befand, gab es eine mehrere tausend Kilometer breite Scheibe aus Gas, Staub und Gestein, die ihm seinen Weg zum Ziel erschwerte. Samuel steuerte den Lancer direkt hinein, denn es würde einfach zu lange dauern, das Hindernis zu umfliegen.
Er war erst wenige Kilometer in die Scheibe eingedrungen, als der Annäherungsalarm erneut aufheulte.
Scheinbar hatte sich einer der Angreifer von seiner Gruppe abgelöst und war ihm gefolgt.
Samuel riss das Steuer zu sich und der Lancer schoss nach oben.
Er schaffte es, einen größeren Brocken des Gesteins, zwischen sich und den Angreifer zu bringen.
Die heranfliegenden Raketen explodierten auf dessen Oberfläche. Der Radar des Lancers zeigte keine anderen Schiffe in der näheren Umgebung. Vermutlich arbeiteten die Systeme des Lancers, aufgrund der Strahlung innerhalb der Scheibe, fehlerhaft.
Er lenkte das Schiff nach rechts und machte eine halbe Rolle, so konnte er einen Blick auf den Angreifer erhaschen. Es war eine der Hornets, welche ihm gefolgt war. Auf der silbernen Hülle des Schiffes prangte ein rotes Kreuz.
Samuel versuchte möglichst dicht an den großen Asteroiden vorbei zu fliegen, um seinem Verfolger die Zielerfassung so schwer wie möglich zu machen.
Solche Manöver hatte er während seines Dienstes beim Militär oft üben müssen, nur hatte er damals nicht so ein träges Schiff. Es war äußerst gefährlich, denn nur der kleinste Fehler würde sein Ende bedeuten. Der Pilot des Jägers hatte scheinbar auch seine Probleme und fiel hinter Samuel zurück.
Dieser witterte eine Chance und lies sein Schiff, an einem besonders großen Gesteinsklumpen, steil nach oben steigen und umflog diesen, um dem Angreifer in den Rücken zu fallen.
Wieder ertönte der Alarm und eine Rakete traf den Lancer an der linken Flosse.
Der gegnerische Pilot hatte Samuels Vorhaben durchschaut und ihn nur knapp verfehlt. Die wendige Hornet nahm sofort wieder die Verfolgung auf und jagte erneut hinter Samuel her.
Ein weiteres mal schallte der Alarmton durchs Cockpit und wollte einfach nicht verklingen.
Alles was Samuel versuchte, um die Rakete abzuschütteln, misslang. Das Piepen wurde greller und greller.
Im nächsten Moment schoss, wenige Meter über dem Cockpit des Lancers, eine schwarze Silhouette in Richtung Hornet. Es war eines der Schiffe die Ihn eskortiert hatten. Das Piepen erlosch und der Lautsprecher dröhnte los.
“Herr Delorean, ich hoffe bei Ihnen ist alles in Ordnung. Es sind keine weiteren Angreifer in der Nähe. Wir sollten jetzt freie Bahn haben.”
Samuel atmete tief durch. Das war das schönste, was er seid langem zu hören bekam.
“Ja hier ist alles in Ordnung, ich sollte Ihnen jedoch mitteilen, das ich nicht Delorean bin.
Mein Name ist Samuel Brown, mir wurde eine Disk übergeben welche ich zu diesem System bringen sollte. Der Mann, den sie erwarteten, starb während seiner Flucht von der Station.”
Es blieb lange ruhig, bevor der Pilot des M50 antwortete.
“Es betrübt uns das zu hören. Wir sind ihnen dankbar das sie diesen Auftrag ausgeführt haben, sie werden sich jedoch einer Befragung unterziehen müssen, wenn wir im Hauptquartier angekommen sind.”
Samuel nahm dies ohne ein weiteren Kommentar hin. Noch mehr Action konnte er heute echt nicht gebrauchen. Er folgte dem Jäger weiter bis zu Ihrem Ziel.
Kapitel 4
Der orangfarben schimmernde Gasgigant hatte während seiner Entstehung, eine gewaltige Schneise in die protoplanetare Scheibe des noch jungen Sterns gefressen. Die zwei Schiffe erreichten diesen Bereich und Samuel konnte ein solches Wunder der Natur zum ersten Mal mit eigenen Augen betrachten. Innerhalb der Atmosphäre des Planeten tobten mächtige Stürme und tausende Blitze zeichneten imposante Figuren auf die oberen Schichten der Gashülle. Immer wieder stürzten kleinere Asteroiden auf die Oberfläche und erzeugten Verwirbelungen innerhalb des Gases, was den Planeten in großen Bereichen mit farbigen Flecken verzierte. Die größeren Monde des Giganten konnte man, selbst auf diese Entfernung, mit bloßem Auge erkennen.
Sie kamen der Oberfläche immer näher, und die Gaskugel füllte bald den gesamten Sichtbereich des Cockpits. Die M50 schwenkte in die Umlaufbahn ein und Samuel folgte ihr.
Bald konnte er den kleinen Mond hinter dem Horizont auftauchen sehen, von dem er vermutete das dies ihr Ziel sein würde. Der junge Himmelskörper besaß noch immer einen aktiven Vulkanismus, und war in eine Hülle aus Schwefelgasen gebettet. Ein sehr unwirtlicher Ort, doch in seiner Entwicklung im Gegensatz zu seinen großen Brüdern, weit genug vorangeschritten, um eine Kolonie beherbergen zu können.
“Wir setzten nun zur Landung an” erklärte der Pilot des Jägers “Bleiben sie innerhalb der Einflugschneise und folgen sie mir. Willkommen auf Alamut, dem Zentrum unseres Ordens.”
Samuel konnte es einfach nicht glauben.
“Um welchen Orden handelt es sich?“, wollte er wissen.
“Das werden sie noch früh genug erfahren!” lautet die unbefriedigende Antwort.
Die zwei Schiffe drangen immer weiter in die gelbbraune Suppe des Mondes ein. Ohne die Instrumente des Lancers wäre Samuel faktisch blind gewesen. Er konnte aus den Daten herauslesen das sie sich einem Gebirge näherten und wenige Augenblicke später war der Schwefel spurlos verschwunden.
Sie befanden sich jetzt innerhalb eines Kraftfeldes, welches die gesamte Hochebene, einer mächtigen Gebirgskette, umschloss.
Zu Samuels Überraschung beherbergte das Plateau eine kleine Stadt.
Hauptsächlich bestand diese aus kuppelförmigen Gebäuden, die fast vollständig aus schwarzem Glas bestanden. Des weiteren gab es ein Thermalkraftwerk und einige kleinere Fabriken. Am auffälligsten war jedoch, der aus dem Zentrum herausragende weiße Turm. Wie ein glänzendes, im Boden steckendes Schwert, überstrahlte dieser die ansonsten dunkle Stadt.
Der Pilot der M50 drosselte seine Geschwindigkeit, bis sein Schiff zum stehen kam. Im Boden unter ihm öffnete sich eine Schleuse und der Interceptor sank in die Tiefe.
„Folgen sie mir bitte.” drang es aus den Lautsprechern des Lancers.
Samuel folgte ihm in die beleuchtete Röhre, welche gut 500 Meter in die Tiefe führte und in einem riesigen Hangarbereich endete. Dutzende Schiffe waren dort untergebracht, alle so schwarz wie die Jäger seiner Eskorte. Es herrschte ein reges Treiben am Boden und man konnte meinen es stünde ein Krieg bevor.
„Landen sie in Bucht 23. Sie werden dort bereits erwartet.” drang eine neue Stimme aus den Lautsprechern.
Samuel folgte der Anweisung, landete den Lancer und fuhr die Systeme herunter. Das Summen des Reaktors erlosch während Samuel das Schiff verließ.
Er wurde von einem großgewachsenem Mann empfangen, dessen Gesicht von einer unschönen Narbe gezeichnet war. Er trug eine graue Uniform, die Samuel so noch nie gesehen hatte. Es war jedoch offensichtlich das er einen hohen Rang bekleidete. Ein kleiner Wachtrupp begleitete den Mann.
Mit kräftiger Stimme sprach er Samuel an. „Sie sind also Samuel Brown?”
„Ja der bin ich.”
„Haben sie die Disk dabei?” drängte der Anführer.
„Ja hier” Samuel holte die Disk hervor und reichte sie seinem Gegenüber.
„Vielen Dank, Sie haben uns einen großen Dienst erwiesen.“
Er winkte seine Männer heran. „Nehmt ihn fest”
Die Wachmannschaft ging äußerst schroff zur Sache, warf Samuel auf den Boden und legte ihm Magnetfesseln an. Alle Versuche des Protests waren vergebens, also gab er auf und sie führten Ihn ab. Man brachte Ihn in einen verspiegelten Raum abseits des Hangars und schnallte Ihn auf einem Stuhl welcher mit den unterschiedlichsten Gerätschaften bestückt war. Es handelte sich vermutlich um ein Verhörzimmer. Ein grelles Licht strahlte von der Decke und blendete Ihn stark.
Er wartete eine Weile, bis eine Stimme mit ohrenbetäubender Lautstärke den Raum durchflutete.
„Wie heißen sie”
Samuel antwortete.
„Samuel Brown”
Stille…..
„Wer gab ihnen die Holodisk?“
Er antwortete wieder.
„Ein alter Mann welcher bei einer Verfolgungsjagt erschossen wurde, keine Ahnung wie er hieß. Ich gehe davon aus das es dieser Delorean sein muss von dem ihre Leute sprachen! Verdammt was soll das alles?”
Stille….
„Kennen sie den Inhalt der Disk?”
Samuel fühlte sich unbehaglich.
„Nein verdammt, woher sollte ich, ich hatte keine Zeit mir nen Filmchen oder was auch immer anzuschauen. Ich wurde gejagt, musste mich aus nem Hangar sprengen, wurde von nem Jäger durch ein Asteroidenfeld gejagt und bin dann von euch gefangengenommen worden.”
Er schrie den letzten Satz. „Also wann zum Teufel hätte ich dafür Zeit haben sollen?”
Stille….
„Wieso haben sie dem Geleitschutz nichts über Ihre wahre Identität verraten?”
Samuel platzte gleich der Kragen. Er schrie der Stimme entgegen.
„Spinnt ihr oder was? Damit ihr mich an Ort und Stelle pulverisiert hättet?”
Stille….
„Was wissen sie über unsere Gruppierung?”
Er konnte es nicht fassen.
„Nichts weiss ich, keine Ahnung wer Ihr seid oder was Ihr für Ziele verfolgt. Ich kannte euch bis heute nicht einmal.”
Stille…..
„Wir werden jetzt einen Hirnscan durchführen um ihre Aussagen zu überprüfen.Verhalten Sie sich ruhig.”
Anstelle der Stille, folgte nun der Schmerz.
Ein unerträglicher Druck, breitete sich in seinem Kopf aus. Ein schrilles Pfiepen marterte sein Gehör. Samuel wurde schwarz vor Augen und diverse Bilder seiner Vergangenheit drängten in sein Bewustsein, als das Auslesen der Erinnerung begann. Er war der Ohnmacht nahe.
Die Prozedur zog sich einige Minuten hin, bevor sie mit einem Schlag endete.
Samuel saß keuchend auf dem Stuhl, sein Herz schlug gefährlich schnell und der Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Er versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen und sich zu beruhigen.
Die Tür hinter Samuel zischte auf. Eine schwarzhaarige adrette Frau betrat den Raum, kam um den Stuhl herum und trat in sein Blickfeld. Sie trug ebenfalls eine Uniform. Diese hier war jedoch weiß und wirkte fast adelig.
„Wir konnten ihre Aussagen erfolgreich mit ihrer Erinnerung abgleichen. Wir sind uns sicher das sie die Wahrheit sagen.”
Samuel war erleichtert, wurde nun aber aufgrund des Erduldeten richtig sauer.
“Tickt Ihr noch ganz sauber? Behandelt Ihr eure Helfer immer so? Ich hätte die Dreckdisk auch einfach liegen lassen können. Dann wärt ihr jetzt wohl ordentlich am Arsch!”
Er rüttelte an seinen Fesseln.
„Macht mich endlich los ihr verdammten Spinner. Dann verpisse ich mich nämlich hier!”
Die Frau blieb unberührt und sprach ruhig weiter.
„So einfach ist das nicht Herr Brown, sie werden eine Weile hier bleiben müssen. Sie wären zurzeit eine zu große Gefahr für unseren Orden.”
Samuel konnte diese Heimlichtuerei nicht mehr ertragen.
„Was soll das denn bitte für ein Orden sein? Könnte mir das endlich jemand erklären?”
Die Frau lächelte ihn an.
„Das erfahren sie noch früh genug. Wenn wir der Meinung sind das sie uns wieder verlassen können, erhalten sie ein Schiff und eine angemessene Entlohnung ihrer Dienste. Bitte folgen sie mir!”
Sie betätigte einen Schalter und die Fesseln des Stuhls lösten sich.
Samuel stand auf und folgte ihren Anweisungen. Es war ihm eigentlich auch egal, denn irgendwo in der Galaxis, in irgendeinem Loch festzustecken, damit kannte er sich aus.
Sie brachte Ihn auf ein Zimmer. Der Weg dorthin bestand hauptsächlich aus weißen Fluren, an deren Wänden, Zeichen und Worte geschrieben waren deren Bedeutung Samuel nicht kannte und welche er niemals zuvor gesehen hatte.
Dieses Mal war es ein sehr komfortabel ausgestatteter freundlicher Raum, mit Bad, Küche, Bett und allem was man sonst noch brauchte.
“Fühlen Sie sich hier wie zu Hause, doch verlassen sie diesen Raum vorerst nicht. Man wird sich bei Ihnen melden.”
Sie drehte sich um und verließ das Zimmer. Die Tür schloss sich und eine Verriegelung wurde aktiviert.
Samuel war nicht wohl dabei, hier eingesperrt zu sein, doch er wollte das Beste daraus machen.
Er nutzte die Zeit und schaute sich ein wenig in dem Zimmer um. Es gab reichlich zu essen in der Küche und er genehmigte sich einen Happen.
Er glaubte nicht, das man ihn vergiften wollte, das hätten sie auch einfacher haben können.
Auch hier waren die Wände voll mit diesen Malereien. Nur ergaben sie einfach keinen Sinn.
Samuel entdeckte ein paar Bücher im Nachttisch und blätterte zwei davon durch. Eines enthielt eine Geschichte von irgendeinem Cal Mason, ein normaler Roman. Das andere war etwas, das Samuel am ehesten an eine Bibel erinnerte, nur das auch hier diese seltsame Schrift genutzt wurde.
Viel mehr gab es nicht zu entdecken, also entschloss er sich eine Dusche zu nehmen und daraufhin das sehr bequeme Bett näher zu begutachten. Er war so erschöpft, das es nicht lange dauerte, bis er seinen wohl verdienten Schlaf bekam.
Ein Summen riss ihn einige Stunden später aus seinen Träumen. Die Tür glitt auf und ein graubärtiger alter Mann betrat den Raum. Auch dieser trug diese weiße Uniform wie die Frau von gestern.
Es sah mehr aus wie ein Mantel oder ein Umhang mit vielen Verzierungen auf der Oberfläche.
„Guten Morgen Herr Brown. Ich heiße sie bei uns willkommen. Sie haben uns einen unschätzbaren Dienst erwiesen und ich entschuldige mich für die Behandlung die sie hier erfahren haben.”
Der Mann räusperte sich.
“Mein Name ist Frederik Kordan”
Samuel saß etwas ratlos auf der Bettkante und schaute den Mann fragend an.
„Ich möchte ihnen ein Angebot machen. Ein lohnendes, möchte ich hinzufügen. Könnten Sie sich vorstellen für unsere Organisation zu arbeiten? Die Begutachtung Ihrer Erinnerungen hat ergeben das sie überaus qualifiziert wären.”
„Und was wäre das für eine Tätigkeit?” wollte Samuel wissen.
„Nun ja, wir nennen Ihnen einen Namen und sie finden und liquidieren die entsprechende Person.”
Der Alte schaute ihn erwartungsvoll an.
Samuel war angewidert.
„Kopfgeldjäger also? Verstehe ich das richtig? Was für ein Orden seid ihr eigentlich?”
„Es ist eher die Arbeit eines Attentäters! Wir nennen uns, Loge der freien Welt, unser Orden existiert schon seid Jahrhunderten und wir haben uns der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verschrieben.
Wir wachen über die Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaft und greifen ein, wenn es nötig ist.
Die Männer welche sie angriffen und die Mr Delorean erschossen, gehörten einer Organisation an, welche sich nur die Vereinigung nennt. Wir konnten Ihren Stützpunkt ausfindig machen und genügend Informationen sammeln um einen Angriff zu riskieren. Es war zu riskant, diese Daten über Intercomm zu senden. Daher sollte Delorean sie uns persönlich übergeben. Seine Leibwächter waren jedoch eingeschleuste Agenten und töteten Ihn schließlich. Dann kamen sie ins Spiel.”
Samuel musste unbedingt hier raus, in seinen Augen hatte er es hier mit üblen Spinnern zu tun.
Jedoch verwette er seine rechte Hand, dass wenn er ablehnte, er hier nicht lebend rauskommen werde.
„Ich muss sagen, das klingt verlockend. Ich denke das Angebot kann ich akzeptieren.”
Der alte Mann machte eine Handbewegung und wieder stürmten Wachen heran und drückten Samuel auf den Boden. Der Alte zog eine Injektionspistole hervor und stach diese in seinen Hals. Der Mann trat zurück und die Wachen ließen Samuel wieder los.
„Dies ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich habe Ihnen Nanobots injiziert welche sie daran hindern werden, sich uns in Zukunft von uns abzuwenden. Sie werden in den nächsten Wochen ein spezielles Training absolvieren um auf Ihre Aufgabe vorbereitet zu sein. Danach können sie uns verlassen. Wir werden Ihnen ein M50 und genug Credits überlassen, um unbesorgt leben zu können. Sie können tun und lassen was sie wollen, nur bedenken sie, jetzt gehören sie uns.”
Der Mann verließ den Raum und die Wachmänner folgten. Samuel war wieder allein. Er konnte nicht glauben, dass das alles ihm passierte und er schmiedete schon erste Pläne, wie er diese Nanobots wieder loswerden könnte.
Die Tage vergingen wie im Fluge und das Training war hart, doch Samuel boxte sich durch. Er lernte unglaublich viel in dieser Zeit. Irgendwie fühlte er sich wie etwas besonderes und das fing an, ihm zu gefallen. Am Ende der Ausbildung bekam er sein Schiff zur Verfügung gestellt, sowie einen Kreditrahmen, von dem er früher nur hatte träumen können. Vor seiner Abreise kam Frederik Kordan noch einmal zu ihm.
“Herr Brown, wir brauchen noch einen Namen unter dem wir sie in unserm System führen sollen. Haben Sie da einen besonderen Wunsch?”
Samuel überlegte kurz und erinnerte sich an den Beginn dieser Reise. Es erschien ihm passend.
“Monkey, nennen sie mich Monkey!”