Die 7. Schwadron Episode 3 – Der erste Kontakt – von SEV

Hien ging durch die Tür die zur Küche führte. Seine Mutter und seine Schwester, die 4 Jahre älter war, warteten bereits am Essenstisch. Mit einem Lächeln und ihrem immer warmherzigen Gesicht, blickte sie zu ihren Bruder, der sich etwas geknickt an den Tisch setzte.
„ Der Nachtisch fällt für dich aus Junger Mann!“
sagte seine Mutter schroff und Emeli, die neben ihm saß klopfte ihm auf die Schulter und sagte fröhlich:
„ Ach komm! Die Sonnenüberschneidung ist nur alle 6 Monate!“
Hien’s Vater betrat den Raum und setzte sich:
„ Kein Nachtisch!”
Er beugte sich zu Hien:
„ Du wirst es überleben!“
Und zwinkerte einmal. Es gab Fisch, frisch gefangen aus einem der wenigen Gewässern auf Prime.

Nachdem das Abendmahl beendet war, widmeten sich alle ihrem Nachtisch, frisch gemachten Pudding. Außer Hien der traurig seinen Blick nach unten richtete und enttäuscht frage:
„ Darf ich aufstehen?“
„ Ja!“
antwortete seine Mutter knapp und war noch immer nicht darüber hinweg gekommen, dass Hien sich zu ihrem so mühevoll, zugerichteten Essen verspätet hatte. In diesem Moment deutete Emeli auf das Fenster und sagte:
„ Seht ihr das? Was ist das?“
Die Aufmerksamkeit ihrer Eltern richtete sich aufs Fenster und in einer schnellen Bewegung füllte sie eine Schale mit der Hälfte ihrer Nachspeise und schob sie Hien unter dem Tisch zu. Hien’s Augen strahlten glücklich auf, als wenn ihm ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen wäre und sagte hastig:
„ Hab dich lieb Schwester!“
sprang auf und verschwand ehe seine Eltern Wind davon bekamen, die sich nun wieder umdrehten und feststellten:
„ Da ist doch gar nichts!“
„ Oh! Dachte ich hätte das was gesehen.“
Hien’s Mutter widmete sich wieder ihrem Essen und sein Vater warf Emeli einen schiefen Blick zu, ehe einmal grinste.
Etwas überstürzt ging Hien aus der Küche hinaus und spurtete die Treppe hinauf. Kurz darauf folgte Emeli und eilte hinter Hien her. Sie erreichten gerade Hien’s Zimmer, als es laut an der Tür klopfte.

„ Was ist los?“ stupste Wifi Hien an. Er schüttelte den Kopf und mit festen Gesichtsausdruck antwortete er:
„ Deja Vu.“
Er blickte mit dem im Helm integrierten Fernglas auf den einige hundert Meter entfernten Handelsaußenposten der kaum als solcher wiederzuerkennen war. Zwei Dutzend Häuser standen verteilt zwischen den Gräben und Schluchten, die zum Teil immer noch brannten und einige komplett zerstört waren. Einschusslöcher, Wracks, Leichen und eingerissene Gebäude. Diese kleine Siedlung, zwischen den Bergen, kam ihm nur allzu bekannt vor, wie eine Kopie. Doch waren das nicht seine Erinnerungen, es war nicht passiert. Es waren nur Alpträume eines anderen, belog er sich wieder einmal selbst. Er drehte sich zu ihr:
„ Was sagt die Drohne?“
Beide lagen sie hinter einer Felskante und beobachteten über die kleine Drohne die sie gestartet hatten und nun über der Siedlung schwebte, die Bewegungen im Dorf.
„ Drohne in Position!“
antwortete sie flott und Hien begab sich in Deckung und schaute auf sein MFD, dass das Bild der Drohne zeigte. Laut teilte er alles was er sah über das Komm mit:
„ Unser Freund hat die Wahrheit gesagt. Eine Vuul Luftabwehr-Stellung. Sieht aus wie eine Apophis! Ich sehe da noch 9-12 Vuuls, die draußen patrouillieren. Wer weiß was in den Häusern noch alles auf uns wartet. Aber wir haben keine Wahl. Wir schalten die Apophis aus, ziehen uns zur Freelancer zurück und dann geht’s im Tiefflug zurück zur 7en!“
„ Glaubst du das es SO einfach werden wird…….Richter?“
schallte Alac über das Komm. Hien schnaubte:
„ Welche Wahl haben wir?“
Er schaute nochmals über die Felskante und überblickte jedes Haus, jede Deckungsmöglichkeit ehe er nach einigen Sekunden des Schweigens erklärte:
„ Okay, die Vuuls sind tödlich im Nahkampf und die verdammte Apophis kann auch gegen Bodenziele eingesetzt werden.“
Alac mischte sich nochmals ein:
„ Bodenziele! Hey, das sind wir!“
Wifi fragte etwas verwirrt:
„ Du sagst das so, als wäre das was Gutes.“
„ Was soll ich sagen? Ich liebe die Aufmerksamkeit und Bestätigung!“
Hien unterbrach:
„ Wir kommen an das Geschütz nicht heran ohne durch das Dorf zu gehen. Also müssen wir die Vuuls raus locken! Passt auf! Das wird eine wahre Kampf Choreographie!“
Hien teilte den Plan mit und das Gamma-Squad machte sich bereit.

Alle waren bereit, gleich würde es ernst werden. Hien kannte dieses flaue Gefühl im Magen, die Stille vor dem Sturm, nur zu gut. Doch das erste Mal hatte er die Entscheidungen getroffen, die nun über Leben und Tod entscheiden würden. Egal wie es ausgehen würde, er müsste die Verantwortung dafür tragen. Verantwortung für 3 Leben, die ihm alles bedeuteten.
„ Alles Ok?“
würde er von Wifi gefragt, die direkt neben ihm saß, wieder geduckt hinter einem Felsvorsprung. Hien richtete seinen Blick auf:
„ Vertraust du mir? Als Squadleader?“
Hien schielte durch ihr Visier und konnte anhand ihrer Augen sehen das sie lächelte:
„ Versuch nicht Sykes zu sein! Er hat sich bereits bewiesen und uns durch Himmel und Hölle geführt. Wenn du Alac’s Zustimmung als Squadleader willst, dann musst du genau das Gleiche tun.”
Hien grinste. Wifi bekam mehr mit als er ihr zugetraut hätte:
„ Das beantwortet nicht meine Frage.“
Wifi schien einen Moment lang zu überlegen ehe sie sich äußerte:
„ Bring uns hier durch! Richter.“
Sie legte eine besondere Betonung auf seinen Nachnamen und zwinkerte ihm einmal zu, ehe sie sich auf den Weg machte und durch die Felsen schlich.
Hien nickte und betätigte das Komm:
„ Bereit? Alac? Rho?“
„ Bestätige!“
„ Bereit um ein paar Arschtritte zu verteilen!“
Hien spähte über die Kante und für einen Moment schien alles leiser und langsamer zu werden, während er im Geiste herunter zählte.
„3“
Er entsicherte seine Waffe und atmete tief ein.
„2“
Schaltete das HUD seines Helms auf Kampf um.
„1“
„Semper Fi!“

„LOS!!!“
brüllte er über das Komm, schoss aus der Deckung hervor und nahm die Vuuls in der Siedlung unter Feuer.
Das laute Knattern zerriss die Stille und die Leuchtspurgeschosse durchschnitten die Dunkelheit der Nacht. Sie hatten sich nahe an die Siedlung herangearbeitet, in einem Winkel in dem sie nicht von der Apophis unter Feuer genommen werden konnten.
Die Gegner würden komplett von den Schüssen überrumpelt und so konnte Hien sofort 3 Feinde ausschalten, ehe die restlichen Vanduul unter tierähnlichen Lauten brüllten und in Deckung zwischen den vielen Wracks und Gebäuden gingen.
Sofort erwiderten sie das Feuer. Ihre bis auf Knochenmark durchdringenden Kampfschreie schallten durch die Nacht, die nun endgültig vom Feuer beider Seiten erhellt wurde.
Gesteinsbrocken wurden aus dem Boden gesprengt und wirbelten um Hien herum. Weitere Vanduul stürmten aus den Gebäuden heraus und eröffneten rigoros das Feuer.
Ein große Gruppe löste sich los die nur wenige vereinzelte Krieger im Außenposten zurück ließen, während eine Horde direkt in Hien’s Richtung stürmte.
„ Richter! Die Apophis! Da tut sich was!“
brüllte Alac ins Komm. Doch diese würde in nicht treffen können. Mehrere Häuser verhinderten einen direkten Beschuss, als ein lautes Donnern ertönte und eine Explosion inmitten der Siedlung emporstieg.
„ Die Apophis feuert in deine Richtung und macht alles platt was im Weg ist!“
vervollständigte Rho. Hien fluchte innerlich, nun hatten sie weniger Zeit ihren Plan durch zu ziehen, wenn er nicht in einem gigantischen Feuerball aufgehen wollte. Er sprang wieder in Deckung, während die Kugeln der Angreifer weitere Stücke aus dem Fels schlugen.
„ Rho, du bist dran! Ich wechsel die Position!“
Rho war ein ganzes Stück hinter ihm, mit seinem Impulsgewehr in Stellung gegangen, dass nun mit einem dumpfen Knattern anfing zu feuern. Die dicken blauen Geschosse, schossen über Hien’s Kopf hinweg und schlugen in die Gruppe der Angreifer ein, die auf Hien zu stürmte. In Anbetracht des mächtigen Impulsgewehrs mussten die Vanduul in Deckung gehen. Wifi schrie:
„ Noch nicht! Ich bin noch nicht nahe genug dran!“
Hien stürmte unter dem Schutz des Impulsgewehrs aus der Deckung und hastig machte er sich in die Richtung auf, in der er bald dem Feuer der Apophis ausgesetzt sein würde, während er zurück brüllte:
„ Kein Zeit! Keine Zeit! Alac, Wifi! Ihr müsst einen Zahn zulegen!“
Die Geschosse schlugen unter lautem Krachen um ihn herum ein, während er nach vorne stürmte, durch die vielen Gruben, Gräben und abstrakten Felsvorsprüngen. Mit einem Sprung hechtete er in die nächste Deckung und befahl:
„ In Position! Rho, mach das du da weg kommst!“
„ Verstanden!“

Hien schoss wieder aus der Deckung hervor und nahm alles unter Beschuss was auf Rho feuerte, während sich dieser nun eine neue Position suchte. “Nur” noch von einem herkömmlichen Sturmgewehr unter Feuer, setzten die Vanduul ihren Weg zu Hien wieder fort, doch teilte sich die Gruppe nun auf und wollte die beiden einkesseln.
Erneut bebte der Boden unter einem lauten Donnern als die Apophis erneut das Feuer eröffnete und ein Haus in sich zusammen sackte. Nur noch ein verbliebenes Gebäude gab Hien und Rho Schutz vor diesem mächtigem Geschütz und so brüllte Hien:
„ Scheiße! Wifi, verdammt nochmal beeilt euch!“
„ Sind gleich da, SIND GLEICH DA!“
Hien feuerte weiter, duckte sich bei jeder Gelegenheit, während weitere Geschosse die Luft in Brand setzten und um ihn herum einschlugen. Er verlor jedes Zeitgefühl, völlig konzentriert auf seine Aufgabe und fixiert auf das Fadenkreuz in dem Visier seinen Gewehres. 2 weitere Vuuls gingen zu Boden.
„ In Position! Wir halten das hier nicht mehr lange aus!“ Schallte Rho’s Stimme durch die Helme und Hien schrie:
„ Ich springe! Rho, Sperrfeuer! Letzter Sprung bevor ich ins Schussfeld der Apophis gerate!“
Anspannung füllte Wifi’s Stimme aus, als diese berichtete:
„ Verstanden! Ich bin nahe genug dran! Hacke mich in das System der Apophis! Alac, pass auf mich auf!“
„ Wird gemacht Süße! Ich lasse deinen Knackarsch nicht aus dem Blick!“
Als das dumpfe Knattern des Impulsgewehrs erneut ertönte stürmte Hien wieder aus der Deckung hervor und rannte so schnell er konnte weiter. Schüsse ertönten hinter ihm. Die Vanduul hatten ihn wieder eingeholt und erst Rhos’s Impulsgewehr hinderte sie daran weiter vorzurücken.
Doch plötzlich endete sein Sperrfeuer abrupt ohne das Hien die nächste Stellung erreicht hatte. Hien’s Herz zog sich zusammen und brüllte ins Komm:
„ Rho! Verdammt hörst du mich?“
Die Vanduul kamen wieder aus ihrer Deckung hervor und feuerten wild auf Hien, der sich sofort auf den Boden warf und eine Plasmagranate zog. Mit aller Kraft warf er sie in ihre Richtung, ehe sie unter einem lautem Knall explodierte und nutzte die wenigen gewonnenen Sekunden um Rho’s Status auf dem HUD aufzurufen.
Er lebte, doch offenbar war er getroffen und antwortete nicht. Sein Herz fing an zu rasen und unter dem Feindfeuer das aus allen Richtungen auf ihn feuerte, überließ er jede Entscheidung seinem Instinkt:
„ Wifi! Wir haben Probleme hier! Bereitmachen! SOFORT!“
„ NEIN! Ich bin noch nicht fertig!“
Es wummerte erneut und das letzte Haus das ihm Deckung vor der Luftabwehrkanone gegeben hatte, brach unter einem lautem Scheppern zusammen.
Hien richtete sich auf und keuchte:
„ Jetzt oder nie!“
Ehe er los rannte, zwischen den vielen Gesteinsformationen die unter Beschuss zusammen brachen, hinein in das Schussfeld der Apophis, gefolgt von einer Horde Vanduul. Er rannte so schnell er konnte, schlug alle paar Sekunden einige Haken und als sich sein Blick wieder zur Siedlung richtete, konnte er das große Geschütz der Apophis sehen, das geradewegs auf ihn zeigte.
Er sprang hinter einen Stein, hielt sein Gewehr hinüber und feuerte blind auf die Angreifer. Hien’s Herz Schlug immer schneller. Wenn Wifi es nicht schaffen würde das Geschütz zu Hacken, würde er in wenigen Sekunden Raumstaub sein, sobald das Geschütz nachgeladen hatte und brüllte panisch:
„ Ich verlass mich auf dich Wifi!“
Über das Komm konnte er hören wie sie unruhiger wurde und panisch mit sich selbst redete:
„ Komm schon, komm schon, KOMMM SCHON….zu wenig Zeit….zu wenig Zeit!“
Ein großer Teil des Steins, hinter dem Hien Deckung gesuchte hatte wurde plötzlich weggesprengt, als eine Granate diesen traf und Hien mit Schrapnellen und Gesteinssplittern eindeckte. Die Druckwelle riss ihn zu Boden, er konnte bereits die Laute der Vanduul wahrnehmen die immer näher kamen und brüllte mit aller Kraft:
„ WIFI!!!“

„Geschafft!“
schrie sie ins Komm und das laute Donnern der Apophis breitet sich unter einer Schallwelle aus. Hien dachte, dass das der letzte Laut sein würde, den er jemals hören sollte als eine gewaltige Explosion, nicht weit von ihm entfernt den Boden zu beben brachte und Steine, Geröll und Felsklumpen durch die Luft warf, gefolgt von einer Druckwelle die Hien einige Meter über den Boden drückte.
„ Yeah! Nehmt das ihr verfluchten Rags!“
schrie Alac über das Komm. Hien richtete sich mühevoll wieder auf und sah ein riesiges, qualmendes Loch klaffen, wo eben noch ein ganzer Zug Vanduul gestanden hatte. Doch sie hatten nicht alle erwischt. Einige von ihnen standen wieder auf und eröffneten sofort wieder das Feuer. Hien erwiderte diese Geste, schoss zurück und brüllte ins Komm:
„ Verpass ihnen noch eine Ladung!“
„ Verstanden, lade nach!“
Alac mischte sich ein:
„ Sie haben es gemerkt! Feinde nähern sich unserer Position! Eröffne das Feuer!“
und Hien konnte das laute Knallen des Scharfschützengewehr ausmachen:
„ Könnt ihr die Stellung halten?“
„ Positiv, sind vereinzelnde Vuuls, die haben keine Chance gegen mich!“
Erneut eröffnete das Luftabwehrgeschütz das Feuer und riss weitere Löcher in die Reihen der Vanduul, bis nur noch wenige übrig waren die panisch die Flucht ergriffen. Hien stürmte aus der Deckung und feuerte auf die verbleibenen Vuuls. Mit wenigen Schüssen streckte er einige Aliens nieder und machte sich hastig zu Rho auf:
„ Feinde zerschlagen! Kümmert euch um die letzten Penner! Ich muss zu Rho!“
„ Verstanden Boss!“
hörte er Alac antworten.

Hien erreichte Rho, der regungslos auf dem Boden lag während er noch einzelne Schüsse aus der Ferne ausmachen konnte. Doch Wifi und Alac würden klar kommen.
Er näherte sich ihm zügig und kniete sich neben ihn auf den Boden. Sein Helm lag mit einer dicken Kerbe einen Meter von ihm entfernt, doch konnte Hien keine weiteren Verletzungen erkennen. Kurzerhand griff er seinen Arm und tippte auf dem MFD
herum. Hien aktivierte das Sanitätsnotfall-Programm des Kampfanzug, das sofort Adrenalin in Rho’s Körper injizierte.
Rho zuckte für wenige Sekunden und wachte anschließend wieder orientierungslos auf. Unter einem tiefen Stöhnen stellte er fest:
„ Oooooh man! Irgendwas hat mich am Kopf getroffen! Haben wir es geschafft?“
Hien lächelte, als er Begriff das ihm nichts fehlte holte er Rho’s Helm und stülpte ihm diesen wieder über den Kopf, ehe er beruhigt antwortete:
„ Allerdings hast ganz schön was verpasst!“
Er half ihm sich wieder aufzurichten und nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder komplett gefangen und fragte:
„ Die Einzelteile der Vuuls liegen hier ja überall verstreut. Habt ihr mir keine über gelassen?“
Hien klopfte ihm auf die Schulter:
„ Wenn wir uns beeilen können wir Alac und Wifi noch ein paar abluchsen! Komm schon, wir müssen noch ein Geschütz zerstören!“

Hien und Rho eilten wachsam zur Siedlung, in die Wifi und Alac sich bereits hinein geschlichen hatten, um das Geschütz umzuprogrammieren. Die Schusswechsel zwischen den beiden und den Vanduul wurde immer seltener und der Funkverkehr, ließ Hien nun durchatmen. Sie hatten es geschafft. Nur noch vereinzelte Vuuls waren übrig geblieben und sie würden es schaffen, ohne auch nur einen Mann zu verlieren, ihre Ziele zu erreichen.
„ Feind zieht sich zurück!“
teilte Alac schließlich mit und Hien und Rho, erreichten die Siedlung.
„ Wir treffen uns bei der Apophis!“

Es dauerte nicht lange ehe sie das Luftabwehrgeschütz erreicht hatten und Rho eine Ladung Sprengstoff daran befestigte. Ein lauter Knall ertönte, nachdem sie sich in Sicherheit gebracht hatten und der Feuerball das Geschütz verschluckte, ehe es unter einem lauten knacken zusammen knickte.
„ Yeaahhh!“
brüllte Alac begeistert und selbst Rho konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Hien richtete sich an Wifi:
„ Gute Arbeit!“
Ihr Blick wurde finsterer und so boxte sie Hien in die Seite ehe sie ihn anschnauzte:
„ Mach das nie wieder!“
Hien zuckte unter einem stöhnen zusammen und lachte:
„ Hey, du hast es doch rechtzeitig geschafft!“
Sie lockerte sich etwas und sagte:
„ Was das Vertrauen angeht……du hast uns hier durchgeführt. Wenn du versprichst nie wieder so einen Scheiß abzuziehen, dann hab ich eine Antwort für dich!“
Und klopfte ihm auf die Schulter:
„ Wenn doch, dann bringe ich dich um!“
Alac trat ein Stück näher an sie heran und spaßte:
„ Sie hat Recht Boss! Überlasse lieber jemanden einen starken Auftritt der was davon versteht! Zum Beispiel mir!“
Hien richtete sich mit einem selbstsicheren Lächeln wieder auf und fragte verdutzt:
„ Boss? Dachte Sykes wäre der Einzige den du so nennst!“
„ Bilde dir bloß nichts drauf ein! Ich fange nicht an für dich Kaffee zu kochen!“
Hien lachte innerlich. Wifi hatte recht gehabt. Vertrauen musste man sich verdienen und so wollte Hien gerade erklären:
” Hör mal! Vorhin im Schmugglerversteck….“
Doch sofort unterbrach ihn Alac:
„ Das klären wir später! Wetttrinken in einer Bar meiner Wahl! Der Verlierer muss eine Reihe peinlicher und überaus unmenschlicher Strafen über sich ergehen lassen!“
„ Einverstanden! Und nun los, wir haben keine Zeit zu verlieren!“

Doch gerade als sie sich in Bewegung setzen wollten, brüllte Rho in das Komm:
„ Deckung! Kontakt!“
Blitzschnell verschwanden sie hinter den Wracks und Gebäuden.
Doch Hien erblickte keine Vanduul, sondern eine Truppe bewaffneter Menschen. Keine einheitliche Uniform, doch recht gut bewaffnet. Söldner! Es war schwer zu sagen was sie wollten, ob sie feindlich oder freundlich gesinnt waren. Doch ihnen lief die Zeit davon und auf einen weiteren Kampf wollte er sich nicht einlassen und so brüllte Hien hinter der Deckung hervor:
„ Stehen bleiben!“
erschrocken drehten die 5 Männer sich um. Doch machten sie keine Anstalten einen Angriff provozieren zu wollen und riefen zurück:
„ Wer ist da?“
Hien stand auf und trat aus der Deckung hervor um sich erkennen zu geben, doch richtete er weiterhin die Waffe auf die Männer, ebenso wie sein restliches Squad, das weiter aus der Deckung heraus zielte und bei einer falschen Bewegung die Hölle über sie hinein brechen lassen würde.
Hien antwortete:
„ UEE-Marines! Wer sind sie und was wollen sie hier?“
Die Männer sahen sich verwundert an und nuschelten einige Zeit, ehe sie mit einer Antwort raus rückten:
„ Wir gehören zum Widerstand! Ihr solltet mit uns kommen!“
Hien antwortete:
„ Wieso?“
„ Es gibt Überlebende!“
Hien deutete seinem Squad das sie hervortreten sollen und gingen zu den Widerstandskämpfern:
„ Wir haben einen Auftrag und die Rettung von Zivilisten gehört nicht dazu! Habt ihr irgendwelche Fahrzeuge hier?“
Das restliche Gamma-Squad behielt die Männer weiter durch ihre Zielvisiere im Auge, die nun anfingen sich über verschiedenste Personen zu unterhalten, deren Gleiter oder Schiff womöglich noch intakt war und langsam zum Thema, wer hatte es mit wem getrieben, abdrifteten. Lauthals würgte Hien das Gespräch ab:
„ Wir haben Null Zeit!“
und einer der Männer erwiderte:
„ Viktor! Viktor kann ihnen helfen!“
„ Wer ist Viktor?“
„ Er ist der Anführer des Widerstands! Kommen sie!“
Hien war sich sicher, eine heftige Alkoholfahne gerochen zu haben, doch wenn sie bereits hier ein Fahrzeug auftreiben konnten, um so besser.
Mit diesem Gedanken kommentierte Alac:
„ Der Schmuggler wird sich freuen! Wenn wir nicht wieder auftauchen!“
und lachte einmal vor sich hin.

Die Widerstandkämpfer führten sie durch die Siedlung und als nun der Kampfrausch langsam nachließ, erkannte Hien die gesamten schrecklichen Ausmaße dieses Angriffs. Leichen lagen in den Straßen, schrecklich zugerichtet, verkohlt zwischen Überresten ausgebrannter Fahrzeuge, Schutt und Trümmern.
Ein Gefühl des Deja vu’s machte sich wieder in ihm breit. Abrupt blieb er stehen, als er die verkohlte Leiche eines kleinen Jungen sah und blieb für einige Momente regungslos stehen. Sein Gesicht wurde ausdruckslos und erst Wifi riss ihn mit ruhiger Stimme aus den Gedanken:
„ Komm schon!“
Doch sie wusste nicht was wirklich in ihm vorging, wo er es noch nicht einmal selbst wusste. Nie hatte er über seine Vergangenheit gesprochen, die er so erfolgreich unterdrückt hatte und bei diesem Anblick, der sich so vertraut anfühlte, die Wand der Verdrängung zu reißen begann, die er über die Jahre hinweg erfolgreich errichtet hatte. Als wolle das Schicksal ihm einen bösen Streich spielen.
Gamma wurde zu einem Großen Gebäude geführt, vorbei an weiteren Leichen, in das Untergeschoss zu einer großen Stahltür.
Die 4 Marines richtete misstrauisch die Waffen auf das Schott und einer der Widerstandkämpfer sagte deeskalierend:
„ Immer ruhig!“
ehe er es öffnete und das Gamma-Squad unverzüglich die Waffen senkte, als sie die zerschundenen Gesichter der Überlebenden erblickten, die sich bereits hinter dem Eingang zu diesem Bunker tummelten. Hien konnte den Schrecken in ihren Gesichtern erkennen, diesen Gesichtsausdruck der die pure Verzweiflung inne hatte. Viele waren dreckig, blutverschmiert und verletzt und Hien musste innerlich kämpfen, nicht seine Befehle zu vergessen.
Die Marines der 7en Schwadron waren ebenfalls verletzt und warteten auf Hien’s Unterstützung. Doch wie konnte er diese Menschen hilflos liegen lassen, wenn er doch selbst…….Nein. Er hatte keine Vergangenheit, ermahnte er sich und rief sich in Gedanken, dass sie das ALLES hier machten um eben diese Kolonisten, diese Menschen zu retten. Genau aus diesem Grund, war er zum Militär gegangen.
Sie liefen an den vielen Menschen vorbei die hier Schutz gesucht hatten. Es roch nach Blut, Verzweiflung und die Luft war stickig. Einige Überlebenden nuschelten erbost über die Marines, andere jubelten ihnen zu in der Hoffnung gerettet zu sein, doch die meisten beachteten sie einfach gar nicht und versuchten nur mit ihrem eigenen Leid zurecht zukommen.
Sie betraten einen großen Raum, in dem verhältnismäßig wenig Menschen untergekommen waren. Einer der Widerstandskämpfer eilte zu einem großen Mann und nuschelte ihm was ins Ohr. Er war groß, kräftig gebaut, einen kurzen Haarschnitt und hatte eine große Narbe quer über seinem Gesicht.
Bevor er unterbrochen wurde hatte er sich mit einem dicken Mann unterhalten, der wie ein Politiker wirkte. Mit fester Stimme rief Hien:
„ Gibt es was zu verheimlichen?“
Der große Mann wandte sich von seinem Untergebenen ab und richtete seine volle Aufmerksamkeit den Marines:
„ Verzeihen sie meinem Freund, aber die UEE genießt hier draußen nicht das größte Vertrauen.“
Als er mit festen Schritten auf die Soldaten zu marschierte, musterte er sie sehr sorgfältig:
„ Darf ich mich vorstellen? Ich bin Viktor. Ich organisiere hier den Widerstand. Ich nehme an, ihr seid für die jüngsten Kampfhandlungen verantwortlich. Was führt sie hier her wenn ich fragen darf?“
Dafür das der Mann wie ein fähiger Soldat aussah, war er sehr gelassen und höflich, fast schon wie ein Diplomat. Hien beschloss ihm trotz anhaltendem Zeitdruck, ihm etwas entgegen zu kommen und antwortete mit fester aber freundlicher Stimme:
„ Der Krieg?! Es ist Richtig. Das Flugabwehrgeschütz konnten wir ausschalten. Und wir werden auch noch die restlichen Invasoren bekämpfen. Allerdings ist unsere Einheit abgestürzt. Wir haben viele Verletzte und benötigen dringend einen Transporter, Gleiter oder irgendein anderes Fahrzeug womit wir unsere Verwundeten bergen können. Es wäre sehr freundlich von ihnen, wenn sie uns eines zur Verfügung stellen können, damit wir unseren Auftrag zu Ende führen können, um sie und die Kolonisten zu beschützen.“
Viktor musterte ihn genau, während Hien sein Anliegen vorbrachte und antworte immer noch freundlich aber mit einem hörbaren Unterton an Skepsis:
„ Seit wann interessiert sich die UEE für die äußeren Systeme? Es sind doch nicht etwa Ressourcen des Imperator in Gefahr?“
Hien wollte dieses Thema nicht schon wieder durchkauen und mit dem ticken einer Uhr im Hinterkopf wurde er etwas lauter:
„ Ich bin nur ein Marine und führe Befehle aus! Wenn sie Probleme mit den Handlungen der UEE haben, klären sie das mit dem Imperator! Haben sie nun ein funktionstüchtiges Fahrzeug? Oder nicht?“
Viktor grinste, warf dem dicken Mann, der alles andere als begeistert von den Vorkommnissen zu sein schien, einen Blick zu und schritt auf die 4 zu:
„ Sie sind also nur ein Werkzeug?!“
Hien antwortete nicht, doch sein Blick wurde entschlossener.
„ Aber natürlich! Wir haben einen Transporter. Folgen sie mir!“

Viktor führte sie hinaus, durch weitere Gänge tiefer in den Untergrund und Alac äußerte sich:
„ Alsooo, Mister, wir brauchen schon ein Transportmittel das ÜBER der Erde funktioniert!“
Viktor drehte seinen Kopf:
„ Keine Sorge! Wir haben genau das richtige für euch.“
Die Gänge wurden schmaler und die Luft stickiger. Vielleicht erklärte das, warum hier keiner der Überlebenden mehr kauerte. Grummeln wurde von Maschinen erzeugt und das Licht wurde nur noch spärlich von wenige Lampen erzeugt.
Alac sah sich um und fragte bestürzt:
„ Sind wir Falsch abgebogen?“
Hien wurde unwohler und seine Hand wanderte zu seiner Pistole als sie eine metallene Tür erreichten und Viktor sich umdrehte:
„ Wir sind da.“
Er öffnete die Tür, doch anstatt eines Transportmitteln standen 3 bewaffnete Männer hinter der Tür und in Windeseile füllten sich die Gänge mit weiteren Männern die ihre Waffen auf sie richteten, noch ehe das Squad reagieren konnte. Hien wollte seine Pistole ziehen, doch Viktor brüllte:
„ Macht keine Dummheiten!“
Hien blickte sich um, sah in die fest entschlossenen Gesichter seiner Squad Mitglieder, die sofort angreifen würden wenn er den Befehl dazu erteilen würde. Doch würden sie dann alle sterben. Vielleicht konnten sie noch 4 oder 5 Männer ausschalten ehe sie mit Kugeln durchlöchert wurden, doch wollte Hien seine Kameraden nicht auf diese Weiße verlieren und schüttelte den Kopf. Sie waren in eine Falle getappt und nur eine Frage schoss durch Hien’s Kopf:
„ Was soll das? Da draußen brennen die Vanduul die gesamte Kolonie ab! Egal welche Probleme ihr mit der UEE habt, müssen wir diese Konflikte vergessen und zusammenarbeiten!“
Viktor ging auf ihn zu und wurde zorniger:
„ Ihr arroganten Frontschweine! Ihr denkt ihr könnt hier herkommen und alles tanzt nach eurer Pfeife?! Fordert und fordert?!“
Er schlug Hien in die Seite und für einen Moment rang er nach Luft ehe er keuchend niederkniete. Rho wollte sofort losschlagen und nur Hien’s ausgestreckte Hand, die ihm Stopp signalisierte hielt ihn davon ab, während Victor weiter erzählte:
„ Du bist nur ein Werkzeug des Imperators! Denkst nur soweit wie der Lauf deiner Waffe reicht und erzählst mir was zu tun ist? Ihr solltest längst Tod sein!“
Aus dem Augenwinkel sah Hien wie Viktor mit seiner Pistole, die er gezogen hatte ausholte, ehe ein harter Schlag ihn traf und alles schwarz wurde.


// End Transmission

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