Die Geschichten des Kid Crimson Episode 1

“Du hast nichts mehr zu sagen.” Das wurde nun schon zum achten Mal in den vergangenen zwei Minuten gesagt, als ob ich es nicht schon beim ersten Mal gehört hätte. Jedesmal unterstrichen sie die Aussage mit einem Schlag des Gewehrkolbens auf meinen Hinterkopf. So langsam wurde es ermüdend.

Die meisten in der Bar schlichen sich leise raus, als diese beiden Genies mich ansprangen. Manche nahmen sogar ihre Getränke mit, in der Annahme, dass dies hier bald vorbeisein würde.

Ich hatte sie bisher noch nichtmal gesehen. Vor zweieinhalb Minuten sass ich gemütlich hier um etwas zu trinken. Es war ein anstrengender Monat und dieser Kopfgeldjäger aus Garron war besser als ich dachte. Das nächste Mal spar ich mir die Mühe, mich in sein Schiff zu schleichen und sein Navigationscomputer herauszureissen und erschiesse ihn einfach.

Noch ein Schlag mit dem Gewehrkolben auf meinen Hinterkopf. „Verstehst du mich Salassi?“

„Also eigentlich nicht, sorry. Könntest du den letzten Teil wiederholen?“ Er schlug mir den Griff der Pistole gegen den Schädel. Ich fiel auf den Boden und rollte mich auf die Seite, dies gab mir die erste Möglichkeit meine Angreifer zu sehen.

Einer war größer und breiter, aber hatte die Zuckungen eines SLAM-Süchtigen. Der mit dem Gewehr war schlank, nervös und keuchte bei jedem Atemzug. Ich erkannte sie nicht und das gab mir am meisten zu denken. Es hilft schliesslich, wenn man weiss, warum jemand versucht einen zu erschlagen.

„Du denkst das ist ein Spiel? Hä?“ sagte der Keucher und fuchtelte mit dem Gewehr vor meinem Gesicht herum.

„Du hast nichts mehr zu sagen, Salassi“ fügte der dümmliche Muskelprotz hinzu.“Tarsis sagt, du gehörst jetzt ihm.“

Oh! Genevol Tarsis war, oder ist (lasst uns nicht von mir reden) ein Geschäftsmann. In der Öffentlichkeit ein stolzer Bürger und Unternehmer, welcher mehrere Unternehmen führt. Aber außerhalb des rechtmäßgen Bereichs gehört ihm ein flächendeckendes Netz von bewaffneten Schlägertypen. Er kauft von oder verkauft zu jeder Zivilisation im Universum. Ich hatte vor einem Monat eine Lieferung Xi’An Waffen übernommen, musste sie aber abwerfen um nicht von den Gesetzeshütern verfolgt zu werden. Danach wurde ich durch die ganze Kopfgeldsache etwas abgelenkt. Ich hätte ihn wohl darüber informieren sollen, dass seine Ware durchs Weltall driftet.

„Er sagte du musst Schadensersatz bezahlen.“ Sagte der Keucher bevor er einen Hustenanfall bekam.

“Richtig.” Ich richtete mich selbst auf und nahm ein Schluck von meinem Drink. Der Keucher hatte mich im Visier des Gewehrs während der Muskelprotz nur darauf wartete, seine Fäuste schwingen zu können. Ich prüfte meinen Kopf. Es klingelte ganz schön,aber es sah nicht so aus, als ob es blutete.

„Also gut, wir werden folgendes tun.“ Sagte ich, während ich mich im Stuhl zurücklehnte.

„Du sein still Salassi, du hast nichts mehr zu sagen…“ murmelte der Muskelprotz und machte ein Schritt in meine Richtung. Ein Schritt zwischen mich und Keucher. Zwischen mich und das Gewehr…

Ich rammte das Messer bis zum Griff in seine Brust. Es ist nicht ansatzweise fair, wenn sie so dumm sind. Sie wollen jemand mitnehmen und untersuchen ihn nichtmal nach anderen Waffen? Diebe die so dumm sind haben ein sehr begrenztes Verfallsdatum. Tarsis sollte sich bei mir bedanken, seinen Mitarbeiterstab so aufzuräumen.

Die Augen des Muskelprotzs weiteten sich. Seine Finger griffen nach meinem Hals und drückten zu. Ich zog das Messer raus und stach erneut zu. Keucher sprang zur Seite und schoss und tat mir den Gefallen seinem Freund in den Rücken zu schiessen. Die Finger lockerten sich. Ich griff nach hinten, schnappte mir den Stuhl und warf ihn auf den Keucher. Er traf ihn direkt am Kiefer und warf ihn in die eine Richtung und das Gewehr in die andere.

Der Muskelprotz sank auf seine Knie und ich befreite mich von seinen Fingern. Ich hob Keucher an seinem Hals hoch und schlug ihn wach. Ich richtete die Spitze meiner Vanduul Pistole an seinen Hals.

„Wie ich sagte. Ich weiss, dass ich derjenige bin der Mist gebaut hat, also sage Tarsis, ich werde das gerade biegen. Aber, ich grub das Messer in sein Hals, „wenn ich auch nur noch einen seiner Lakaien sehe, werde ich diese ganz langsam ausweiden. So dass es wie Gnade aussehen wird, wenn ich zu ihm komme. Verstanden?“

Keucher stotterte, er war zu verängstigt um sich gegen die Pistole zu wehren. Er atmete das erste Mal normal.

„Also gut.“ Ich liess ihn fallen und steckte meine Pistole ein. „Du solltest deinen Freund auf eine Krankenstation bringen.“

Einer der Barbesitzer steckte seinen Kopf durch die Tür und ließ einen kurzen Blick durch den Raum schweifen.

„Seid ihr fertig hier drin?“

„Ja, alles geklärt.“ Die Leute fingen an wieder zurück in die Bar zu kommen und ihre Sitze wieder einzunehmen wobei sie einfach über die zwei Kriminellen am Boden stiegen. Ich nahm einen letzten Schluck des Drinks und ging Richtung Tür.

Ich schritt hinaus in das Quartier. Die laute und überfüllte Hauptstrasse traf mich wie eine Welle.
Früher waren dies hier orbitale Stationen der Terraformer Teams, doch heute finden sich hier nur Zurückgebliebene, Schwarzmarkthändler und Flüchtlinge. Meine Leute. Was für ein Fall. Leute könnten das selbe über mich sagen, denke ich… aber ich würde es ihnen nicht empfehlen.

Zurück zum Geschäft. Ich muss herausfinden, wie ich ziemlich schnell Geld verdienen kann.

Wird fortgesetzt

Übersetzung: Vagabound
Überarbeitet: Mera Luna von www.star-citzen-news-radio.de

Original:
https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/12744-Tales-Of-Kid-Crimson-Issue-1


// End Transmission

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