OneEyed Monkey Episode 2 – Die Zerstörung der BlueSky –

Kapitel 1

18. Dezember 2941

Cassandras Taverne, eine kleine Spelunke in den Randzonen der größten Stadt auf Ellis IV. Treffpunkt allerhand zwielichter Gestallten. Obwohl der Landen erst seid einigen Tage geöffnet hatte, war er doch immer gut besucht. In der Nähe befand sich ein kleiner Raumhafen, welcher von der örtlichen Sicherheit nicht weiter bedacht wurde. Ein Mekka für illegale Geschäfte aller Art. Hier konnte man so gut wie alles finden was das Herz begehrt, ohne sich großartig um das Gesetz sorgen zu müssen.
Der Winter hatte den gesamten Norden von Ellis IV in festem Griff und ein Schneesturm versengte die Stadt seit zwei Tagen in tiefer Dunkelheit. Die Neonreklame der Taverne schimmerte bedrohlich durch die Wand aus Eiskristallen, welche wild durch die Straßen wehten.
Ein groß gewachsener Mann mit dunkler Haut verlies die Taverne und trat in die stürmische Kälte.
Seine Haare waren zum Zopf zusammengeschnürrt und seinen ledernen Mantel fest geschlossen, um sich wenigstens etwas vor der eisigen Kälte zu schützen. Ein Auge starrte in die stürmische Finsterniss, das andere war mit einer von Narben umgebenen Augenklappe verschlossen.

Samuel Brown, oder wie ihn die meisten nannten, OneEyed Monkey.
Am liebsten war ihm aber einfach nur Monkey. Er zog seine Kapuze tief ins Gesicht und ging die beleuchteten Straßen hinunter, in Richtung des Raumhafens. Monkey hatte sich grade eben, mal wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er hatte einem armen Typen, den er nichteinmal kannte, versprochen sich um ein kleines Ärgernis zu kümmern. Nicht das der Mann darum gebeten hatte, doch wie so oft lies er mal wieder den Übermenschen raushängen. Das kleine Ärgerniss hatte den Namen Judith Winters, was soviel bedeutete wie, fast unmöglich.
Monkey versuchte sich eine Zigarette anzustecken doch die Kälte und der Wind machten ihm dabei schwer zu schaffen. Nach zwei bis drei Versuchen gelang es ihm und er zog den heißen Rauch in seine Lungen und atmete ihn langsam wieder aus. Es enspannte Ihn ein wenig und er vertiefte sich wieder in seine Gedanken.

Schon während seines Gesprächs in der Taverne, war sein Plan klar. Die nette Dame, welcher der Typ Geld schuldete würde mit absoluter Sicherheit den heutigen Abend auf dem Luxuspartyschiff BlueSky verbringen. Was läge also näher, als diesen Partydom der Superlative, mitsammt den geldgeilen Kreditheien und den machtbesessenen Polithuren, gleich ganz in die Luft zu jagen.
Keine leichte Aufgabe. Er war sicherlich nicht schlecht indem was er machte, doch das hier war ne ordentliche Hausnummer. Er brauchte Hilfe und er kannte einige Leute, die ihm noch etwas schuldig waren. Die meisten machten dubiose Geschäfte, oft illegaler Natur, doch wer könnte ihm bei dieser Sache am besten helfen? Irgendwie musste er unbemerkt auf die BlueSky gelangen. Eines der am besten bewachten Schiffe im Orbit.
Natürlich könnte Monkey auch einfach verschwinden und den armem Kerl seinem Schiksal überlassen, aber das war nicht seine Art. Es hatte schon etwas verlockendes diesem Kerl zu helfen und es würde höchst befriedigend sein, das Schiff am Boden zerschellen zu sehen.

Monkey erreichte den Raumhafen und in den hinteren Reihen konnte er sein Schiff schon schemenhaft durch das Schneegestöber erkennen, eigetaucht in den grellen Schein der Flutlichter.
Jetzt fiel ihm ein zu wem er gehen musste. Marcus Bellani, dem kleinwüchsigen, bärtigen Schwarzmarkthändler, den er schon so viele Jahre kannte. Er vertraute Ihm. Zumindest mehr als den meisten anderen. Ausserdem wusste Markus fast alles, was auf dieser dreckigen Kugel, welche sich doch tatsächlich Planet nennt, vor sich geht.

Er erreichte sein Schiff, ein Origin M50. Ein schönes Schiff, welches ihm schon viel zu oft das Leben gerettet hatte. Er mochte sein Baby und hat viel investiert um für alle Eventuallitäten gewappnet zu sein. Doch vorallem war es klein und schnell, genau das was er in seinem Gewerbe benötigte.
Er trat seine Zigarette aus und kletterte in das Cockpit, selbst Ledersitze hat er sich einbauen lassen. Flieg mit Stil, war ja auch der Werbeslogan von Origin.
Nachdem sich das Cockpit geschlossen hatte, startete Monkey sie Maschinen. Der Fusionsantrieb des Schiffes nahm seine Arbeit auf und die Anzeigen vor Monekys Augen begannen aufzuleuchten. Er überflog die Schiffsdaten und kontrolliert alle Einstellungen ehe er das Schiff startet und mit vollem Schub in der weissen Suppe verschwand, welche über der Stadt lag.

Kapitel 2

Bellanis Unterschlupf lag weit außerhalb des Stadtzentrums, versteckt in einem alten Bergwerk.
Monkey lenkte sein Schiff direkt zu dem kleinen Landeplatz in der Nähe des Eingangs.
Es war egal ob Ihn jemand dabei beobachtete, Markus hat massig Credits angehäuft und jeder hat seinen Preis. Genauer gesagt, er hatte sich schonmal vorab bei der Justiz freigekauft. Alle auf diesem Planeten, kannten diesen Ort.
Er landet sein Schiff und macht sich auf den Weg seinen Freund zu treffen. Diesen Mann, würde Monkey wohl am ehesten so nennen.

In den Außenbereichen der Stadt wütete der Sturm noch heftiger und man konnte kaum die Hand vor Augen erkennen. Monkey erreichte das große Stahltor des Bergwerks und zwei Wachen kamen auf ihn zu. Sie hatten Ihn schon erkannt.
“OneEyed Monkey, was führt dich zu uns? Willst wohl zu Bellani? Der sitzt unten in seinem Büro, komm rein!”
Die jungen Männer waren bis an die Zähne bewaffnet und OneEyed wusste das ihn weitere Wachen beobachten und bereit waren ihn jederzeit auszuschalten. Monkey war unbewaffnet, denn hier brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Er war hier ein gern gesehener Gast.
“Tarek und Legard, schön euch mal wieder zu sehen. Bin leider in Eile und hab keine Zeit für nen Plausch. Beim nächsten Mal wieder.”
Die zwei geleiten OneEyed durch einen kleinen Nebeneingang ins Innere des Unterschlupfs. Legard zeigt den Tunnel hinunter.
“Dann beeil dich mal lieber, du kennst den Weg”

Das alte Bergwerk wurde kaum umgebaut, seid Markus sich hier einquatiert hatte. Es war ein dreckiges dunkles Loch, überall Kabel an den Wänden und sogar die Magnetschinen an der Decke wurden nicht entfernt. Warum auch, als Transportsystem für schweres Gerät, sicherlich äußerst praktisch.
Kleine Leuchtpfeiler gaben ein schumriges Licht ab und Kamaras beobachteten jeden Besucher auf Schritt und Tritt. Sonst gab es allerdings nicht viel zu sehen.
Monkey erreichte das Ende des Tunnels und kaum stand er vor dem großen Tor, öffneten sich diverse Klappen, hinter jeder eine todbringende Waffe. Eine tödlicher als die andere. Selbstschussanlagen.
Sie waren Markus liebstes Spielzeug. Er baute sein Arsenal beständig aus und freute sich wie ein kleines Kind, wenn er was neues in seine Griffel bekam. Wie wenn man vom Teufel spricht, tauchte auch schon ein Hologramm von Bellani vor ihm auf.
“Hey wenn haben wir den hier?”
“Monkey welch Freude dich zu sehen! Ich hoffe du bringst mir keinen Ärger mein Freund. Komm rein”
Das grinsende Hologram verschwand und das Tor fuhr langsam nach oben.

Monkey trat ein und stand in einer riesigen Höhle. Vollgestopft mit allem was man gewinnbringend verkaufen kann, legal oder illegal. Vom kleinen Servicebot bis hin zum schweren Kampfpanzer war hier alles vertreten. Gut ein Dutzend Männer und Frauen huschten geschäftigt hin und her.
Einige kümmertenn sich um Kauf und Verkauf der Waren, andere wachten über das wertvolle Gut. Immer bereit für einen Kampf!
“Monkey was führt dich zu mir?”
Markus wackelte mit seinen kurzen Beinen auf ihn zu. Er sah irgendwie aus wie ein Zwerg mit viel zu großem Kopf. Ein komischer Typ, aber man sollte Ihn nicht unterschätzen.
“Hey Markus, alter Gnom. Ich brauche deine Hilfe. Aber lass uns in deinem Büro darüber sprechen”

Auf dem Weg zu Markus Büro durfte sich Monkey wiedermal die irrsten Geschichten auftischen lassen. Mit großer Sicherheit, stimmte davon nicht einmal die Hälfte.
Die Höhle war gigantisch, so das die zwei, ganze fünfzehn Minuten brauchten um das Zentrum zu erreichen. Sie betraten den Wohncontainer und Bellani schloss die Tür hinter sich.
“Machs doch nicht so spannend, was ist los?”
Monkey lies sich auf dem Sofa in der Mitte des Raumes nieder.
“Nunja ich hab was vor was dich sicherlich nicht begeistern wird, ich bitte dich trozdem, mir dabei zu helfen”
Markus reichte Monkey einen Drink und beugte sich nach vorne, griff das Glas und schaute Markus ins Gesicht.
“Ich will das BlueSky vom Himmel holen”
Das ist zuviel für den kleinen Mann, er zieht das Glas zurück und trank es selbst, mit einem Schluck.
Er atmete tief ein und brüllte ihn an.
“Hast du sie noch alle, spinnst du jetzt völlig? In welcher Strahlenwolke bist du denn jetzt wieder hängen geblieben?”
OneEyed zuckte mit den Schultern.
“Das ist mein ernst Markus, ich hab da jemandem was versprochen. Du kennst mich. Wenn ich was………”
Bellani unterbrach Ihn abrupt.
“Ohne mich Junge. Bade den Mist alleine aus!”
Monkey schaute seinen Gegenüber finster an.
“Komm schon. Diese Brut auf dem Schiff hat es doch nicht anders verdient. Diese Leute stürzen die Menschen ins Elend und versklaven die Menschen mit Ihrem Geld.”
“Ich muss das einfach machen, kannst du das nicht verstehen?”
Bellani lachte laut.
“Sterben wirst du, sonst nichts”
OneEyed winkte ab.
“Genau deshalb bin ich ja hier, helf mir dabei diesen Schweinen eine Lektion zu erteilen.

Markus Bellani kochte vor Wut. Man sah es ihm, am rythmischen Zucken seiner Gesichtsmuskeln, ohne weiteres an.
“Was glaubst du wer du bist? Der Henker Gottes?”
“Ich sollte dir auf der Stelle eine Kugel in den Schädel jagen, nur weil du mich mit so nem Schwachsin belästigst!”
Er beschimpfte Monkey weiter und fuchtelte dabei mit seinen ****en kurzen Armen wild durch die Luft.
Es dauerte eine Weile, bis sich der Zwerg langsam wieder beruhigte.
Monkey wartete ab bis er sich ausgepowert hatte.
“Wer hat deiner Schwester damals geholfen? Wer hat sich auf dein Bitten hin in die Höhle des Löwen gestürzt? Na wer war das?”
“Ich hab sie um Sie aus den Fängen dieser Sekte befreit! Du schuldest mir einiges mein Freund!”
Markus Bellani sank in seinen Sessel am Schreibtisch.
“Du hast damals niemanden am Leben gelassen. Diesmal willst du sogar hunderte Menschen auf einmal in den Tod schicken. Das ist weit mehr als du verlangen kannst.
Monkey sah Markus tief in die Augen.
“Du sollst nur mein Leben retten. So wie ich damals das Leben deiner Schwester.”
Der kleine Mann wirkte bestürzt und zögerte einen Moment.
“Ok komm…… ich zeig dir was.”
Sie standen auf und verliesen das Büro wieder und bewegten sich nun in den Ostbereich des Schwarzmarktes.

Kapitel 3

Bellani führte Ihn zu einem weiterem Container. Dieser wurde durch ein Kraftfeld geschützt. Sie bleiben ungefähr zehn Meter davor stehen.
“Stopp! Bleib genau da stehen, wenn du nicht als Grillgut enden möchtest.”
Markus deutete auf den Boden.
Eingelassen im felsigen Untergrund konnte Monkey tausende kleiner Röhrchen erkennen. Wieder so ein fieses Spielzeug seines Freundes.
“Mikro Plasmabrenner, bei Berührung, schmeisst du den Grill an, hehe”
Er holte einen kleinen Touchpad heraus, tippte eine paar Zahlen ein und marschierte weiter.
Monkey folgte ihm, während das Kraftfeld erlosch.

Im inneren des Containers traute er seinen Augen nicht. In der Mitte des Raumes stand, in einer Vitrine verschlossen, etwas von dem er bislang nur gehört hatte und nicht wirklich an seine Existens glaubte. Bis jetzt.
“Wie hast du das bekommen? Besser woher, oder von wem? Altes Schlitzohr das hätte ich nichtmal dir zugetraut.”
Angesichts des Wertes dieses Objektes, sind die Sicherheitsmaßnahmen welche Bellani ergriffen hatte, mehr als lächerlich. Aber über solche Kleinigkeiten machte sich ein Markus Bellani keine Gedanken, bislang war noch niemand hier eingedrungen und mit Sicherheit weiss auch niemand von diesem Prunkstück.
In der Vitrine war eigentlich nichts zu sehen, doch ab und zu schimmerte etwas im Inneren, ähnlich einer Luftspiegelung. Wenn man lang genug hinschaute konnte man die Umrisse eines Mantels erkennen.
Bellani trat an Monkey heran.
“Ein Tarnmantel, soweit ich weiss, einer von zwei Prototypen. Hab ich eingetauscht. Der Typ brauchte ne neue Constellation, keine Ahnung wo er den her hatte. Leider funktioniert er nicht wie erhofft.”
“Ist also noch nicht ganz ausgereift.”
Markus ging zu einem Safe, welcher in der hinteren Ecke des Containers stand und öffnete ihn.
“Was ich dir aber geben kann, ist dieses hier.”
Er drehte sich um und in der Hand hielt er einen kleinen Behälter, sowie einen ringförmigen Gegenstand.
“Das sind Nanobods. Keine normalen, wie du sie kennst. Diese hier fressen sich durch die Außenhaut eines Schiffes. Sie finden selbständig einen Zugang zum Sicherheitssystem und verstecken jeden der diesen Sender bei sich trägt.
Niemand wird es bemerken, alles läuft normal weiter, nur kein System dieser Galaxis wird dich ausfindig machen können.”

Er wendet sich wieder dem Safe zu und holte einen weiteren Gegenstand heraus, drehte sich um und drückte Monkey einen kleinen Würfel in die Hand.
“Und dieses unscheinbare Teil, schmilzt sich, nachdem du es aktiviert hast, durch jedes uns bekannte Material und detoniert im Inneren. An einem Reaktor angebracht hast du genügend Zeit zu verschwinden bevor es kracht. Kraftfelder und Panzerung verlieren jegliche Wirkung.”
Er grinste Monkey an.
“Gab es zum Mantel dazu”
Bellani fing lauthals an zu lachen.
“Jetzt musst du nur noch an das Schiff rankommen, ohne das dich jemand bemerkt, um die Nanobots einsetzen zu können. Da musst du dir aber selbst was einfallen lassen!”
“So wie ich dich kenne, dürfte dir das ja nicht sonderlich schwer fallen.”
Fasziniert nahm Monkey die drei Geschenke seines Freundes entgegen! Sie waren perfekt für sein Vorhaben geeignet. Klein und leicht mitzuführen.
“Danke Markus, das wird mir eine große Hilfe sein. Ich wusste doch, das du mich nicht hängen lässt.”
“Da wäre noch etwas….. weisst du ob Judith Winters heut Abend auf der BlueSky anwesend sein wird?”
Markus runzelt die Stirn.
“Sag bloß es geht nur um sie? Diese kleine Hure…… sie hat mich letztes Jahr fast 3 Millionen Credits gekostet…… Hättest du auch gleich sagen können, dann wären wir schneller hier gelandet.”
Der Zwerg hatte nun sichtlich bessere Laune.
“Ja sehr wahrscheinlich wird sie da sein, ich höre mich mal um und melde mich dann später nochmal bei dir. So langsam, gefällt mir dein Plan immer besser.”

Die zwei Männer verliesen den Container. Sobald sie aus dem Sicherheitsbereich heraus traten, baute sich das Kraftfeld summend wieder auf.
“Monkey geh schonmal zum Ausgang, ich komme gleich nach”
Bellani wendet sich ab und verschwand zwischen den Regalreihen.
OneEyed schaute ihm kurz hinterher und bewegte sich dann in Richtung des großen Tores.
Monkey fiel ein Stein vom Herz. Mit einer solchen Großzügigkeit hatte er nicht gerechnet.
Mit den Dingen die er von Markus erhalten hatte, konnte seinen Plan gelingen. Er brauchte nur noch eine Ablenkung für die Wachschiffe.
Während er überlegt wie er es anstellen könnte, schaute er sich, auf seinem Weg zum Ausgang, ein wenig in der Höhle um. Die Decke hing in gut 30 Meter Höhe. Es gab zwölf riesige Flutlichtstrahler, welche den Unterschlupf taghell erleuchteten. Monkey hatte nie versucht sie zu zählen, aber es gab hunderte Regalreihen. Jede gut 15 Meter hoch. Über ein Schienensystem, erreichten mehrere Kräne, jeden Winkel des Lagers.
Im hinteren Teil des Schwarzmarktes, standen auf einer Plattform aufgereiht, einige kleinere Schiffe, sogar die Militärversion einer Hornet und auf der gegenüberliegenden Seite, eine Gruppe von gepanzerten Fahrzeugen für Bodenkämpfe. Sogar einige Kampfandroiden hatte Bellani auf Lager. Es war ein überwältigender Anblick.
Monkey erreicht den Ausgang der Höhle und wartet dort auf Markus.

Einige Minuten später tauchte der Zwerg zwischen den Regalen auf und wackelte auf Ihn zu, hinter ihm her huschte ein kleiner, spinnenartiger Roboter.
Monkey kannte das kleine Technikwunder bereits. Markus betrachtete es, als eine Art Haustier.
Die kleine Maschine kletterte an seinem Besitzer hoch und klammerte sich an dessen Schulter fest.
“Monkey, ich möchte das du ihn mitnimmst. Er wird dir eine große Hilfe sein bei deinem Vorhaben.”
“Ich habe ihn so programmiert das er deinen Anweisungen folgt. Mir hat er schon in manch brenzliger Situation, das Leben gerettet.”
Der Robot piepste und dudelte irgendwas vor sich hin, als Bellani das Steuergerät an Monkey weiter gab und sprang von seinem Besitzer ab und blieb neben seinem neuen Besitzer stehen.
“Pass bloß auf ihn auf, ich möchte ihn heil wiederhaben.”
Monkey war überwältig. Lies es sich aber nicht weiter anmerken.
“Keine Sorge ich werde auf ihn aufpassen. Vielen Dank für deine Hilfe.
Jetzt hasst du einen bei mir gut, wir werden uns bald wiedersehen.”
OneEyed trat in den Tunnel und machte sich auf den Weg zu seinem Schiff. Der kleine Robot hastet piepsend hinterher.
“Monkey fast hätte ichs vergessen…… Faith ist vor ein paar Tagen auf dem Planeten angekommen”
Bevor Monkey antworten konnte, hatte sich das Tor bereits wieder geschlossen.

Kapitel 4

Monkey hatte Faith Hollow, vor ungefähr 4 Jahren kennengelernt. Sie war damals der erste Offizier eines der berüchtigsten Piratenschiffe dieser Galaxie. Der Northstorm. Vor etwa einem halben Jahr übernahm sie das Commando, als Ihr Captain bei einem Raubzug in den inneren Systemen ums Leben kam.
Als er sie das erste Mal traf, war es ein Job wie jeder andere.
Sei heuerte ihn an, einen etwas zu forschen Agenten der Inneren Sicherheit auszuschalten. Er war nahe dran, ihren geheimen Stützpunkt im Krell System ausfindig zu machen.
Sie trafen sich im Moonshine. Einem kleinen Club auf Terra. Monkey war überrascht eine so zierliche junge Frau anzutreffen. Schwarzes kurzes Haar, helle Haut, Arme komplett tättowiert.
Sie war wirklich eine Schönheit, aber ihr Blick lies dir das Blut in den Adern gefrieren. Ihr Captain bot eine Menge Credits für diesen Auftrag. Also nahm Monkey an.
Er erledigte den Auftrag mit Bravour und machte sich mehr und mehr einen Namen.
Ein Jahr später, berichtete einer seiner Informanten das Faith gefangen genommen wurde und auf dem Weg ins Kellogsystem sei, um Ihre Strafe auf der QuarterDeck PrisonWorld abzusitzen. Er konnte nicht anders als sie da rauszuholen. Es gelang ihm, aber er wurde dabei schwer verlezt und verlor sein linkes Auge. Seid dem trägt er den Namen OneEyed.
Später waren sie einige Zeit ein Paar. Aber es hielt nicht lange. Zu aufbrausend und selbstverliebt waren sie beide. Aber auch Faith schuldete ihm noch einen Gefallen.

Monkey erreichte sein Schiff und kletterte ins Cockpit. Er aktiviert die Maschinen und über Com kontaktierte er Faith. Während er startete erschien ihr Gesicht auf dem kleinen Bildschirm. Sie war so schön anzusehen wie eh und je, doch sah sie wütend aus.
“Sag mal hast du sie noch alle mich…………….”
Er unterbrach sie abruppt.
“Wir müssen uns treffen, komm zum Raumhafen im Südviertel von Felgast.”
Er beendete das Gespräch bevor sie noch irgend etwas sagen konnte. Monkey wusste genau, das Ihre Neugierde sie zum Treffpunkt treiben wird.
Er liebte diese Frau und er konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.

Wärend des Fluges nach Felgast lud er die Daten des BlueSky auf seinen Bordcomputer und studierte die Schwachpunkte des Schiffes. Er suchte nach Möglichkeiten unbemerkt hinein zu gelangen und plante den schnellsten Weg zum Reaktorraum. Sein neuer Begleiter schaute ihm dabei über die Schulter.
Die Spinne hatte sich auf der rechten Sitzlehne geklammert und piepste ab und an wirres Zeug.
Monkey fand wonach er suchte. Das Schiff hatte einen toten Winkel.
Im hinteren Bereich nahe der Antriebe, konnte man außerhalb des Sichtberreiches, das Schiff erreichen. Mit heruntergefahrenen Systemen, sollten ihn die Scannern des BluSky nicht aufspüren können.
Sein M50 besaß eine Apparatur, welche es ihm ermöglichte, sich an die Außenhaut eines Schiffes zu klemmen.
Ganz in der Nähe der Antriebe befand sich ein Kühlauslass des kimatischen Systems. In bestimmten Intervallen, sollte er passierbar sein, um durch eine Wartungsluke ins Innere zu kommen.
Monkey musste nur noch Faith überzeugen.

Das M50 befand sich über dem Meer. In alle Richtungen gab es nichts zu sehen. Nur blaues Nass, welches sich bis zum Horizont erstreckte.
Nur in südlicher Richtung, schien ein einzelner Hügel aus dem Wasser zu ragen. Je näher Monkey dem Objekt kam, desto mehr Details wurden erkennbar.
Eine künstliche Insel, mitten im Meer. Eine gewaltige Stadt, aufgebaut wie eine Pyramide. Große Röhren aus Stahl und Glas, mit fast 100 Metern Durchmesser, verbanden die einzelnen Zonen miteinander.
Die Bewohner konnten darin, mit magnetischen Gondeln, jeden beliebigen Ort der Stadt erreichen.
Ein vollautomatisches System. Fahrzeuge gab es hier nicht.
Die Wohnblocks hingen auf mehreren Etagen frei in der Luft und auf jeder Ebene befand sich eine zentrale Plattform von einem Kilometer Durchmesser. Dort befanden sich alle Geschäfte, Banken, Büros und was man sonst so alles in einer Stadt benötigt. An den Kanten der Pyramide befand sich jeweils ein Raumhafen, von dem aus man die Stadt betreten oder verlassen konnte.
Eine andere Möglichkeit gab es nicht.

Monkey erreicht den Raumhafen in Felgast und setzt zur Landung an.
Die Stadt lag auf der Südhalbkugel des Planeten. Das Termometer zeigte 20 Grad.
Monkey fiel es immer schwer, sich an den großen Temperaturunterschied zu gewöhnen. Er fühlte sich leicht benommen, als er sein Schiff verlies und sich auf die Suche nach Faith begab.
Monkey begab sich zum Wartebereich des Raumhafens und schaute sich dort um. Er hatte nicht vor die Stadt heute zu betreten, denn die Zeit drängte. Es war schon später Nachmittag und er wollte sein Vorhaben, noch heute Nacht beenden.
Als er Faith nirgendwo entdecken konnte, setzte er sich auf eine Bank von welcher er den Landebereich im Auge behalten konnte und hoffte darauf, das Faith bald ankommen würde.

Monkey versank in Gedanken. Er war sich unsicher, ob Faith ihm wirklich helfen würde.
Er hatte sie schon eine Weile nicht mehr getroffen und ihre Reaktion auf seinen Anruf, machte ihm auch keine großen Hoffnungen.
“Du bist tod! Du Idiot”
OneEyed spürte einen metallischen Gegenstand an seinem Hinterkopf. Eindeutig eine Waffe, was sollte es auch sonst sein. Die Stimme war ihm sehr wohl bekannt. Doch er verfluchte seine Unachtsamkeit.
“Hallo Faith”
Die Frau steckte ihre Waffe weg und gab Monkey einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf.
“Du lernst es nie oder? Immer wieder das gleiche und du bist unfähig dich zu ändern.”
“Es ist echt ein Wunder das du noch am leben bist.”
Faith setzte sich neben Ihn und starrte auf den Landeplatz.
Monkey blickte zu ihr herüber. Irgendwie wirkte sie unglücklich. Nicht so taff wie er sie kannte.
“Was ist los? Du schaust so……”
Sie wirbelte den Kopf herum und schaute ihn böse an.
“Warum hast du mich kontaktiert?”
“Du weisst doch, das ich in der halben Galaxis gesucht werde!”
Faith wendete sich wieder der Landezone zu und sagt nichts weiter.
Monkey lies von seinem begonnen Satz ab und entschied sich ihr direkt sein Anliegen mitzuteilen.
“Na gut, reden wir nicht um den heißen Brei herum. Genau aus diesem Grund hab ich dich angerufen.”
“ich brauche dich als Ablenkung für einen neuen Auftrag.”
“Ich muss auf das BlueSky gelangen und brauche jemanden, der die Wachschiffe weglockt.”

Monkey behielt das eigentliche Ausmaß seines Vorhabens lieber für sich.
Faith zeigt keine Regung, es schien ihr irgendwie egal zu sein.
Monkey war irritiert. So kannte er Faith nicht.
Sie senkte den Kopf.
“Ok ich helfe dir dabei, aber lass uns hier verschwinden.”
Völlig überrumpelt von ihrem seltsamen Verhalten, willigte er ein. Sie gingen zurück zu ihren Schiffen und Monkey überkam ein ungutes Gefühl. Irgend etwas musste ihr passiert sein.
Während sie den Landeplatz überquerten, versuchte er etwas aus ihr heraus zu bekommen. Doch sie lies sich auf kein Gespräch ein.
Wieder in der Luft versuchte er ein weiteres Mal, eine Com Verbindung zu öffnen, aber auch dieser Versuch mit ihr zu reden, scheiterte.
Monkey entschied sich abzuwarten und auf eine Reaktion von ihrer Seite zu warten.

Kapitel 5

Es war bereits dunkel, als sie die Stadt erreichten. Der Schneesturm wütete noch immer.
Faith hatte sich nicht mehr gemeldet. Ihre Hornet schwebte neben ihm und er konnte sie durch das Fenster des Cockpits beobachten. Monkey erinnerte sich an die vielen Dinge, welche er mit ihr erlebt hatte und es freut ihn, sie wieder in seiner Nähe zu wissen. Auch wenn ihm sein Bauchgefühl etwas anderes deutete. Ein Pipton riss ihn aus seinen Gedanken.
Faith kontaktiert ihn und er öffnet die Verbindung.
“So wie gehen wir vor? Was ist dein Plan?”
Sie war bereit, das konnte OneEyed erkennen, aber sie sah immernoch so……..
“Komm schon, lass uns anfangen, mir kribbelts schon in den Fingern. Lass uns etwas Staub aufwirbeln”
Monkey war sich sicher, das Faith ihm etwas vorspielte, aber es war keine Zeit mehr. Jetzt oder nie.
Er musste später herausfinden was in ihr vorging.

Monkey erklärt ihr kurz und knapp was er zu tun gedachte und was ihre Aufgabe sein würde.
Das BlueSky war schon in Sichtweite. Ein gigantisches, hell erleuchtetes Schiff. Neonlaufschriften an den Seiten und riesigen Strahlern, welche gebündeltes Licht in allen Farben, in die nähere Umgebung schleuderten. In den vorderen Bereichen ragten gewaltige Glasskuppeln in den Raum und im Inneren wirbelte ein Meer aus bunten Lichtern.
Monkey und Faith, befanden sich außerhalb der Scannerreichweite, weit hinter dem Schiff.
OneEyed fühlte das Adrenalin durch seinen Körper ströhmen. Die Anspannung stieg und sein Herzschlag beschleunigte sich. Er gab Faith ein Zeichen und sie beschleunigte ihren Jäger.
Die Hornet machte einen Satz nach vorne und raste auf das funkelnde Partyschiff zu. Faith versuchte möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen und aktivierte die Waffensysteme ihrer Hornet.
Sie hielt direkt auf den Partydom zu. Kaum war sie in Reichweite der Scanner meldete sich das Sicherheitspersonal und befahl die Waffensysteme zu deaktivieren. Faith ignorierte die Warnungen und als die Patroulienschiffe ihren Id-Code erkannten, wendeten diese und jagten ihr hinterher.
Sie wurde als zu gefährlich eingestuft, als das man sie hätte entkommen lassen.

OneEyed beobachtet wie die Wachschiffe den Umkreis der BluSky verliesen und die Verfolgung aufnahmen. Faith war eine geniale Pilotin und Monkey war sicher, das sie keine Probleme haben würde. Er brachte sein M50 in Position und steuerte Richtung BlueSky, immer darauf bedacht seinen berechneten Anflugwinkel nicht zu verlassen.
Kurz bevor er in den Scannerbereich eintauchte, schaltete er die Systeme seines Schiffes auf Standby und lies es bis an die Außenhaut der fliegenden Diskothek gleiten.
Sein Ziel wurde immer größer und füllte bald den gesammten Sichtbereich des Cockpits aus.
Die monströßen Triebwerke, kamen gefährlich nahe und man konnte die ausgestoßene Hitze förmlich spüren. Monkey wendet sein Schiff und drehte es in eine günstigere Lage.
Mit einem Ruck, der die M50 wie ein Erdbeben durchlief, dockte er an der Hülle des BluSky an.
In dieser Position war es fast unmöglich, das kleine Schiff noch ausfindig zu machen.
Monkey setzte sich den Kommunikator und seine Atemmaske auf.
Die Luft ist hier oben war zu dünn zum Atmen.

Er hatte sich schon in Felgast seinen Anzug und seine Magnetstiefel angezogen. Also öffnete er das Cockpit und ein eisiger Wind wehte ihm um die Nase. Es war klirrend kalt und er
hatte Mühe, beim Aussteigen, nicht hinuter in die Tiefe zu fallen. Als seine Stiefel Kontakt zu Außenhaut herstellten, atmete er erleichtert auf. Mit schweren Schritten bewegte er sich zur Ladeluke seinen Schiffes und holte sein Sturmgewehr und eine Pistole.
Er kramte den Behälter mit den Nanobods hervor und rammte Ihn gegen die Außenhaut des Schiffes. Eine kurze Vibration war zu spüren, das wars. Der kleine Zylinder leuchtete grün auf und bestätigte den Abschluss der Injektion. In der Schiffshülle klaffte ein kleines Loch.
Den Sender und den Würfel behielt er in seiner Tasche. Während er sein Schiff auf Notstart stellte, krabbelte die kleine Spinne zu ihm herüber und folgt ihm bevor das Cockpit sich schloss.

Monkey machte sich auf den Weg zum Kühlauslass. Er konnte sich nur schwer auf der Außenhaut des Schiffes fortbewegen, denn es war ein seltsames Gefühl, wenn man sich dabei noch in der Anziehungskraft eines Planeten befand. Vorallem aber, wenn man wie Monkey, auf die Unterseite des Schiffes gelangen musste. Aber es war ein atemberaubender Ausblick.
Monkey konnte die Krümmung des Planeten am Horrizont erkennen und einer der Monde schob sich hinter der großen Kugel in sein Sichtfeld.
OneEyed kam der Öffnung immer näher und grade als er sie erreichte, meldete sich sein Kommunikator. Er aktiviert sein Headset mit einem flauen Gefühl.

Kapitel 6

“Hey Monkey”
Es war Faith Stimme und im Hintergrund, hörte man immer wieder Treffer auf den Schilden.
Die Triebwerke der Hornet heulten unter der Last auf. Faith sprach leise und gleichgültig.
“Lieber wäre mir Samuel.”
Diesen Namen hatte Monkey lange nicht mehr gehört.
“Lass mich reden und sag bitte nichts weiter.”
“Vor ungefähr 2 Monaten wurde…………… die Northstorm zerstört.”
Monkey war geschockt, aber blieb still.
“Niemand außer mir überlebte und ich verlor alles. Meine Freunde, mein Schiff und meine Ehre.”
“Wir wurden in eine Falle gelockt.”
“Es war ein Treffen unter Geschäftsleuten, Wir………….”
Monkey hörte eine laute Explosion, aber dann sprach Faith weiter.
“Sie haben nur den Scanner erwischt.”
“Auf jedenfall wollten wir nur unser Beute zu Credits machen. Doch wir wurden gelinkt……..”
Sie klang wütend und traurig zugleich.

“Während ich mich bei dem Treffen befand, tauchten überall Schiffe der UEE auf und eröffneten sofort das Feuer. Wir waren vollständig umzingelt, wir hatten nicht aufgepasst”
Sie klang immer verzweifelter und Monkey hört weiter zu, während unbändige Wut begann, sein Inneres zu verzehren.
“Sie hätten uns gefangen nehmen können. Doch bevor meine Crew reagieren konnte, wurde die Northstorm ausradiert.”
“Nicht das wir Gnade erwartet hätte, aber diese Feigen Schweine wollten keinen fäiren Kampf. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Bevor ich festgenommen wurde, konnte ich von dort fliehen und versteckte mich eine zeitlang bei Markus”
Sie macht eine lange Pause.

“Und weisst du auch mit wem ich dieses Treffen hatte? Judith Winters!”
Monkey traute seinen Ohren nicht.
“Als Markus mich anrief und mir sagte, das du genau diese Schlampe ausschalten willst und du Hilfe benötigst, wollte ich dich schon anrufen. Du kamst mir nur zuvor.”
Ihre Stimme begann zu zittern und leise sprach sie weiter.
“Versprich mir das du es schaffst, das dieses Monster verschwindet. Bitte räche uns!”
Monkey beschlich ein ungutes Gefühl.
“Faith……….”
Sie unterbrach ihn.
“Bitte versprich es mir. Du musst es mir versprechen.”
“Du hast 15 Minunten bevor sie zurück sind.”
“Pass auf dich auf.”
“Faith…..ich……..”
Eine Explosion lies Monkey Kopfhörer kratzen und das Signal brach ab.

Er erstarrte und nur sein Herzschlag hämmerte durch seinen Kopf.
“Faith, verdammt melde dich. FAITH!!”
Es kam keine Antwort und Monkey wurde bewust, was er nicht glauben wollte. Faith Hollow war tod.
Erst war es Verzeiflung die ihn regungslos verharren lies, doch dann kam der Hass.
Purer, alles zerstörender Hass und nichts würde ihn jetzt noch aufhalten. Er unterdrückt alle Gefühle, welche in ihm aufkeimten. Nur noch sein Ziel vor Auge, zwengte er sich in den Schacht und rannte zur Wartungsluke. Das Metallschot war verriegelt und er wandte sich seinem kleinen Begleiter zu.
“Kannst du mir helfen?”
Die Ki der Spinne erkannte seine Stimme und machte sich ans Werk. Ein Stachel schoss aus ihrem Körper und rammte sich in das Bedienfeld. Ein paar Sekunden später schwang die Luke auf und sie begaben sich ins Innere.

Samuel stand in einem langen Wartungsgang. Das Adrenalin und seine Wut drängten ihn vorwärts.
Er hatte sich den Weg genau eingeprägt. Erste links, zweite rechts, den Gang entlang bis der Wartungsschacht nach oben abzweigte.
OneEyed kletterte die Leiter nach oben. Er öffnet vorsichtig die Abdeckung und prüfte durch einen schmalen Spalt ob der Raum in dem er ankam, sicher war.
Als er nichts entdecken konnte, kletterte er heraus und befand sich im Lagerbereich, direkt neben dem Klimasystem. Nur zwei Bereiche weiter befand sich der Reaktorraum. Mit dem Sturmgewehr im Anschlag rannte er los. Nur noch etwas über 10 Minuten, also keine Zeit mehr für Heimlichtuerrei.

Hinter der Tür des Lagerraums lag eines der Manschaftsquatiere. Er stürmte hinein und schoss in blindem Hass auf alles was sich bewegte. Salve um Salve feuerte er auf die entsetzten Mechaniker.
Kein Alarm. Es schien als funktionierten die Nanobots. Monkey stürmte weiter in den nächsten Bereich. Dem Kontrollraum des Reaktors. Auch hier zeigte er keine Gnade.
Es war wie damals bei dieser Sekte. Nachdem er gesehen hatte, mit welcher Grausamkeit diese, ihre Gefangenen quälten, überkam ihn solche unbeschreibliche Wut, das aus einer stillen Rettungsaktion ein wahres Gemetzel wurde.
Auch hier hatten die Wachposten keine Zeit, überhaupt zu reagieren.
Er wendet sich der kleinen Spinne zu.
“Hack dich ein und deaktiviere alle Rettungskapseln und schalt das Kraftfeld des Reaktors aus”
Er wollte niemanden entkommen lassen, in Monkeys Augen, trugen sie alle die Schuld an Faith Tod.

Er ging zum Reaktorraum, während der Roboter seine Befehle ausführte.
Ein Alarm ertönte, als dieser seine Aufgabe erledigt hatte.
Der Reaktor war im Boden eingelassen. Eine Steg führte von der Tür zur Spitze des Reaktors.
Monkey ging hinüber und legte Markus Spezialwürfel auf die Abdeckung der Maschine und aktivierte ihn.
Er rannte zurück in den Kontollraum und schnappte sich seinen Begleiter und trat die Flucht an.
Nur noch 5 Minuten.
Die zweite Tür zum Kontrollraum öffnete sich und der Sicherheitsdienst stürmte herein.
Monkey eröffnet das Feuer, während er weiter Richtung Wartungsbereich rannte. Er rutschte die Leiter herab und erreichte kurz darauf die Wartungsluke. Die Rufe und Schritte seiner Verfolger waren dicht hinter ihm.
Monkey gelangte nach draußen. Hierher konnten ihm die Wachen ohne Magnetstiefel nicht folgen.
Noch 2 Minuten.
So schnell er konnte, bewegte sich Monkey auf sein Schiff zu.
Noch 1 Minute.
Er erreichte sein M50 und sprang ins Cockpit, startet die Triebwerke und lösst die Verriegelung.
Sein Schiff fiel von der BlueSky ab und Monkey gab vollen Schub auf die Antriebe.
Er konnte die rückkehrenden Patroulienschiffe schon auf seinem Radar erkennen, als er mit hoher Geschwindigkeit den Abstand zu dieser fliegenden Bombe vergrößerte.
Wenige Augenblicke später, wurde das gesamte Antriebssystem des rießigen Schiffes, von einem gewaltigen Feuerball, regelrecht aufgefressen.
Die Schockwelle erreicht die kleine M50 und Monkey hatte große Mühe sein Schiff am Himmel zu halten. Das BlueSky verlor schnell an Höhe und stürzte brennend Richtung Planetenoberfläche.
Keine Rettungsbote wurden gestartet. Niemand sollte dieses Inferno überleben.

OneEyed schaltete den Autopiloten an, nachdem er sich versichert hatte, das ihm niemand folgte.
Er war der Ohnmacht nahe und nichts war mehr so wie vorher. Die einzige Person, welche Samuel jemals etwas bedeutet hatte, gab es nicht mehr. Vor lauter Verzweiflung, hatte er nichteinmal bemerkt, das er bei seiner Flucht angeschossen wurde. Der Schmerz, welcher ihm Faith Verlust bereitete, war deutlich größer.
Monkey schwor sich, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen um sein Versprechen einzulösen. Er würde die Verantwortlichen, für den Verrat an der Northstorm, zur Rechenschaft ziehen.


// End Transmission

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